Forza Motorsport angespielt: Fährt sich so gut, wie ich es erwartet habe
Keine bösen Überraschungen.
Was braucht ein neues Forza Motorsport? Es sollte gut aussehen. Check. Es sollte ein gutes Fahrgefühl haben. Check. Das sind schon einmal zwei wichtige Grundvoraussetzungen, die der neueste Teil erfüllt. Den konnte ich zuletzt mit (im Vergleich zur finalen Version) sehr begrenztem Umfang anspielen, aber das reicht mehr als aus, um zu sagen, dass ich mich schon sehr darauf freue.
Ausprobieren konnte ich neben der Einführung mit den beiden Strecken Maple Valley und Hakone auch den Karrieremodus Builder's Cup und dessen erstes Event, das wiederum die Kurse Grand Oak, Mugello und Kyalami umfasst. Wie gesagt, das ist nur ein kleiner Teil des Gesamtpakets, in der finalen Version gibt es 20 Strecken, die auf zahlreiche Events verteilt sind, darunter fünf komplett neue. Und die haben dort dann auch einen 24-stündigen Tag-Nacht-Zyklus, Wettereffekte und verändern sich im Laufe eines Rennens.
Forza Motorsport hat zum Launch viel zu bieten
Ebenso begrenzt in der Preview-Version war die Fahrzeugauswahl: 2024 Chevrolet Corvette E-Ray, 2023 Cadillac #01 Cadillac Racing V-Series.R, 2019 Subaru STI S209, 2018 Honda Civic Type R und 2018 Ford Mustang GT. Ich war primär mit dem Subaru unterwegs, später gibt es zum Launch mehr als 500 Vehikel. Da könnt ihr wieder eure virtuelle Garage überquillen lassen. Schon jetzt ist aber klar, dass jedes Fahrzeug seine eigenen Nuancen hat, durch die sich das Fahrgefühl dezent unterscheidet.
Wie realistisch oder nicht das ausfällt, das bestimmt ihr in aller Ausführlichkeit selbst. Von Fahrhilfen über den Schwierigkeitsgrad lässt sich vieles regulieren, was sich bei der Schwierigkeit auch auf die Belohnung auswirkt. Ihr könnt bei einem Rennen sogar eure Startposition bestimmen. Wenn ihr weiter hinten beginnt und dann gewinnt, fällt die Belohnung entsprechend größer aus.
Individuelle Anpassungen in Forza Motorsport
Wobei die individuellen Anpassungen in diesem Bereich nicht aufhören. Im Gegenteil, mehr als 800 Leistungsupgrades für Fahrzeuge sind in der Vollversion verfügbar. Die könnt ihr in die Wagen einbauen und dadurch ihre Leistung steigern. Was sich wiederum aufs Fahrverhalten auswirkt. Prinzipiell ist es so, dass ihr dabei auf ein möglichst gutes Gleichgewicht achten solltet, was euch das Spiel praktischerweise anzeigt. Aber das ist kein Muss, ihr könnt natürlich auch einen stärkeren Fokus auf einen bestimmten Aspekt legen, müsst dann jedoch damit rechnen, dass der Wagen dadurch vielleicht nicht mehr ganz so sanft über den Asphalt gleitet.
Der Multiplayer-Part stand in der Preview-Version noch nicht zur Verfügung, dafür konnte ich zwischen drei Grafikmodi wählen. Performance und Performance RT zielen beide auf 60 Frames pro Sekunde ab. Visuell holt ihr wiederum aus dem Grafikmodus das meiste heraus, seid aber dafür auf 30 Bilder pro Sekunde beschränkt. Aber ganz egal, was ihr wählt, schön sieht das Spiel in jedem Fall aus. Es überzeugt je nach Tageszeit mit stimmungsvollen Panoramen und auch die Stars des Spiels, die Autos, sind äußerst detailliert umgesetzt.
In Online-Rennen spielt die Reifen- und Tankstrategie ebenfalls eine Rolle und im Allgemeinen ist die Struktur der Rennen von einem echten Rennwochenende inspiriert. Zumindest am Anfang des Builder's Cup bedeutet das zuerst einmal, auf einer Strecke drei Trainingsrunden zu absolvieren, bevor ihr euch ins Rennen stürzt. Aber ihr könnt sie auch überspringen, falls ihr das nicht für notwendig erachtet. Später sicherlich eine Option, wenn ihr die Kurse in- und auswendig kennt, zu Anfang hilft es aber, sich zum Beispiel mit wichtigen Stellen vertraut zu machen.
Was die KI anbelangt, würde ich mir noch kein endgültiges Urteil erlauben, vor dem Test sowieso nicht. Auf der mittleren Stufe versucht sie aber hier und da die Lücken zuzumachen und auch untereinander entbrennt das ein oder andere Duell, bei dem manche Autos schon mal neben der Strecke landen. Das fühlt sich in dem Moment realistisch an und verleiht einem Rennen mehr Dynamik, wenn mal jemand von der Piste fliegt und nicht immer alle wie auf Schienen über den Kurs rasen.
Was soll ich dazu groß sagen? Es ist Forza Motorsport und es fühlt sich genau so an, wie ich das von einem Forza Motorsport erwarte. Das realistischere, bodenständigere Gegenstück zum ebenfalls exzellenten Forza Horizon. Die Preview-Version lässt natürlich keine Schlüsse über die Langzeitmotivation zu, aber das Fahren machte schon sehr viel Spaß und das Handling ist deutlich realistischer als in einem Horizon. Während ihr dort munter durch die Landschaften brettert, habt ihr hier gleich ein Problem, wenn ihr nur etwas zu sehr aufs Grün oder in den Sand geratet. Obendrein sieht's richtig gut aus und die vielen Anpassungsoptionen dürften ebenfalls für viel Individualität sorgen. Um es kurz zu machen: Ich freu' mich drauf und jeder, der Forza Motorsport mag, kann das ebenfalls tun.