Free Radical schließt offenbar Pforten
TimeSplitters-Macher am Ende (Update 2)
Das britische Entwicklerstudio Free Radical, zuletzt verantwortlich für das PS3-exklusive Haze, soll offenbar am Ende sein.
Laut mehreren Quellen haben führende Mitarbeiter und normales Personal bereits das Unternehmen verlassen. Eine Quelle behauptet gar, dass Angestellte, die heute zur Arbeit kommen wollten, vor verschlossenen Türen standen. Dort fand man wiederum Instruktionen vor, wonach in einem nahen Hotel ein letztes Firmenmeeting stattfinden sollte.
Neben TimeSplitters 4 werkelte Free Radical aktuell an einem unbekannten Titel für LucasArts. Dabei soll es sich laut zahlreichen Gerüchten um Star Wars Battlefront III handeln, das nun angeblich an Rebellion abgegeben wurde. Selbige entwickelten zuvor Star Wars Battlefront: Renegade Squadron für die PSP.
Im vergangenen Monat dementierte Free Radicals Steve Ellis gegenüber GamesIndustry noch etwaige Veränderungen: "Hier passiert nichts ungewöhnliches. Projekte enden, neue Projekte starten. So laufen die Dinge seit ungefähr zehn Jahren."
Nicht lange danach tauchten neue Gerüchte um finanzielle Probleme auf: "Wir werden heute sicherlich keine Leute entlassen", so Ellis damals. "Und auch nicht irgendwann in diesem Jahr."
"Wenn 2009 etwas ansteht, bin ich sicher, dass wir darauf vorbereitet sind, das Ganze zu kommentieren. Aus meiner Perspektive ist das, was auch immer passiert, mit größter Wahrscheinlichkeit eher positiv als negativ."
Kontaktversuche unserer englischen Kollegen blieben bisweilen unbeantwortet.
Update: Wie Edge Online unter Berufung auf weitere Insiderquellen schreibt, ist der Deal mit LucasArts bezüglich Star Wars Battlefront III bereits im Oktober nach zwei Jahren Entwicklungszeit geplatzt. Auch weitere Verträge mit LucasArts fielen offensichtlich weg.
Für TimeSplitters 4, an dem man bereits seit über einem Jahr arbeitete, konnte indes kein Publisher gefunden werden. In Kombination mit dem Rückzieher von LucasArts sei dies quasi das Todesurteil für Free Radical gewesen.
Update 2: Laut thisisnottingham hat Free Radical gestern Nachmittag Insolvenz angemeldet. "Wir werden die nächsten drei oder vier Tage damit verbringen, die finanzielle Position des Unternehmens abzuwägen", heißt es von Seiten der Insolvenzverwalter von Resolve Partners. Demnach wurden alle Mitarbeiter, mit Ausnahme einer Minimalbesetzung, darum gebeten, Zuhause zu bleiben.
"Alle Angestellten wurden bis Ende Dezember bezahlt und wir hoffen, vor Weihnachten oder kurze Zeit später eine weitere Ankündigung vornehmen zu können. Wir müssen aber betonen, dass es zu diesem Zeitpunkt business as usual ist."