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Roter Oktober, Star Trek: TNG, Olympus Has Fallen und House of Cards

Wir mögen Filme und Serien. Reden wir darüber.

Jeder Mensch braucht mal Abwechslung, wir alle mögen Filme, also schreiben wir jetzt immer Freitags über ein paar Filme oder Serien. Keine Sorge, wir versuchen nicht den Filmkritikern große Konkurrenz zu machen, sondern einfach nur zu berichten, wie ein Film auf uns wirkte und ob derjenige dazu raten würde, dem Streifen eine Chance zu geben. Mit „wir" ist die ganze Redaktion gemeint, denn jeden Freitag wird ein anderer Redakteur ein paar Zeilen schreiben, damit die Abwechslung sowohl im Stil als auch im Filmgeschmack gewährleistet ist.

Welche Filme oder Serien das sind, hängt davon ab, was derjenige in den letzten Wochen sah. Es kann ein nach zwanzig Jahren wiederentdeckter Schatz sein oder etwas, das gerade im Kino anlief. Wie gesagt, wir wollen euch damit nur ein paar Inspirationen geben, was sich vielleicht lohnen könnte. Erst mal also viel Spaß, ausnahmsweise nur bedingt interaktiven.


Jagd auf Roter Oktober

Zum ersten Mal gesehen.

Fangen wir mit einem echten Klassiker der U-Boot-Filme an, den ich kürzlich zum ersten Mal überhaupt gesehen habe - und es ist beileibe nicht der letzte Klassiker, den ich noch nachholen müsste oder vielleicht auch sollte. Zumindest hatte ich irgendwann vor einigen Jahren schon mal ein paar Ausschnitte im Fernsehen gesehen, allerdings ziemlich am Ende des Filmes. Und anschauen wollte ich ihn mir auch sowieso irgendwann einmal. Vor Kurzem ergriff ich dann endlich die Gelegenheit und holte mir die Blu-ray des Films ins Haus.

In John McTiernans (Predator, Stirb langsam) Verfilmung des Tom-Clancy-Romans geht es um den litauischen U-Boot-Kapitän Marko Ramius, der während des Kalten Krieges gemeinsam mit seiner Führungsmannschaft an Bord eines neuen Sowjet-U-Boots mit nahezu geräuschlosem Antrieb in den Westen überlaufen will. Verständlich, dass den Sowjets das nicht gefällt und deswegen schicken sie ihm ihre gesamte Flotte hinterher. Währenddessen ist man auch auf Seiten der USA skeptisch, aber CIA-Agent Jack Ryan setzt sich für Ramius ein. Letzten Endes wird es mehr zu einem typischen, wenn auch spannenden Katz-und-Maus-Spiel unter der Wasseroberfläche, bei dem es nicht nur auf gute Ohren, sondern auch auf die richtige Taktik ankommt.

Der damals technisch aufwendig produzierte Streifen hat - sofern ich das nach einmaligem Anschauen überhaupt so sagen kann - auch heute nichts von seiner Faszination verloren und ist, wie so viele Klassiker, auch in HD eine echte Augenweide. Gleichermaßen verdeutlicht er auch trotz Tom-Clancy-Brille ganz gut die angespannte Lage im Kalten Krieg. Lügen, Geheimnisse und Täuschungsmanöver waren fast an der Tagesordnung und eine falsche Aktion hätte verheerende Folgen haben können.

Ich mag Filme über U-Boote und auch über diese Zeitperiode - etwa Das Boot oder Thirteen Days -, insofern stellt Jagd auf Roter Oktober für mich hier quasi eine ideale Mischung aus beidem dar. Spannende Unterhaltung bis zum Schluss ist garantiert.

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Star Trek: The Next Generation - Season 5

Alt und doch wie neu.

Bleiben wir bei Altem. Es ist nun schon stolze 27 Jahre her, seit Star Trek: The Next Generation zum ersten Mal über die Fernsehbildschirme flimmerte. Siebenundzwanzig! Wenn man mal genauer darüber nachdenkt, kommt man sich plötzlich schon ziemlich alt vor - auch wenn ich nur zwei Jahre älter bin als die Serie. Es ist aber eine der Serien, die mich durch meine Kindheit begleitet haben und mich mit der Zeit zu einem Star-Trek-Fan machten.

HD und SD im Vergleich.

Heute schaue ich die Serie nicht nur noch einmal aus Nostalgiegründen. Im Gegenteil: Die Blu-rays, die CBS derzeit alle paar Monate veröffentlicht (bislang die ersten fünf Staffeln), lassen die alte Serie in völlig neuem Glanz erstrahlen. Während man bei den heutigen SD-Ausstrahlungen der Serie im Fernsehen fast schon Augenkrebs bekommt, bekommt man in der hochauflösenden Fassung massig mehr Details zu sehen als je zuvor.

Es ist wahrlich beachtlich, was CBS mit der Restaurierung aus diesem Material herausholt. Dabei bleibt man weitestgehend dem Original treu, auch wenn hier und da mal Effekte neu gemacht werden müssen oder ein CGI-Modell der Enterprise zum Einsatz kommt. Besonders beachtlich ist, wie gut sich die für die Serie produzierten echten Modelle in der hohen Auflösung präsentieren. Es ist fast so, als würde man die Serie erneut zum ersten Mal erleben, ein gänzlich neues Erlebnis.

Es ist zwar schade, dass man weiter auf das 4:3-Bildformat setzt oder setzen muss, aber andererseits kann man das Bild auch nicht einfach auf 16:9 strecken, ohne andere Bereiche dafür der Schere zu opfern. Obwohl zwar eigentlich ein breiteres Bild aufgenommen wurde, sieht man außerhalb des 4:3-Ausschnitts in der Mitte doch ständig Requisiten und dergleichen, wie man es in den ebenfalls enthaltenen Dokumentationen über die Produktion schön erklärt und zu sehen bekommt, ebenso wurden die Effekte damals für dieses Bildformat optimiert.

Den Star-Trek-Fans unter euch kann ich die restaurierte Blu-ray-Fassung aber nichtsdestotrotz nur ans Herz legen. In besserer Qualität wird man TNG wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen.

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Olympus Has Fallen

Hirn aus, Action an.

Ich mag das Popcorn-Actionkino. Ob Klischees, Logiklöcher oder Patriotismus, bis zu einem gewissen Grad ist mir das herzlich egal - ein Glück, dass ich nicht wie manch anderer Filme bis ins letzte Detail zu Tode analysieren muss - und stört mich nicht weiter, solange es nur ordentlich und kracht und bis zur letzten Minute unterhaltsam ist.

Olympus Has Fallen ist so einer dieser Actionfilme, die mich durchgehend unterhalten haben. Klar, über Realismus und Co. brauchen wir an dieser Stelle nicht zu diskutieren, aber es war auf jeden Fall ein handwerklich sehr solider Streifen, in dem mehr als genügend Inventar zu Bruch geht. Überrascht hatte mich da ehrlich gesagt nur die ein oder andere Szene, in der es dann doch etwas härter zuging, als ich es erwartet hatte.

Es geht jedenfalls um den ehemaligen US Army Ranger Mike Banning, der nach einem Unfall des Autos der Präsidentenfamilie quasi eine Auszeit aus dem Secret Service nimmt und im Finanzministerium arbeitet. Während eines Treffens des Präsidenten mit einer südkoreanischen Delegation kommt es nun aber zu einem Zwischenfall und nordkoreanische Terroristen stürmen das Weiße Haus, wo sie sich in einem gut gesicherten Bunker mit dem Präsidenten und weiteren Führungskräften als Geisel verschanzen.

Mike Banning, gespielt von Gerard Butler, hat sich in der Zwischenzeit auf den Weg ins Weiße Haus gemacht und nimmt es dort in bester Stirb-langsam-Manier alleine mit den Schurken auf. Tatsächlich erinnerte mich der Film mehrmals an die Reihe, die Bruce Willis zum Superstar machte.

Ein Einzelkämpfer, der es mit einem kriminellen beziehungsweise terroristischen Superhirn, der seinen perfide vorbereiteten Masterplan umsetzt, und seinen mal mehr, mal minder intelligenten Schergen aufnimmt. So hangelt sich der Film bis zum Ende von einer Actionsequenz zur nächsten, obwohl es zwischendurch auch mal ein paar kleinere, ruhigere Momente gibt, um mal kurz durchatmen zu können. Langweilig wird einem dabei jedenfalls nicht.

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House of Cards

Politik, die nicht zum Einschlafen ist.

Und noch mal Politik im Weißen Haus, diesmal aber ganz, ganz anders - ohne Explosionen und wilde Schießereien. Ob House of Cards aber ohne Kevin Spacey funktionieren würde? Nun, Spacey ist sicherlich einer der wichtigsten Gründe, sich die Netflix-Serie - die ganz im Stil einer typischen, hochqualitativen HBO-Produktion daherkommt -, anzuschauen, aber dafür gibt es auch noch viele weitere.

Im Mittelpunkt der Serie steht der demokratische Kongressabgeordnete und machthungrige Francis „Frank" Underwood, dargestellt vom bereits erwähnten Kevin Spacey. Nachdem er den ihm bereits versprochenen Posten als Außenminister unter dem neuen Präsidenten Garrett Walker doch nicht erhält, schwört er Rache. Vor allem durch skrupelloses Vorgehen und Intrigen will Underwood nun politischen Einfluss gewinnen und schreckt dabei vor fast nichts zurück, um letzten Endes doch an die ihm versprochene Macht zu gelangen.

Es ist faszinierend, wie Spacey die Serie fast schon im Alleingang trägt, obwohl auch der Rest des Casts dem in nichts nachsteht. Eine Besonderheit von House of Cards ist auch, dass Spaceys Charakter wiederholt die vierte Wand durchbricht, sich inmitten von Szenen plötzlich direkt an den Zuschauer wendet und oftmals sarkastische Bemerkungen oder einfach nur ziemlich vielsagende Gesichtsausdrücke von sich gibt.

Und der Name House of Cards ist ebenso mit Bedacht gewählt. Tatsächlich wirkt hier alles wie ein wackeliges Kartenhaus, das beim kleinsten Stoß in sich zusammenfallen und alles mitreißen könnte. Aber dazu will es Underwood unter keinen Umständen kommen lassen. Er betreibt ein regelrecht faszinierendes Machtspiel, das vor den Bildschirm fesselt. Wer nicht vor Politik-Dramen zurückschreckt, sollte sich House of Cards unbedingt anschauen.

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