Fünf wichtige Erkenntnisse zu Mario Kart 8 auf der Wii U
Warum Analogsticks Streit provozieren und Newton mir auf der Wii U gestohlen bleiben kann.
In meinem Kopf ranken sich viele schöne Erinnerungen um gesellige Mario-Kart-Rennabende. Da ließ ich mir natürlich nicht die Gelegenheit entgehen, ein paar Runden in Mario Kart 8 herumzukurven, das auf dem Post-E3-Event von Nintendo in Frankfurt gezeigt wurde. Wegen begrenzter Streckenzahl und maximal zwei Spielern gleichzeitig war das zwar ein kurzer Spaß, doch fünf Dinge fielen einem Kartsportfan wie mir natürlich ins Auge.
Erste Erkenntnis: Zank ums Pad
Kein Witz: die Leute prügelten sich ums Wii-U-Pad. Nicht, weil der Touchscreen spielentscheidende Infos preisgeben würde oder die prominent darauf platzierte Hupe (!) einen immensen Vorteil böte. Sondern weil die Alternative jene ewig unpräzise Wiimote-Wii-Wheel-Kombi wäre, die Kartprofis zum Heulen bringt. Will keiner. Also greife auch ich lieber zum Konsolentablet. Hup Hup!
Zweite Erkenntnis: Back to the Future
Die Karts trotzen jetzt mehrfach Onkel Newtons Gesetz. Einmal, weil sie auf manchen Abschnitten ihre Räder einklappen und seitwärts oder an der Decke entlang düsen. Erinnert an den schwebenden DeLorean aus 'Zurück in die Zukunft 2' und steuert sich wie F-Zero X auf dem Nintendo 64 anno 1998. Außerdem klappen die Karts einen schicken Drachenschirm aus, sobald sie über eine Rampe fahren. Dadurch kann man mehrere Hundert Meter weit gleiten, sofern man sich nicht allzu grobmotorisch anstellt. Veteranen kennen dieses Feature aus Mario Kart 7. Wer sein Fahrzeug mittels Lagesensor steuert, hat hier zur Abwechslung mal einen subjektiven Lenkvorteil. Apropos Mario Kart 7: Unterwasserpassagen sind im achten Teil auch wieder mit an Bord.
Die dritte Erkenntnis: Ah! HD! Und flüssig!
Die neue HD-Grafik schaut wirklich einen scharfen Zacken schicker aus als die Vorgänger. Die Fahrermodelle hinterlassen einen sehr crispen Eindruck, die Strecken im Cartoon-Stil sind gewohnt bunt und detailverliebt. Zudem läuft der Titel jetzt flüssig mit einer Bildrate von 60 FPS. Weniger hätte ich aber auch nicht erwartet vom Wii-U-Debüt. Fortschritt und so.
Vierte Erkenntnis: Führerschein? Pffft.
Die Steuerung per Gamepad werkelt so butterweich wie in Mario Kart Wii, Drifts und Überholmanöver gehen prima von der Hand. Wie gesagt: Solange man das Wii-Wheel im Schrank liegen lässt. Ich habe eine Proberunde mit diesem Plastikrad aus der Hölle absolviert. Entweder hatte ich plötzlich fünf Promill im Blut oder diese Bewegungssteuerung ist präzise wie ne Herz-OP in der Achterbahn. Meine Platzierung rutschte jedenfalls vom ersten auf den 12. Platz. Ja, ich bin als Letzter ins Ziel gefahren und schäme mich nicht, es auf das Eingabegerät zu schieben.
Fünfte Erkenntnis: Viele Unbekannte.
Die Funktion, Highlight-Videos ins Miiverse zu übertragen, konnte ich mir nicht anschauen. Es gab außerdem nur drei Strecken zu probieren, von denen mir das Geisterhaus am besten gefiel. Dieser Parcours bietet alles: Fallen, Unterwasser-Passagen, Seitwärtsstrecken und Gleitschirmfliegen. Ach ja: Waluigi und Toadette bereichern das Fahrerfeld um zwei altbekannte Recken.
In der Summe war die Kostprobe von Mario Kart 8 eine unterhaltsame Erfahrung, allerdings viel zu kurz, um sich wirklich ein Bild vom Endprodukt zu machen. Das soll übrigens im Frühjahr 2014 erscheinen. Überragende Innovationen darf man nicht erwarten, aber seien wir ehrlich: Welcher Fan tut das schon? Hauptsache das Spiel bietet zugänglichen Rennspaß auf abgedrehten Strecken mit Nintendos Heldenriege. Da ich genug Gamepads im Schrank liegen habe, sehe ich spannenden und harmonischen Mario-Kart-Abenden entgegen.