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Galeria-Kaufhof nimmt alle 18er-Spiele ab sofort aus dem Sortiment

'Wir sind ein Kaufhaus für Familien'

Mit sofortiger Wirkung nehmen alle Warenhäuser der Galeria-Kaufhof-Kette alle ab 18 Jahren freigegebenen Spiele aus dem Sortiment.

"Bei uns erhalten Sie keine Computerspiele mehr, die erst ab 18 Jahren freigegeben sind", so Thomas Burkart, Leiter der Medienabteilung von Galeria Kaufhof in Chemnitz. Seinen Angaben zufolge erhielt er am Freitag eine E-Mail aus der Kaufhof-Zentrale in Köln. Darin befand sich die Anweisung, alle 18er-Titel sofort aus den Regalen zu nehmen. "Innerhalb einer halben Stunde war das erledigt."

Eine Sprecherin der Kaufhof-Zentrale bestätigte derweil, das dies eine Reaktion auf den Amoklauf in Winnenden sei. Man wolle "ein Zeichen für seine soziale und gesellschaftspolitische Verantwortung setzen". Eine halbwegs nachvollziehbare Erklärung bot die Zentrale nicht an, wohl aber der Chemnitzer Abteilungsleiter: "Wir sind ein Kaufhaus für Familien. Eltern sollen mit ihren Kindern hier durchgehen können, ohne auf solche Spiele zu stoßen", sagt Burkart.

Martina Dreblow, selbst Mutter und Abteilungsleiterin Entertainment im Zwickauer Saturn, hält das für übertrieben: "Die Hauptverantwortung liegt doch bei den Eltern." Nach dem Amoklauf habe man aber die Verpackungen von Filmen und Spielen mit noch auffälligeren und größeren Aufklebern versehen als die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen. Wer diese übersehe, müsse laut Dreblow schon blind sein.

Auch beim Media Markt in Meerane sieht man keinen Anlass, solche Spiele aus den Regalen zu nehmen. Selbige liegen laut Geschäftsführer Carsten Krebs "allerdings separat und weit oben." Zudem seien im Verkaufssystem bereits ausreichend Sperren eingebaut. Bei Medien mit Altersbeschränkungen würden die Kassierer ein entsprechendes Signal erhalten und den Ausweis kontrollieren.

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