gamescom 2017: Life is Strange: Before the Storm: Ohne Superkraft durch Arcadia Bay
Stattdessen mit frechen Antworten.
Gleich fünf Bildschirme hängen im Präsentationsraum von Life is Strange: Before the Storm. Nicht einfach nur zum Spaß oder weil Square Enix zeigen will, dass man Geld in der Tasche hat, vielmehr möchte Producer David Hein von Entwickler Deck Nine damit veranschaulichen, welche Konsequenzen eure Entscheidungen im Prequel zum Überraschungshit haben können.
Im Mittelpunkt der Vorgeschichte steht Chloe Price, die mit dem Tod ihres Vaters zu kämpfen hat. Und hinzu kommen die üblichen Probleme, die man als Teenager eben so hat - "echte Probleme", wie Hein betont. Das Ganze spielt drei Jahre vor den Geschehnissen in Life is Strange und im Gegensatz zur Freundschaft von Chloe und Max spielt hier vielmehr Amber, die eines der großen Mysterien des Vorgängers umgab, eine wichtige Rolle.
Wie schon Life is Strange soll euch Before the Storm dafür belohnen, wenn ihr die Umgebung nicht nur als Beiwerk betrachtet, um die Story zu transportieren, sondern sie gründlich erkunden. So erfahrt ihr nicht nur mehr darüber oder über Charaktere, ihr schaltet mitunter zusätzliche Dialogoptionen frei, die euch weiterhelfen können.
Da Max hier keine Rolle spielt, gibt es wiederum keine Superkraft. Stattdessen setzt Chloe auf ihre "Backtalk"-Fähigkeit, also auf freche Antworten, die zu ihrer rebellischen Natur passen. Kommt es in einem Dialog zu einer solchen Situation, wird eine neue Anzeige eingeblendet und ihr müsst mehrmals erfolgreich die passende Antwort finden, um die Situation zu euren Gunsten zu entscheiden. Dabei lohnt es sich, genau hinzuhören, etwa welche Worte euer Gegenüber besonders betont, worauf ihr dann wiederum bei den Antwortmöglichkeiten achten solltet - und das alles unter Zeitdruck. Dazu sind mal mehr, mal weniger Erfolge nötig. Und ihr müsst natürlich darauf achten, dass euer Gesprächspartner nicht die Oberhand gewinnt. Bei einem Plausch mit Schuldirektor Wells genügt etwa eine falsche Antwort, um Probleme zu bekommen, woanders könnt ihr euch zwei oder drei Fehler erlauben. Seid ihr erfolgreich, eröffnen sich euch dadurch neue Wege oder eine Situation ist einfacher zu lesen.
Was die erwähnten Konsequenzen anbelangt, können die sich auch noch eine Weile später zeigen. Bei einer Party in einer Scheune habt ihr etwa die Wahl, 200 Dollar zu stehlen oder es eben nicht zu tun. Mit dem Geld könntet ihr dann theoretisch Chloes Mutter aushelfen oder Gras kaufen. Und wenn ihr das Gras kauft, riecht das womöglich Schuldirektor Wells im späteren Gespräch mit ihr, sofern ihr nicht vorher im Gespräch mit einem Mitschüler mit etwas Deo besprüht werdet. Hier und da hat eben alles irgendwo seine kleinen oder großen Konsequenzen, wodurch die Geschichte für jeden ein bisschen zu etwas eigenem wird.
An und für sich versprühte Before the Storm während der Präsentation die gleichen Vibes wie Life is Strange, vom Entwicklerwechsel hinter den Kulissen merkt ihr da erst mal nicht viel. Ob das Prequel dann insgesamt überzeugen und die Welt von Life is Strange bereichern kann, wird sich dann zeigen, wenn alle drei Episoden erschienen sind. Los geht es am 31. August mit Nummer 1.
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