gamescom angeschaut - Halo 5: Guardians
Aufwendig inszenierte Space-Oper.
Was ist das überhaupt?
Der fünfte Teil des nach Call of Duty wohl bekanntesten Shooter-Franchises der Welt, das wahre Debüt des Master Chief auf der Xbox One und technisch durchaus ein Brett. Im Kampf um Erfolg versprechende Konsolenexklusivtitel geht es kaum prestigeträchtiger. Außerdem die lange überfällige Weiterführung einer der interessanteren Sci-Fi-Videospielgeschichten.
Warum sollte es mich interessieren?
Weil das Spiel als einer der wenigen Konsolentitel auf feste 60 Bilder pro Sekunde setzt, anstatt grafischen Pomp über die Spielbarkeit zu stellen. Dazu das erste voll und ganz auf Koop ausgelegte Halo. Außerdem gibt es nun neue Special-Moves, die bisweilen ein wenig an Destiny erinnern, etwa wenn Master Chief mit einem Gound-Pound aus der Luft auf Gegner am Boden herabsaust. Ein schneller Ausweichschritt tut Weiteres dazu, auf dem Schlachtfeld annähernde Unberührbarkeit immerhin in Griffweite zu sehen. Das dürfte motivieren. Ein schön dynamisches Regelwerk für bewegte, aufregende Schießereien. Dazu bekommen es die Designer hin, den Umgebungen ein Gefühl für Größe zu verleihen, das sehr willkommen ist.
Eine zweigleisige Geschichte erzählt die Geschehnisse außerdem aus zwei Perspektiven und pfeffert damit im besten Fall die Vorgänge des Plots auf interessante Weise: Denn das zweite Team, das ihr spielt, macht Jagd auf den desertierten Master Chief.
Wie wird es denn?
Im Bezug auf das Gameplay ließen vor allem die Teamaspekte hoffen, denn mithilfe situationsabhängiger Befehle an eure Mitstreiter kommt theoretisch zusätzliche Dynamik und Taktik ins Spiel. Auch wenn mir persönlich der Wechsel in die Third-Person-Perspektive bei Special-Moves optisch nicht so gut gefiel, freue ich mich darauf, die Geschichte weiter zu erleben. Eine mit derart großem Aufwand inszenierte Space-Oper gibt es nicht alle Tage. Halo 5: Guardians wird aller Voraussicht nach mindestens solide. Und selbst ein nicht besonders gutes Halo ist immer noch ein Shooter, mit dem man eine erstaunlich aufregende Zeit verbringt.
Was kann noch schiefgehen?
Die Grafik sah toll aus, gerade die Beleuchtung und die Atmosphäreneffekte wussten zu gefallen. Man merkte kaum, dass hier im Sinne der hohen Bildrate irgendwo gespart werden musste. Ich erkannte jedenfalls nicht, wo sich das Team zurückgenommen haben sollte. Technisch voll auf der Höhe der Zeit. Aber die Art-Direction auf dem gezeigten Raumschiff ließ ein wenig zu wünschen übrig. Hat man eine Treppe, eine Sorte Frachtcontainer und eine Sorte weißes Wandpanel gesehen, kennt man sie alle.
Zudem seid ihr meist im Team unterwegs, was Spieler, die sich aus Atmosphäregründen lieber alleine durch ihre Abenteuer schießen, ein wenig stören dürfte. Ich hoffe zumindest auf Kick-Rechte für den Host einer Koop-Partie und eine Mute-Funktion, um M4th4f4gg4_1337 erst den Mund verbieten und später des Spieles verweisen zu können, wenn es mich stört, wie er einen Covenant-Kadaver nach dem anderen teabaggt.
Wann kommt es und für was?
Am 27. Oktober für Xbox One.