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gamescom angeschaut: Valhalla Hills

Auch Godus kann das Gottspiel nicht zerstören, wenn es so weitergeht wie hier.

Was ist das überhaupt?

Ein neues Gottspiel von Blue-Byte-Veteran Thomas Häuser, der mit Funatics nun auf den Pfaden von Die Siedler wandelt. Daedalic fungiert als Publisher. Es geht um Wikinger, die nach Walhalla wollen, aber in einer Art Zwischenleben auf diversen Inseln feststecken, bis ihr sie in einem theoretisch endlosen Aufbauspiel zu genügend Glorie geführt habt.

 

Warum sollte es mich interessieren?

Ist das nicht schon Grund genug? Nun denn: Mein Interesse als Freund der vorherigen Werke Häusers begann urplötzlich mit den Straßen, die in ihrem Verlauf verblüffend an die Siedler-Wege erinnern. Und auch der Rest der DNA des Aufbauklassikers ist hier noch intakt. Nur dass Funatics hier ein theoretisch endloses Gottspiel mit immer neuen, prozedural generierten, bergigen Inseln fabriziert, das noch dazu wunderbar stilisiert und charakterstark aussieht. Fast könnte man vergessen, dass Peter Molyneux mit der Godus-Klickerei jeglichen Spaß aus dem Genre klopfte.

Wie wird es denn?

Launig-relaxt, wie es aussieht. Im Grunde macht ihr nicht mehr, als euren Wikingern auf jeder Insel einen Weg zu einem Portal zu erschließen, der dann zur nächsten Insel führt. Dabei sammeln sie Ehre an, indem sie ihre Siedlungen erweitern sowie Wölfe und Frostwikinger besiegen. Hat einer eurer Untertanen genügend davon gesammelt, geht ihr ins gelobte Land hinüber. Das könnt ihr nach Lust und Laune weiterführen, Inseln stehen prinzipiell in endlosem Umfang bereit. Die Herausforderung kommt vor allem durch das sehr vertikale Layout der Landschaften ins Spiel, wo in dieser Sorte Aufbautitel normalerweise aus erhöhter Perspektive aufs Geschehen geblickt wird. Je höher hinaus es hier geht, desto kniffliger wird auch die Erschließung des Landes.

Besonders schick ist der Stil gelungen. An kugelrunden Büschen prangen faustgroße Beeren, die Wikinger verfügen über drollige Bartpracht und die windschiefen Häuser werden bei Nacht mit dem fabelhaft warmem Licht offenen Feuers und lodernder Fackel geradezu gemütlich in Szene gesetzt.

Was kann noch schiefgehen?

Wie das so oft ist mit Titeln, denen ein vertrackt simulierter Warenkreislauf zugrunde liegt: Wenn es hier zu Bugs oder Logikproblemen kommt, gerät oft der ganze Spielzyklus ins Wanken. Ebenso läuft Valhalla Hills Gefahr, dass die Siegbedingungen es dem Spieler zu einfach machen: Das Portal muss man etwa im Kampf einnehmen oder man opfert große Mengen Ressourcen, um konfliktlos auf die nächste Insel zu gelangen. Passen die Entwickler nicht auf, könnte man unter Umständen zu einfach am eigentlichen Spiel vorbeigrinden. Dann wiederum hat man anschließend immer noch den angenehmen Wuselfaktor eines entspannt aussehenden und klingenden Gottspiels. Im Vergleich zur freudlosen Planierorgie Godus machte schon das Zuschauen bei Valhalla Hills ordentlich Spaß, was durchaus für Funatics spricht.

Wann kommt es und für was?

Die Early-Access-Phase startet bereits Ende August auf Steam.

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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