gamescom angespielt: Dark Souls 3
Man könnte es auch Bloodborne 2 nennen.
Was ist das überhaupt?
Dark Souls 3 ist der neueste Teil der Souls-Reihe. Genau wie früher schnetzelt ihr euch durch gotisch angehauchte Welten in einem melancholischen Mittelalter-Setting.
Warum sollte es mich interessieren?
Weil es Dark Souls 3 ist? So platt die Aussage klingen mag, sollte zu diesem Zeitpunkt jeder wissen, ob ihm die Serie gefällt oder nicht. Wer bisher keinen Spaß daran hatte, den wird auch der dritte Teil wenig überzeugen. Für Fans bedeutet es umgekehrt natürlich, dass sie sich riesig darauf freuen dürfen. Auch dieses Mal streift ihr durch eine riesige, zusammenhängende Welt voller Gefahren und tödlicher Kreaturen, die Monster aus anderen Rollenspielen zahm erscheinen lassen.
Was kann noch schiefgehen?
Die gleichen Probleme aus Dark Souls 2 könnten wieder auftauchen. Darunter technische Schwierigkeiten oder deplatzierte Hitboxen. Ob die Welt mehr zusammenhängt wie bei From Software Boodborne oder die schlauchigen Strukturen aus Dark Souls 2 eine Rückkehr feiern, wird sich in der finalen Version zeigen. Jedenfalls sind es alles nur Kleinigkeiten, an den sich allein pedantische Nörgler wie ich aufhängen können. Ein schlechter oder mittelmäßiger Titel wird Dark Souls 3 auf keinen Fall. Da braucht ihr euch wegen der vermeintlich kurzen Entwicklungszeit keine Sorgen zu machen. Gespürt davon habe ich nichts.
Wie wird es denn?
Nach einer halben Stunde, in der ich aus Zeitgründen äußerst hektisch spielen musste, bin ich hellauf begeistert und das anwesende Personal beim Stand von Bandai Namco konnte mich nur schwer von meinem Platz lösen (ist mir doch egal, dass andere Leute spielen wollen). Es fühlt sich im ersten Moment an wie eine Mischung von Dark Souls und Bloodborne. So, als hätten sich beide Spielmechaniken irgendwo in der Mitte getroffen und nach einer aufregenden Nacht zusammen ihren Sprössling hinterlassen.
Sowohl optisch als auch ästhetisch zeigt sich die Kombination beider Serien. Im Gegensatz zu Bloodborne habt ihr in Dark Souls 3 keinen Ausweichsprung, dafür ist die Rolle allerdings um einiges schneller. Ich durfte zwar in kein Menü, um die Auslastung meines Charakters anzusehen. Optisch schien meine Rüstung aber ziemlich schwer zu sein. Ebenso war die Zahl der I-Frames - Bildsekunden, in denen ihr unverwundbar seid - etwas höher als gewohnt. Zum Glück, denn Dark Souls 3 scheute sich nicht, mir mehrmals ein halbes Dutzend Feinde vor die Füße zu werfen. Ohne meine erhöhte Wendigkeit hätte ich kaum eine Chance gehabt. Und wer Dark Souls 2 gespielt hat, weiß, wie nervig das Kampfsystem ab drei oder mehr Gegnern sein kann. Hier schien es besser darauf ausgelegt zu sein.
Die Umgebung wirkt wie eine Yharnam-Version der Undead Burg aus dem ersten Dark Souls. Schon am Startpunkt erkennt man die unmöglichen Ausmaße der Schlossruinen, die sich bis hinter die Möglichkeiten der Weitsicht ziehen. Ich bekam Flashbacks an die ersten Minuten mit Bloodborne und daran, wie sich die Stadt mehrfach in sich selbst faltete. Genau den gleichen Eindruck machte das Gebiet in Dark Souls 3. Ob es die clevere Rückführung zum Startgebiet einhält, kann ich nicht sagen, da eine halbe Stunde nicht ausreichte, um das Gebiet selbst ohne Tod auch nur annähernd zu erkunden. Mir begegneten zumindest zwei, drei verschlossene Türen, die auf ein verknotetes Leveldesign hindeuten.
Statt durch eine verlassene, in Ruinen liegende Welt, wandert ihr dieses Mal auf einem sich im Krieg befindenen Schlachtfeld. Jederzeit könnte ein Drache vom Himmel stoßen und euch mit seinem Flammenatem grillen und überall lauern aggressive Wachen, die sogar während des Kampfes Unterstützung erhalten, sobald weitere Feinde über Geländer zu euch hochklettern. Wie bei Bloodborne scheinen die Bewohner von einem religiösen Kult besessen zu sein. Mehrmals stolperte ich über an Drachenleichen betende Einwohner, die mir erst Beachtung schenkten, nachdem ich meine Klinge in ihnen versenkte. Ich bin sehr gespannt auf die weitere Ausführung dieser Thematik, da es in Bloodborne hervorragend umgesetzt wurde.
Ansonsten weiß ich nicht, was ich noch sagen soll. Bis auf die erhöhte Geschwindigkeit spielt es sich wie ein typischer Souls-Titel und Backstabbing bereitet mir noch immer eine kindliche Freude, die zu lautstarken Rufen führt. Ich war nach der Ankündigung etwas skeptisch, aber alles deutet auf ein weiteres Meisterwerk von From Software.
Wann kommt es und für was?
Frühjahr 2016 für Xbox One, PS4 und PC