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gamescom angespielt: Splatoon

Der beste Shooter der Messe ist von Nintendo.

Battlefield Hardline lässt euch als Bankräuber gegen Polizisten oder umgekehrt antreten? Nett. Call of Duty: Advanced Warfare gibt euch einen Doppelsprung? Cool. Sicherlich handelt es sich dabei um mehr als nur solide Titel, doch hält sich dort meine Begeisterung in Grenzen. Denn wenn ich einen Shooter der Messe als den klaren Gewinner ausrufen müsste, dann wäre es eindeutig Splatoon.

Bereits auf den Präsentationen zur E3 sah der bunte Farbkrieg schon interessant aus. Es endlich in aller Ruhe mit sieben weiteren Leuten spielen zu können, das ist eine ganz andere Erfahrung. Statt bloß Kills oder die Übernahme verschiedener Basen zur Ermittlung des Siegers zu verwenden, gewinnt bei Splatoon das Team mit den besten Fleckenteufeln.

Keine normale Munition befindet sich in euren Waffen. Ihr kämpft ganz allein mit verschiedenen Farbpistolen. Die spielbare Version stammte noch von der E3. Es blieb also weiterhin allein die bisher bekannte Arena zur Auswahl. Ebenso durfte man nur die gewöhnliche Pistole zum Verteilen der Farbe verwenden. Weitere Waffen, Schauplätze und sogar Modi sollen anscheinend in den kommenden Monaten noch angekündigt werden. Doch bereits die umfangarme Version reichte mir vollkommen aus, um mich von Splatoon überzeugen zu lassen.

Der gesamte Aufbau und die Gefechtsdynamik bringen einen frischen Wind in ein Genre, dem Nintendo zuvor nie wirklich Beachtung schenkte. Von daher überrascht es umso mehr, dass gerade die japanische Traditionsfirma die nötige Innovation in ein fast schon festgefahrenes System bringt. Denn plötzlich betrachtet man seine gesamte Umgebung ganz anders.

Zu jedem Zeitpunkt verteilt ihr so viel Farbe wie möglich auf dem Boden. Wände zählen nicht zur Gesamtfläche für die Endbewertung, verschaffen euch allerdings weitere Vorteile beim Überqueren des Areals. Zu Fuß seid ihr nämlich recht langsam unterwegs. Sobald sich aber die passende Farbe an einer Oberfläche befindet, könnt ihr auf Knopfdruck in diese abtauchen und mit ungefähr doppelter Geschwindigkeit das gewünschte Ziel erreichen. Die Ausweitung eurer Farbfläche steht also nicht allein für Sieg oder Niederlage am Ende der Runde, ihr erhaltet ebenso einen unmittelbaren Zugriff auf neue taktische Möglichkeiten.

Nicht nur die Schnelligkeit oder plötzliche Fertigkeit, höhere Positionen über Wände zu erklimmen, sind ein Resultat eurer ständigen Arbeit. Auch auf die Kämpfe hat die Verteilung der Farben einen starken Einfluss. Da ein Feind euch nie sehen kann, wenn ihr gerade in der Farbe abtaucht, entsteht bei Zweikämpfen ein hektisches Katz-und-Maus-Spiel, bei dem ihr euren Widersacher auch mit gut platzierten Granaten aus der sicheren Deckung locken könnt.

Habt ihr genügend Punkte gesammelt, ohne zu sterben, dürft ihr für kurze Zeit eine Art Raketenwerfer einsetzen, der Farbtornados verschießt. Damit erledigt ihr jeden Feind mit einem direkten Treffer. Zumindest, wenn er sich nicht gerade in der Farbe versteckt. Jedenfalls vermittelt es ein unglaublich großartiges Gefühl, wenn ihr eurem Team zur Hilfe eilt und die Gegner mit kurzen Schüssen ruckartig beseitigt.

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Jederzeit könnt ihr dazu auf den unteren Bildschirm tippen, um neben einen beliebigen Kumpan zu springen. Zieht euch so schnell zurück, rettet einen Freund oder umgeht nach einem Respawn einfach den lästigen Laufweg. Während meiner Probespiele hatte ich keine Sekunde Leerlauf. Ständig war ich gefangen im Drama der Entscheidungen. Konzentriere ich mich auf die Ausbreitung unseres Gebiets? Oder stelle ich mich doch eher an die Front, um die Feinde mit meiner Tornado-Bazooka frühzeitig aufzuhalten? Splatoon ermöglicht euch in jeder Situation einen plötzlichen Wechsel der Strategie und eigenen Ausrichtung.

Darüber hinaus spielt es sich einfach wunderbar. Der kunterbunte Stil und das passende Gameplay bieten eine frische Kombination, die dem Shooter-Genre neues Leben einhaucht und eine echte Alternative zu sonstigen Ballerorgien darstellt. Jetzt muss Nintendo nur noch dafür sorgen, den Titel mit mehr Inhalten zu versorgen. Neue Modi, Waffen und Karten müssen her. Falls darüber hinaus noch die Online-Komponente stimmt, erwartet uns hier ein echter Multiplayer-Kracher.

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Björn Balg Avatar
Björn Balg: Freier Autor und wahrscheinlich der letzte Mensch ohne einen Facebook-Account. Liebt Trash und verbringt zu viel Zeit mit dem Ansehen von Katzenvideos.
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