gamescom angespielt: Tacoma
Gone Home in space.
Was ist das überhaupt?
Der spirituelle Nachfolger zu Gone Home, bei dem ihr eine Weltraumstation erkundet und anhand der Umgebung die Schicksale von sechs Crewmitgliedern aufdeckt.
Warum sollte es mich interessieren?
Weil die Entwickler wie bei Gone Home die Geschichte allein durch die Erkundung der Umgebung erzählen. In der Rolle von Amy Ferrier reist ihr zur 200.000 Kilometer von der Erde entfernten Raumstation Tacoma. Schon nach der Ankunft merkt ihr, dass einige Dinge nicht stimmen. Von der Crew ist niemand zu sehen und wegen fehlender Gravitation schweben überall Gegenstände an euch vorbei. Auch dieses Mal streift ihr wieder durch verlassene Korridore und Räume, untersucht Objekte sowie Audiologs und erfahrt mehr über die Geschehnisse vor eurer Ankunft. Schwerelosigkeit spielt eine große Rolle, da Amy mit ihren Gravitationsstiefeln auch an Wänden laufen darf.
Was kann noch schiefgehen?
Die Spielführung war einer der besten Punkte von Gone Home. Obwohl ihr ein komplettes Herrenhaus erkunden konntet, musstet ihr zuerst bestimmte Bereiche abklappern, um andere erreichen zu können. Der Aufbau war stets logisch und fühlte sich natürlich an. So konnte das Indie-Studio Fullbright Company die Handlungen der einzelnen Charaktere chronologisch erzählen und dem Spieler gleichzeitig das Gefühl geben, alles selbst zu entdecken.
Denselben Ansatz verfolgt das Team bei Tacoma und gerade Amys Gravitationsschuhe ermöglichen in Verbindung mit der Schwerelosigkeit vollkommen neue Wege zur Erkundung der Umgebung. Allerdings erhöht es die Schwierigkeit, den Spieler in seiner Freiheit gezeilt durch die Abschnitte zu führen, ohne dass man sich zu sehr gedrängt fühlt.
Wie wird es denn?
Das Gefühl von Einsamkeit und Isolation ist ein wichtiger Eckpfeiler von Tacoma. Gerade auf einer verlassenen Raumstation im Jahre 2088 wirkt alles sehr befremdlich. Obwohl mir schon Gone Home an einigen Stellen umheimlich vorkam, entstand durch das 90er-Jahre-Setting ein näherer Bezug. Außerdem wusste man, dass die Eltern nur für den Abend unterwegs waren. In Tacoma hat man dagegen keine Ahnung, was passiert ist und wie es um die restlichen sechs Mitglieder der Crew steht. Ich bin daher gespannt, wie gekonnt das Team erneut mit den Erwartungen seiner Spieler umgeht und kann meinen einsamen Ausflug auf die Raumstation kaum abwarten. Die bisherigen Räume sehen großartig aus und man erkennt sofort, dass die Hälfte des Entwicklerteams an der Bioshock-Serie gearbeitet hat. Vor allem kleine Sci-Fi-Elemente wie das Öffnen von Türen gefielen mir überaus gut. Codes zum Aktivieren neuer Bereiche übermittelt Protagonistin Amy mittels Zeichensprache, wodurch das Universum des Spiels ein distinktes Gefühl erhält. Auf jeden Fall einer der interessantesten Titel der gamescom.
Wann kommt es und für was?
Tacoma erscheint 2016 für PC und Xbox One.