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gamescom Highlights: Spezial

Hier kommt Bewegung ins Spiel

In der letzten Woche haben wir in unseren Specials, namentlich die gamescom-Highlights, so ziemlich jedes populäre Genre abgegrast und euch die potenziellen Knaller der kommenden Tage vorgestellt. All die Action/Adventures, Shooter, Strategie- und (Online-)Rollenspiele dürften jeden mit reichlich Futter für seine persönliche Most-Wanted-Liste versorgt haben. Jedoch wurde die wohl kontroverseste Sparte des heutigen Marktes ausgelassen. Das Zauberwort heißt: Bewegung.

Ob per Kamera oder zusätzlicher Plastikperipherie - die Entwickler wollen uns das Spielgefühl näher bringen, indem sie uns zu Aktivitäten jenseits der Fingerakrobatik zwingen. Das viele Couch Potatoes nach einem anstrengenden Arbeitstag lieber entspannt in der Zimmerecke hocken, als sich im Wohnzimmer zum Affen zu machen, sei einmal dahingestellt. Denn was die einen bemängeln und als Casual-Müll anschwärzen, ist für die anderen eine Möglichkeit, Games neu zu erleben.

Wir lassen den Streit aber außen vor und konzentrieren und ganz auf die Spiele selbst. Können die Ausstellungstücke auf der gamescom überzeugen oder bleiben sie wegen einer ungenauen Erkennung hinter ihren Erwartungen zurück? Dabei halten wir an unserer Vorlage fest und stellen euch drei potenzielle Hitkandidaten nebst einem Außenseiter vor.

Project Natal

Entwickler/Publisher: Microsoft / Microsoft
Plattform(en): Xbox 360
Voraussichtl. Release: Noch nicht bekannt

Worum geht es: Grob gesagt ist Project Natal eine Mischung aus der Wii-Sensorleiste und der Playstation-Eye-Kamera. Komplizierter ausgedrückt ist es ein 20cm breites, schwarzes Gehäuse mit integrierter RGB-Kamera, Tiefensensor sowie einem Multi-Array-Mikrofon, das ihr auf bzw. vor eurem Fernsehgerät platziert. Dadurch erkennt der kleine Wunderkasten die Bewegungen eures gesamten Körpers und ist zudem in der Lage, Gesichter plus Stimmen zu erkennen.

Somit ist es beispielsweise bei einem Rennspiel wie Burnout möglich, das Pad durch eure beiden Hände zu ersetzen, die bloß die Haltung eines Lenkrades nachahmen. Große Aufmerksamkeit hat bereits Milo auf der E3 erregt. Dieser virtuelle Junge soll euch an der Stimme und dem Gesicht erkennen und wie ein reales Kind auf Einflüsse oder Emotionen eurerseits reagieren. Mehr Details, auch zu Milo, findet ihr in unserer Vorschau zu Project Natal.

Was macht es besonders: Muss man sich das anhand des Trailers, der in der Vorschau schlummert, wirklich noch fragen? Project Natal könnte – wenn es wie beschrieben funktioniert – unsere Art zu spielen verändern. Natürlich will auch ich keine 156 Minispielsammlungen jedes Jahr ertragen müssen. Auch neue Steuerungsmöglichkeiten in bekannten Titeln sind fragwürdig, wenn die Entwickler deswegen den Controller gänzlich abschreiben. Doch bereits Ideen wie Milo zeigen schier endlose Möglichkeiten der Interaktion auf.

Wo auf der gamescom zu sehen: Nur Fachbesucher

EyePet

Entwickler/Publisher: London Studio / Sony
Plattform(en): PlayStation 3
Voraussichtl. Release: 02. Oktober 2009

Worum geht es: EyePet ist im Grunde genommen eine Weiterentwicklung des Tamagotchi. Anstatt ein ständig piepsendes Plastikgehäuse in eurer Hosentasche zu tragen, erscheint das EyePet in eurer PlayStation 3.

Durch den Einsatz der Playstation-Eye-Kamera tollt es lebensfroh auf eurem Wohnzimmertisch herum und agiert mit seinen Besitzern. Das affenähnliche Tierchen soll auf eure Bewegungen, wie zum Beispiel Kraulen, eingehen und reagiert darüber hinaus mit normalen Objekten. Im EyePet-Trailer sieht man das putzige Haustier über eine rollende Orange springen. Wirklich erstaunlich ist die Einführung von gezeichneten Objekten. Haltet ihr, wie im Trailer zu erkennen, ein gemaltes Auto vor die Kamera, verwandelt es sich auf dem Bildschirm zu einem virtuellen 3D-Gefährt, das ihr mit dem Controller steuern könnt.

Was macht es besonders: Allergiker dürfen sich freuen. Keine lästigen Katzen- oder Hundehaare mehr und sauber gemacht werden muss auch nicht. Selbst genervte Eltern haben nun das passende Objekt für ihre kreischenden Kiddis, die nach einem Haustier verlangen. Doch wird alles so gut wie im Trailer funktionieren? Erkennt die Kamera auch komplexere Zeichnungen? Gibt es noch irgendwas Unangekündigtes, das den Spaß verlängern wird? Oder muss ich das arme Tier nach einer Woche in der virtuellen Toilette hinunter spülen? Was auch immer kommen mag, unsere Tanja ist vor lauter Vorfreude kaum noch zu bremsen. Und hat sich, kein Scherz, gleich drei Präsentationstermine für EyePet geschnappt.

Wo auf der gamescom zu sehen: Halle 7.1 / Mehrere Stände

Tony Hawk: Ride

Entwickler/Publisher: Robomodo / Activision
Plattform(en): PS3, 360, Wii
Voraussichtl. Release: 20. November 2009

Worum geht es: Lasst uns die Uhr mal drei Jahre zurück drehen und die Skateboard-Titel dieser Zeit betrachten. Nach der eher peinlichen Jackass-Phase hatte sich Altmeister Tony Hawk mit Project 8 wieder als Spitzenreiter bewiesen. Niemand hätte wohl geahnt, dass der Newcomer skate mit seinem realistischen Design schon ein Jahr später Tony vom Thron stoßen würde. Wegen dem missglückten Proving Ground widersetzte man sich mit eingezogenem Schwanz dem jährlichen Update, um zum Gegenangriff anzusetzen. Herausgekommen ist Tony Hawk: Ride, das den herkömmlichen Controller links liegen lässt und euch ein Plastikboard vor die Füße setzt.

Die mit Infrarot-Sensoren ausgestattete Peripherie soll all eure Bewegungen erkennen und sauber auf den virtuellen Asphaltsurfer übertragen. Lehnt euch zur Seite und der Charakter macht eine Biegung. Hebt das Board durch Gewichtverlagerung auf einer Seite an und erzeugt so einen Olli im Spiel. Die Sensoren sollen sogar Griffe am Brett erkennen, wodurch zahlreiche Grabs möglich sind.

Was macht es besonders: Ride ist ein äußerst riskantes Projekt. Funktioniert alles wie beschrieben, generiert es vielleicht einen Boom ähnlich Guitar Hero. Fällt es hingegen hinter den Erwartungen zurück, wird es, nun ja, ein böser Reinfall. In welche Richtung der zehnte Tony Teil tendiert, können wir euch erst in ein paar Tagen verraten, wenn wir in Köln selbst Fuß anlegen dürfen.

Wo auf der gamescom zu sehen: Halle 6.1 / Mehrere Stände

Der Außenseiter: InVizimals

Entwickler/Publisher: Novarama / Sony
Plattform(en): PSP
Voraussichtl. Release: November 2009

Worum geht es: Grob gesagt – um Tiere. Überall in der Welt lauern kleine unsichtbare Monster, die nur von der PSP-Kamera gesehen werden können. Um sie zu entdecken, folgt ihr dem Signal eurer PSP und legt am angezeigten Ort eine Art Fallenkarte nieder.

Auf diesen erscheinen die InVizimals und müssen mit unterschiedlichen Methoden gefangen werden. Schlagt mit der flachen Hand zu, pustet ins Mikrofon oder schüttelt eure PSP, um das Biest eurem Portfolio hinzuzufügen. Danach lassen sich die Taschenmonster trainieren und im Kampf einsetzen. Entweder im integrierten Missionsmodus oder – was wesentlich spannender ist – gegen andere Trainer auf realen Oberflächen. Packt in der Mittagspause einfach die PSP aus und führt eure Duelle auf dem Bürotisch aus. Dann entscheidet sich, wer als Nächster zum Kopierer laufen muss.

Was macht es besonders: Dass man die InVizimals überall finden kann und die eigene Umgebung zur Spielwiese wird. Auch wenn man nur einem simplen Signal folgt, ist es dennoch erfrischend neu. Und anstatt seine Monster mit Bällen zu traktieren, nutzt man gekonnt die Eigenschaften der Kamera. Wie genau die Kämpfe funktionieren, können wir anhand der wenigen Information nicht sagen. Bei guter Ausführung dürft ihr euch mit Sicherheit auf ein spannendes Spiel freuen.

Wo auf der gamescom zu sehen: Halle 7.1 / Mehrere Stände

Damit beenden wir unsere Vorberichterstattung zu den potenziellen Highlights der gamescom und packen schleunigst die Koffer, um uns am morgigen Tage nach Köln zu begeben.

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