Gaming-Phones im Vergleich: Auf welchem Phone spielt sich am besten?
Aktuelle Tests: Razer 2, Honor Play
Mobile Gaming, it's a thing. Und es ist keine kleine Sache, praktisch täglich werden mit zigtausenden Spielen Millionen umgesetzt. Darunter Perlen der Indie-Szene, kleine bis große Zeitverschwender mit mal mehr, mal weniger gierigen Free-to-play-Konzepten sowie auch Varianten von bekannten Triple-A-Franchises. Alle diese Spiele haben eines gemeinsam: Ihr braucht ein Gerät, um sie zu spielen und dieses ist nicht unbedingt billiger als eine der großen Spielkonsolen. Dabei muss man natürlich bedenken, dass im Gegensatz zu einer solchen der Screen gleich mit verbaut ist und vor allem, dass so ein Smartphone für die meisten nicht nur ein Spielgerät, sondern oft das wichtigste Stück Technik im Leben ist, das nicht direkt dazu dient, dieses zu erhalten - vor die Wahl gestellt, ob sie lieber das Smartphone oder den Kühlschrank behalten möchten, dürfte sich zumindest die Mehrheit für letzteren entscheiden.
In den letzten drei Monaten hatte ich drei Geräte hier, von denen ich jedes etwa einen Monat am Stück als mein reguläres Smartphone nutzte und konnte mir so ganz gut ein Bild von den jeweiligen Qualitäten und Nachteilen machen und auch, ob sie ihrem Marketing-Ruf gerecht werden. Weitere werden sicher folgen, denn die Hersteller haben Gaming als Zielgruppe entdeckt, mal gucken, was da noch in den nächsten Jahren so an Ideen kommt, wie man unterwegs auf dem Smartphone besser spielen kann.
Honor Play | Razer Phone 2 | Motorola Moto Z3 Play | |
Test Honor Play | Test Razer Phone 2 | Test Moto Z3 Play | |
Preis: | ca. 330 Euro | ca. 750 Euro | ca. 400 Euro plus Mods |
Display | IPS-LCD | LCD 120 Hz | Super AMOLED |
Displaygröße | 6,3 Zoll | 5,72 Zoll | 6 Zoll |
Auflösung | 2340x1080 60 FPS | 2560x1440 120 FPS | 2160x1080 60 FPS |
Prozessor | Kirin 970 (4x2,36 GHz, 4x1,8 GHz) | Snapdragon 845 (4x2,8 GHz, 4x1,6 GHz) | Snapdragon 636 (8x1,8 GHz) |
Grafik-Prozessor | Mali G72 MP12 | Adreno 630 | Adreno 509 |
Speicher | 6GB RAM, 64 GB Speicher | 8GB RAM, 64 GB Speicher | 4GB RAM, 64 GB Speicher |
maximaler microSD-Speicher | 256 GB | 1000 GB | 2000 GB |
Hauptkamera | 16 MP (4K/30 Video) | 12MP (4K/60 Video | 12MP (4K/30 Video) |
Frontkamera | 16MP (1080p/30 Video) | 8MP (1080p/60 Video) | 8MP (1080p/30 Video) |
USB | Micro-USB-C 2.0 | Micro-USB-C 3.0 | Micro-USB-C 2.0 |
3D Mark Extreme Slingshot | 3000 | 5000 | 1000 |
Geekbench 4.0 Multicore | 6500 | 9000 | 4900 |
Und hier noch ein wenig Retro, wenn es um Gaming-Phones geht. Viel Spaß!
Snake: Nicht ein Phone, ein Spiel startete die Idee, dass man auf seinem Telefon auch spielen kann und zig Leute taten das. Das eigentliche Snake geht weit zurück, bis zum 1976er Arcade-Spiel Blockade. 1997 packte dann Nokia Snake in sein 6110-Telefon und danach in praktisch jedes Gerät für viele Jahre. Selbst 2018er-Modelle von Nokia haben noch Snake drin, auf dem iPhone gibt es über 300 Snake-Varianten und auf Android sind es noch einmal zig mehr. Also ja, Nokia und Snake sind die Urväter des mobilen Mainstream-Gamings.
Nokia N-Gage: 2003 kam Nokia mit der Idee eines mobilen Gaming-Phones um die Ecke und auf den ersten Blick sah das erste N-Gage gar nicht so abwegig aus. Es hatte einen für die Zeit brauchbaren Screen, die Anordnung der Tasten ähnelte der eines Game Boy Advance und vor allem gab es sehr prominenten Support in Form großer Gaming-Publisher. Sonic, Tomb Raider, Splinter Cell, FIFA und sogar Call of Duty machten ihre Aufwartung. Es war nicht mal so, dass die Spiele schlecht gewesen wären. Der Game Boy war immer noch weiter, aber auf seinem Telefon ein paar ordentliche Spiele dabei zu haben, das war keine verkehrte Idee. Leider war die Umsetzung von hinten bis vorn verkehrt. Es begann mit dem Wechsel der kleinen Module, für das man das Batteriefach öffnen musste, was wie eine technische Notlösung wirkte. Noch schlimmer, das eigentliche Telefon, also der Hörer und das Mikrofon, saßen an der Seite, so dass man das Telefon sehr seltsam halten musste, wenn man es für seinen Hauptzweck nutzen wollte. Diese Dinge wurden bei einem Nachfolger ein Jahr später korrigiert, aber an anderen Ecken des Gerätes wurde etwas zu viel gespart und der Ruf war eh schon ruiniert.
Sony Ericsson Xperia Play: Vier Jahre nach dem ersten iPhone, 2011, war klar, dass mobiles Gaming auf Smartphones ein Renner ist, aber auch, dass manchmal physische Tasten nett wären. Sony probierte, das Problem mit einer Variante seines Xperia Pro zu lösen, indem es dessen Tastatur, die man aufschieben konnte, durch ein Steuerkreuz, zwei analoge Touch-Flächen und ein paar Tasten ersetzte. Das funktionierte sogar sehr gut, zumal das Play auf Android lief und so die Tür für Emulation offen war. Die meisten Leute hatten aber keine Lust auf ein im Vergleich zur Konkurrenz ziemlich unhandliches Gerät - 180 Gramm, 1,5 Zentimeter dick - und so gab es nie einen Nachfolger.