Gangs of Sherwood angespielt: Robin Hoods Truppe bringt Schwung ins Mittelalter
Button-Brei und bunte Ballerei.
Gangs of Sherwood kann sich nicht so recht zwischen quietschbunt und düster entscheiden. Das Action-Spiel lässt euch allein oder bis zu vier Spieler gegen den Sheriff von Nottingham und seine Armee kämpfen, um das einfache Volk zu befreien. Dabei werden allerlei bunte Fähigkeiten genutzt, die auf dem Schlachtfeld zu einem teils unübersichtlichen Feuerwerk führen.
Rettung und Raubzug stehen an der Tagesordnung
Im England des Mittelalters treibt Robin Hood zusammen mit seinen fröhlichen Gefährten sein Unwesen - zumindest aus der Sicht des Sheriffs von Nottingham. Dabei sehen die Charaktere mit ihren Waffen erst einmal recht unscheinbar aus. Robin Hood ist ein einfacher Bogenschütze, Bruder Tuck sieht nach einem klassischen Tank, Little John ist ein Bruiser mit einem mechanischen Arm und Marian eine Assassine mit einfachen Messern. Aber falsch gedacht, denn Fantasy-Elemente spielen in der Welt und im Kampf eine große Rolle.
Alle der vier Charaktere haben eine eigene Rolle und einen anpassbaren Kampfstil. Ihr rennt, springt, zieht euch mit einem Enterhaken durch die Level und besiegt immer stärker werdende Gegner. Auch ein paar Bosse mit unerwartet harten Bewegungen und Angriffen warten auf euch. Nebenbei sammelt ihr Gold, dass ihr an das Volk verteilt und in eure Ausrüstung steckt. Das Spektakel nimmt für einen einzigen Spieldurchlauf etwa 10 bis 15 Stunden, aber danach warten mehrere Modi und ein New Game+ auf euch.
Ich selbst durfte Fernkämpfer Robin Hood beim Anspielen testen. Die Pfeile waren entgegen meiner Erwartung sehr leicht zu treffen und auch sonst spielt sich der Charakter mit all seinen Bewegungsfähigkeiten sehr flüssig. Interessant werden jetzt die vielen magischen Fähigkeiten. Mit Pfeilen aus buntem Licht, die in der Luft stehen und auf ihren Einsatz warten, einer großen Pfeilsalve und weiteren farbenfrohen Extras mischt der Held die Gegner ganz schön auf.
Robin Hood und Magie - Die Kombo zum Erfolg?
Je weiter ihr im Spiel kommt, desto mehr Kombos schaltet ihr frei. Da ich mit innerhalb der zwei Stunden nicht jede Kombination, die mir freigeschaltet wurde, auswendig merken konnte, artete es dann doch eher in wildem Button-masing aus. Und im Kampf konnten meine Augen kaum mit dem Geschehen mithalten - besonders im Koop, wenn dann noch etliche andere Fähigkeiten dazukommen. Immerhin erhaltet ihr für die bessere Übersicht einen Indikator, der euch zeigt, wenn ihr angegriffen werdet sowie verschiedene Farben und Formen, um die Skills auseinanderzuhalten.
Euer Schaden wird während der gesamten Zeit nicht erhöht und bleibt das gesamte Spiel auf demselben Level. Nur eure Möglichkeiten werden durch neue Kombinationen und Fähigkeiten erhöht, die eben für den entsprechenden Schaden sorgen. Die Entwickler möchten nicht, dass ihr euch zu sehr auf bestimmte Builds oder Werte versteift, sondern eure Moves meistert.
Ich hatte in meiner Anspiel-Session wirklich Spaß, ich musste mich jedoch sehr an die Steuerung gewöhnen, da man nicht mit der Maus zielt und schießt, wie in einem Shooter. Ihr schießt mit der einen Maustaste und die andere sorgt für einen Nahkampfangriff. Immerhin habt ihr dann beide Tasten, die ihr für die wichtigen Kombos benötigt, direkt nebeneinander. Am Ende jedes Kampfes bewertet euch das Spiel in einer Skala von S bis D, was mir als kompetitiver Spieler sehr gefallen hat - besonders, da es vorerst keinen Duell-Modus geben wird.
Besonders bemerkenswert ist, dass Appeal Studios nur zwei Jahre an dem Titel gearbeitet hat. Das Ergebnis kann sich bis hierhin wirklich sehen lassen. Wer also Lust auf lustige Koop-Action mit kleinen magischen Kniffen hat, bei dem man sich komplett in die Kombos reinsteigern oder einfach wild auf den Controller oder die Tastatur hauen kann, darf Gangs of Sherwood gerne im Auge behalten.