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GC: Halo Wars

Gratwanderung

Die Spieleschmiede Bungie hat mit ihren beiden Shootern nicht nur das Halo-Universum fest ist den Köpfen vieler Spieler verankert, sondern auch sehr viel Erfolg gehabt. Dass Halo 2 schon seit einer gefühlten "Ewigkeit" die Online Charts (der Xbox-Kategorie) anführt, kommt nicht von ungefähr und verdeutlicht die anhaltend hohe Popularität dieser Marke.

Vor einigen Monaten wurde überraschenderweise die Ausweitung der Halo-Franchise angekündigt, die jedoch völlig neue Wege beschreitet: Statt sich in die Riege der bisherigen Actionspiele einzugliedern, betritt Halo Wars das Feld der Echtzeitstrategiespiele. Als Entwickler konnte kein geringerer als die Ensemble Studios gewonnen werden, der sich unter anderem mit Hits wie Age of Empires weltweit einen Namen gemacht hat und folglich als RTS-Experte prädestiniert zu sein scheint, sich dieser Aufgabe erfolgreich anzunehmen.

Henne und Ei

Die Convenant treten in Erscheinung...

Bereits seit zweieinhalb Jahre werkeln die Mannen um Executive Producer Harter Ryan an dem kommenden Strategiespektakel, wobei man die ersten sechs Monate laut eigenen Angaben allein für die Konzeption der Konsolensteuerung benötigte. Am Anfang stand lediglich die Idee für eine völlige Neukonzeptionierung der Konsolen-Kontrolle bei Echtzeitstrategie-Spielen, so Ryan - lange bevor man überhaupt darüber nachdachte, sie für Halo Wars einzusetzen beziehungsweise Microsoft anzubieten. Heute ist man nun davon überzeugt, den heiligen Gral für Konsolen-Echtzeitstrategie entdeckt zu haben. In diesem Fall war das Ei demnach definitiv eindeutig vor der Henne da.

Den größten Vorteil bei der Umsetzung dieses Steuerungs-Konzepts sehen die Entwickler darin, dass keinerlei Kompromisse eingegangen wurden, weil man schlichtweg keine Rücksicht auf eine PC-Fassung nehmen musste - Halo Wars erscheint exklusiv für Xbox 360. Auf der GC in Leipzig stellten die Entwickler das Echtzeitstrategiespiel nun erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor. Geschichtlich bewegt Ihr Euch dabei zwar innerhalb des bekannten Halo-Universums, inhaltliche Bezüge zum bekannten Helden der Shooter-Serie wird es jedoch keine geben: Der Master Chief spielt definitiv keine Rolle, auch wenn Ihr nach wie vor für die Erdverteidigungsstreitkräfte UNSC tätig seid. Die Handlung im Jahr 2531 gleicht also quasi einer Art Prolog, der Euch ein ganzes Stück in die Vergangenheit versetzt und vor den Geschehnissen in Halo ansetzt.

... und nur die UNSC kann sie stoppen!
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Im Mittelpunkt der Präsentation stand jedoch die Demonstration der neu entwickelten Steuerung, die Euch erlaubt, mit lediglich 4+1 Knöpfen fast alle wichtigen Kommandos zu beherrschen: Während man mit dem Analog-Stick das Fadenkreuz über den Bildschirm steuert, genügen die vier Haupt-Buttons des Pads für fast alle anderen Kontroll-Mechanismen. Mit X wählt man so beispielsweise die Einheiten aus, steuert sie per selbst gezeichneter Wegmarke direkt über das Spielfeld oder fasst sie mit einer schnellen Bewegung zu einem Trupp zusammen, indem man sie wie mit einer Maus farblich markiert. Ähnlich einfach funktioniert das bei Gebäuden, wo wenige Button-Klicks die wichtigsten Aktionen kontrollieren (Bau von Einheiten usw.) Das wirkt sehr intuitiv und auf den ersten Blick tatsächlich überzeugender als etwa bei Command & Conquer 3, bei dem die Einheiten nicht so blitzschnell zusammenfassen konnte.

Die Schultertasten des Pads werden darüber hinaus für Shortcut-Befehle, zum Beispiel Sprung zu Basis, verwendet und machen auf diese Weise das Gameplay nicht unnötig komplex. Leider durften wir das noch nicht selber ausprobieren, der Ersteindruck macht aber auf jeden Fall Appetit auf mehr. Was genau Ihr in der Tech-Demo sehen werdet, die am heutigen Tage ins Netz wandert, möchten wir an dieser Stelle nicht komplett aufdecken – ein wenig Überraschung soll schließlich bleiben. Neben den bereits bekannten Warthogs und Banshees werden allerdings mit dem Flugvehikel "Hawk" und dem Anti-Air-Fahrzeug "Wolverine" jedoch mindestens zwei völlig neu kreierte Einheiten vorgestellt, die den Feinden sowohl aus der Luft als auch auf vom Boden aus so richtig einheizen. Zudem verdeutlichen die Entwickler, wie schnell man bei Halo Wars Einheiten generieren kann, ohne sich in komplexen Menüs zu verheddern und damit wertvolle Zeit zu vergeuden. Und wenn selbst das nicht reicht und Euch der aus Halo 2 bekannte Scarab-Mechanokäfer zu sehr zusetzt... na, Ihr werdet schon sehen...

Eine gute Nachricht gibt es übrigens für Koop-Fans: Die gesamte Story-Kampagne wird auch online via Xbox Live mit Freunden durchspielbar sein, wobei man als einzelner Spieler für die 15 Missionen wohl etwas 20 Stunden Spielzeit benötigen wird. Wie Harter Ryan außerdem sagte, soll das Spiel konstant flüssig mit 30 FPS laufen und in der Tat waren keinerlei Stotterer zu beobachten, was laut Entwickler eines der Hauptziele während der Entwicklung sein wird.

Eine richtige Prognose lässt sich auf Basis der bisher gesehenen Bilder noch nicht wirklich fällen, allerdings wirkt die Steuerung tatsächlich ziemlich simpel und zugleich intuitiv, was für ein Echtzeitstrategiespiel auf der Konsole von maßgeblicher Bedeutung ist. Zudem kann bereits zu diesem Zeitpunkt der Detailgrad der Einheiten beeindrucken, sodass Halo-Fans alle aus den Shootern lieb gewonnenen Einheiten problemlos wieder erkennen werden. Und nicht vergessen: Ab heute gibt's die (nicht spielbare!) Gameplay-Demo im Netz!

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