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GC: Robert Ludlum's Bourne Conspiracy

Identitätsprobleme

Als Besonderheit kann die Umgebung in die Kämpfe mit einbezogen werden. Wie beim nächsten Indiana Jones-Spiel kann man Gegner packen und gegen Objekte werfen. Mit ein paar einfachen Analogstick-Drehungen sind so filmreife Auseinandersetzungen möglich, die sich sehr abwechslungsreich gestalten. Ein ähnliches System wurde auch für den bewaffneten Kampf gewählt. Tauchen mehrere Gegner auf, kann Adrenalin in Spezialattacken umgewandelt werden, die gleich mehrere tödliche Schüsse hintereinander auslösen.

Wenn die Kamera näher heran zoomt, begeistern die Texturen.

Um ein Gefühl für die Level zu vermitteln, gab es noch zwei Demo-Abschnitte zu sehen. Der erste entsprach einer der Fluchtsequenzen aus dem Film, in der Bourne aus einem Regierungsgebäude fliehen muss. Zeitlimit und Armee-Angehörige hingen dem Super-Agenten die ganze Zeit im Genick und sorgten nicht nur beim Hauptdarsteller für wohlige Adrenalin-Schauer. Zum krönenden Abschluss muss Bourne einen ersten Endboss in Form eines Armee-Angehörigen besiegen. Dank diverser Level-Objekte und einigen schnellen Schlagsequenzen ist er schnell Geschichte und Emanuel entführt uns im zweiten Level Bournes Vergangenheit.

Hier ist er auf den Spuren von Sam Fisher in einen Ganzkörper-Neoprenanzug gehüllt, der aber wie anfangs erwähnt, recht bescheiden aussieht. Neben vielen Schleichpassagen darf der Agent hier zum ersten Mal eine Waffe einsetzen und mit seinen Spezialattacken gleich mehrere Gegner ausschalten.

Spezialeffekte unterstützen besondere Ereignisse.

Wie es sich für einen echten Action-Film gehört, kann man übrigens auch Level-Objekte einsetzen. So lässt man Ölfässer explodieren, wenn ein Hubschrauber darüber kreist oder zerstört Halterungen, um Gegner zu erschlagen. Trotzdem spielt sich dieser Abschnitt deutlich langsamer und zeigt hervorragend die Beweglichkeit des Helden. Am Ende des Levels wartet erneut ein Bosskampf, der mit gelungenen Grafikeffekten aufwarten kann.

Während der erste Level noch recht generisch wirkte, sieht man auf dem schwankenden Schiff endlich, dass hier wirklich eine stark modifizierte Unreal Engine 3 eingesetzt wird. Vor allem das abperlende Wasser auf dem gewaltigen Afroamerikaner, der sich uns entgegen stellt, sieht fantastisch aus. Den harten Kampf gegen den Muskelberg kann man übrigens nicht gewinnen. Hat man ihn stark genug verletzt, wirft er Bourne über den Bootsrand und die Präsentation neigt sich dem Ende zu.

Trotz der langweiligen Hauptfigur hat mich Robert Ludlum's Bourne Conspiracy positiv überrascht. Vor allem die Inszenierung und das abwechslungsreiche Kampfsystem konnten überzeugen. Gerade die Einbeziehung der Umgebung ist ein echtes Novum, das es so vorher noch nicht zu sehen gab. Im Meer der miesen Filmumsetzungen könnte der Titel wie ein Leuchtturm aus der Masse ragen, der ohne den sonst üblichen Zeitdruck gute Chancen hat, ein Hit zu werden. Nur Grafik und Hauptfigur wirken noch nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Doch da die High Moon Studios noch ein ganzes Jahr Zeit haben, mache ich mir kaum Sorgen. Wer sich also für die Story um die verlorene Identität begeistern kann, sollte das Spiel im Auge behalten.

Robert Ludlum's Bourne Conspiracy erscheint im Sommer 2008 für die Xbox 360 und die PS3.

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