Gears of War 3
Zu Tränen gerührt
Hinweis: Braucht ihr Hilfe bei der Bewältigung des Shooters? In unserer Komplettlösung zu Gears of War 3 ist neben einem Walkthrough durch die Kampagne auch alles Wissenswerte zu Sammelgegenständen und Onyx-Medaillen zu lesen. Unsere Technik-Analyse von Gears of War 3 liefert euch hingegen eine fundierte Betrachtung der Neuerungen der Unreal Engine 3.
Ich habe es getan. Kein Scheiss. Zwar nur ganz wenig, aber es musste einfach raus. Nein, nicht was ihr denkt. Kein versauter Kram, sondern ein paar Tränen. Bei Gears of War 3. Ich weiß, damit habe ich wahrscheinlich euer Bild von mir zerstört, aber bei so viel Emotionalität konnte ich nicht anders. Es sterben Menschen, wichtige Menschen. Nicht nur ein gesichtsloser Trooper. Wer? Verrate ich euch natürlich nicht. Aber meine Augen wurden feucht, die Träne hat es zwar nicht über die Wange geschafft, aber das ist trotzdem eine Leistung. Wir reden hier schließlich von Gears-of-Bad-Ass-Mother-Fucker-War. Nicht von Heavy Rain oder so etwas Ähnlichem.
Dabei bietet die Geschichte sonst nicht allzu viele Wendungen, ist relativ linear aufgebaut und präsentiert sich mal wieder als großes Road-Movie. Doch sie macht Sinn, liefert etwas einfache, aber glaubwürdige Figuren und ein richtiges Ende. Keinen Cliffhanger, sondern eine finale Einstellung samt Blick in die Zukunft. Und das habe ich einem dritten Teil im Allgemeinen und dieser Serie im Speziellen gar nicht mehr zugetraut. Glückwunsch, Epic.
Und es gibt noch eine zweite Überraschung, die ich in diesem Ausmaß nicht auf dem Schirm hatte. Gears of War 3 sieht nochmal eine ganze Ecke besser aus als der sowieso schon todschicke zweite Teil. Die Amerikaner liefern nicht nur ein erfreulich farbenfrohes und abwechslungsreiches Third-Person-Shooter-Optik-Spektakel, sondern auch Spezialeffekte, die ich in dieser Form der guten alten Xbox 360 gar nicht mehr zugetraut hätte. Lightshafts, Ambient Occlusion Mapping, eine erstklassige Beleuchtung und nahezu perfekte Raucheffekte.
Klar, das wuchtige Art-Design ist immer noch Geschmackssache, aber rein technisch und vom Detailgrad her habe ich auf der Microsoft-Konsole bisher noch nichts Vergleichbares gesehen. Rein technisch muss sich da sogar Uncharted 2 geschlagen geben.
So, nach diesem aufwühlenden Einstieg wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Schließlich habe ich hier einen Bildungs... äh... Testauftrag. Ihr wollt bestimmt wissen, was sich seit dem letzten Mal getan hat und ob der Titel bei so viel Einstiegslob mal wieder eine 10 abgestaubt hat. Also, wie spielt sich denn das Ganze?
Vorweg noch ein paar Takte zu den Rahmenbedingungen, schließlich ist dies das erste Gears of War, das offiziell in Deutschland landet. Alle drei Teile spielen auf der Welt Sera. Am sogenannten Emergence Day stießen fiese Monster namens Locust aus der Erde hervor, mit dem Ziel, die Menschheit zu vernichten und sich als Herrscher über Sera emporzuschwingen.
Den Helden der ersten beiden Teile, Marcus Fenix und Dominique Santiago, gelang es in einem ersten Schritt, eine Leichtmasse-Bombe im Untergrund zu zünden und damit den Locust einen schweren Schlag zu versetzen. Im zweiten Teil eskalierte dann der Krieg und eine neue Gefahr betrat den Schauplatz. Die Immulsion, die die Menschen als Treibstoff verwenden, infizierte auf irgendeine Art und Weise die Monster und schuf eine neue Spezies, die Leuchtenden. Marcus Fenix gelang es, einen weiteren Teil der feindlichen Höhlen zu überfluten, doch der Kampf ist noch lange nicht zu Ende.