Gefängnis statt Raid: Haus der Wölfe leistet seinen Beitrag zum Destiny-Endgame, nur anders als erwartet
Bungie im Gespräch über Raids, neue Spielmodi und Korrekturen.
Als Bungie die ersten Details zum Destiny-DLC Haus der Wölfe bekannt gab, der am 19. Mai 2015 erscheint, waren viele Spieler überrascht, denn es sollte diesmal keinen neuen Raid geben - doch genau damit hatten eigentlich so ziemlich alle gerechnet.
"Als die Entwicklung von Haus der Wölf Ende des letzten Jahres begann, schauten wir uns an, was wir damals hatten, wie der Status der einzelnen Projekte aussieht, wo wir mit den Raids stehen und solche Sachen", erklärt Creative Director Chris Barrett im Gespräch mit Eurogamer.de.
"Wir trafen die Entscheidung, dass wir uns auf eine neue Aktivität konzentrieren wollen. Ganz einfach aus dem Grund, weil wir etwas Neues bieten wollten, aber auch, damit es mehr Abwechslung und unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten gibt."
Schon zuvor hatte man erwähnt, dass sich ein weiterer Raid in Arbeit befindet. Dieser wird wohl Bestandteil einer künftigen Erweiterung sein, zumindest sprach Barrett davon, dass er in einer "künftigen Veröffentlichung" mit dabei sein wird.
Aber wie sieht es mit den alten Raids aus? Legt man hier noch mal Hand an und bietet mit neuer oder verbesserter Ausrüstung Anreize, um sie auch künftig zu spielen?
"Derzeit sprechen wir nicht darüber", sagt Barret, "aber wir schauen uns das immer an. Wir prüfen stets, wie wir vorhandene Inhalte weiterentwickeln und aktualisieren können, um etwas Neues zu bieten. Wir haben darüber gesprochen, ansonsten gibt es dazu aktuell aber nichts zu sagen."
Als neue Endgame-Aktivität kommt mit Haus der Wölfe das "Prison of Elders" ins Spiel, eine Art Horde-Modus. Und vermutlich wird es nicht lange dauern, bis irgendjemand - wie bei den Raids - diese neue, eigentlich für Teams ausgelegte Herausforderung alleine meistert.
"Es ist möglich. Es wird zwar schwierig, denke ich, aber es ist definitiv möglich", so Barrett. "Ich habe die einfachere Level-28-Version selbst mit zwei anderen Leuten gespielt und es war eine unterhaltsame Herausforderung. Alleine habe ich es noch nicht probiert. Aber wir werden sehen. Ich bin sicher, die Community wird es gleich am ersten Tag probieren und wir werden sehen, was dabei herauskommt."
Aber ist das nicht frustrierend? Man kündigt sets an, dass ein bestimmter neuer Inhalt besonders hart ist und dann schafft es trotzdem jemand alleine. "Oh ja", sagt Barrett und lacht. "Aber es ist aber nur eine kleine Prozentzahl, die Crota alleine absolviert oder ähnliche Sachen macht."
"Tatsächlich ist es cool, Spieler zu sehen, die so gut in unserem Spiel sind und sich so sehr damit beschäftigen, dass sie solche Dinge versuchen. [...] Es ist großartig. Es wird immer Leute geben, die das Maximum aus einem Spiel herausholen wollen. Wenn nun jeder die ganzen Inhalte alleine bewältigen könnte, würden wir uns ein wenig Sorgen machen, aber es ist cool, wenn Leute wirklich gut in diesem Spiel sind und andere ihnen dabei zusehen."
Eine künftige Erweiterung von Prison of Elders schließt Barrett nicht aus. Das hängt aber unter anderem davon ab, wie die Community darauf reagiert. Er persönlich würde es sehr gerne tun, aufgrund der jede Woche wechselnden Herausforderungen sei es auch nicht allzu schwierig, hier neue Dinge zu ergänzen.
Gestrichen werden wieder die mit Dunkelheit Lauert eingeführten Vanguard Commendations. Ursprünglich waren sie dazu gedacht, für eine "gewisse Balance" im Wirtschaftssystem des Spiels zu sorgen. Sie passten dann allerdings nicht mehr zu der mit Haus der Wölfe eingeschlagenen Richtung und waren laut Barrett für neue Spieler eher ein Hindernis.
"Es ist wie bei vielen anderen Sachen, die wir in Zukunft tun werden. Dinge kommen und gehen. Mit jeder neuen Veröffentlichung schicken wir das Spiel erneut auf den Prüfstand. Und ich bin sicher, dass es auch in Haus der Wölfe Dinge geben wird, die wir uns in Zukunft anschauen und anpassen werden", sagt er.
Ein weiteres Beispiel dafür, was auf Basis des Feedbacks aus dem laufenden Spiel geändert wurde, ist das Upgrade-System der exotischen Waffen. Dazu musstet ihr nach Dunkelheit Lauert Xur am Wochenende einen Besuch abstatten, den jeweiligen Gegenstand im Inventar haben und hoffen, dass Xur euch ein Upgrade dieses Items ermöglicht.
Künftig müsst ihr eine exotische Waffe nur in eurem Inventar inspizieren und einen Exotic Shard zum Aufrüsten verwenden. Auf jeden Fall ist es einfacher als das bisherige System. Barrett gibt an, dass man manche Dinge einfach testen müsse, um Feedback dazu zu erhalten und sie weiterzuentwickeln.
Was den PvP-Bereich betrifft, wird es einerseits neue Maps geben, aber auch einen neuen Spielmodus namens "Prüfungen von Osiris". Dabei handelt es sich um ein Eliminations-Match für zwei Dreierteams. Hier soll auch eure Ausrüstung eine wichtige Rolle spielen und je mehr Siege ihr dabei erzielt, desto größer fällt am Ende eure Belohnung aus.
Gut aufgenommen wurden unterdessen die jüngst durchgeführten Munitionsanpassungen: "Ich denke, die Reaktionen waren bislang sehr positiv", erklärt Senior Director Derek Carroll. "Wir haben das erreicht, was wir wollten."
"Der andere Vorteil des neuen Systems ist, dass die Spezialmunition und die schwere Munition nun Wegpunkte haben, wodurch Einsteiger die Maps schneller erlernen können als zuvor. Wir haben das ganze System also sehr viel freundlicher und erfassbarer gemacht."
Was die Zukunft von Destiny betrifft, hielt man sich unterdessen noch recht bedeckt. Wie Barrett angibt, hat man zwar über Schiff- oder Waffen-Shader gesprochen und zieht sie für künftige Veröffentlichungen in Betracht, aber Näheres dazu oder ob man wirklich konkrete Pläne hat, will man aktuell nicht sagen. Ähnlich verhält es sich mit einer etwaigen Erweiterung der Schiffe, zum Beispiel auf Weltraummissionen: "Dazu haben wir derzeit nichts anzukündigen", sagt Barrett.
Auf jeden Fall wird Destiny Anfang Juni auf der E3 präsent sein. Dort werdet ihr wahrscheinlich mehr über die noch folgenden Erweiterungen für Bungies Shooter erfahren.