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Genre-Special: Strategie

Vom Brett auf den Bildschirm

Ein weiterer Trend, der sich in diesem Jahr abzeichnet ist die breite Unterstützung von Next-Generation-Spielkonsolen. Einige Titel wie Endwar und Halo Wars erscheinen sogar exklusiv, während andere Strategie-Hits wie World in Conflict beide Plattformen unterstützen. Erste Verkaufszahlen von Schlacht um Mittelerde 2 und Command & Conquer 3 auf der Xbox 360 deuten an, dass es auch dort einen Markt gibt, der in den nächsten Jahren ganz sicher noch wachsen wird. Man kann nur hoffen, dass die Strategiespiel-Entwickler nicht ihre treuen Fans auf dem PC vergessen.

Abseits des Schlacht

Sim City – komplexer Stadtaufbau aus dem Jahre 1989.

Neben dieser recht militärischen Ausrichtung gibt es natürlich auch andere Strategie-Arten, bei denen der Kampf nicht im Mittelpunkt steht. Besonders erfolgreich ist hier da Unter-Genre „Aufbau-Strategie“, das mit Titeln wie Anno 1402 oder den Siedlern das Medium auch einem größeren Publikum zugänglich machte. Der Urvater dieser recht friedlichen Strategiespiele war die komplexe Simulationen Sim City.

Schon 1989 wurde in Echtzeit eine Stadt aufgebaut und spontan auf Naturkatastrophen und Staus reagiert. Mit militärischer Strategie hat dieses Genre zwar wie zu Erwarten recht wenig zu tun, doch um hier erfolgreich zu agieren, muss man den Aufbau ähnlich gut planen wie eine Verteidigungsanlage. Gerade in Deutschland erfreut sich dieses Genre einer besonderen Beliebtheit und führte zu allen möglichen und unmöglichen Ablegern, den so genannten Wirtschaftssimulationen.

Stronghold: Gesunde Mischung aus Militär und Wirtschaft.

Als Paradebeispiel für eine Mischform fungiert übrigens Stronghold. Hier müssen gleichzeitig ein komplexer Warenkreislauf und die militärischen Manöver gesteuert werden. So wird recht eindrucksvoll vermittelt, wie die Verknüpfung von Rohstoffen und wirtschaftlichen Zusammenhängen auf dem Weg zum Sieg eine entscheidende Rolle spielen.

Bei modernen Echtzeitstrategie-Titeln stehen zum Beispiel der Schutz der eigenen Ressourcen-Produktion im Zentrum der Verteidigungsstrategie und eine sehr erfolgreiche Angriffstaktik ist die Vernichtung der feindlichen Ökonomie. Dies führte bei Titeln wie Starcraft allerdings zu den gefürchteten Eco-Drops, bei denen starke Einheiten hinter die feindlichen Linien transportiert werden und dort die Arbeiter des Gegners vernichten. Doch auch im Rundenstrategie-Genre müssen die Hobby-Generäle immer wieder ihren Nachschub koordinieren.

Nur bei ganz wenigen Titeln, etwa wie der Echtzeitstrategie-Neuentwicklung World in Conflict, wird die Wirtschaftskomponente fast vollkommen ausgeschaltet und versucht, sich so stark wir möglich auf die Taktik auf dem Spielfeld zu konzentrieren. Gerade Multiplayer-Partien gestalten sich dadurch natürlich recht ausgeglichen, doch raubt es dem Genre etwas an Tiefe.

Ein ungewöhnlicher Ansatz, der seine Bewährungsprobe im September erst noch überstehen muss. Dann wird man sehen, ob man die Ressourcen und den Kampf wirklich trennen kann.

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