Ghost Recon Online - Vorschau
Vier Freunde und ein Hinterhalt
Bei den Klassen habt ihr die Wahl zwischen dem Assault, dem Recon und dem Specialist. Erstere sind das, was man aus Starship Troopers als die Mobile Infanterie kennt. Gut gepanzert und mit einem dicken MG ausgerüstet ist er der Typ, der am ehesten nach vorne stürmt und trotzdem am Leben bleibt. Der weit schlichter gepanzerte, aber schnellere Recon mag Scharfschützengewehre, kann aber auch mit MGs umgehen. Der Specialist schließlich ist die Firepower aus dem Hintergrund, der perfekt eine Position halten kann. Großes Sturmgewehr oder Shotgun sind seine Werkzeuge dafür.
Die Spezialfertigkeiten, die jede Klasse hat, differenzieren sie noch weiter und lassen sich auch im Laufe der Spielzeit ausbauen und erweitern. Beispielsweise kann der Assault einen Riot-Shield aktivieren, damit vorstürmen und sogar Gegner damit in den Boden rammen. Der Specialist aktiviert einen Schutzschild, unter dem alle gemeinsam vorrücken können, und der Recon macht sich unsichtbar oder kann sich Feinde durch Wände anzeigen lassen. Das klingt alles extrem mächtig und ist es auch, aber die generelle Balance zwischen den Klassen scheint gewahrt geblieben zu sein, die Dauer der Effekte ist relativ kurz und die Aufladezeit wiederum lang. Es ist halt die entscheidende Edge für die heiße Phase eines Kampfes und als solches funktionieren die Fertigkeiten gut und scheinbar ohne alles zu übernehmen.
Die Auswahl an Waffen, Granaten, Rüstungen und Spezial-Items erschlägt auf den ersten Blick glatt, aber auch nur, weil wir zum Testen eine Riesenmenge an virtuellem Geld zur Verfügung bekamen. Normalerweise schaltet sich das durch das Hochleveln nach und nach frei, hier waren wir jedoch mit einem Dutzend Waffen und mehr in jeder Kategorie konfrontiert, die man mit allem möglichen Krams ausstatten konnte. Das allermeiste völlig sinnvoll - bessere Zielfernrohre, Mündungsfeuerunterdrückung für Sniper, Standbeine und vieles mehr -, anderes eher für ganz spezielle Kämpfer, die ihre Shotgun lieber schallgedämpft haben wollen. Waffen, die ihr euch einmal gekauft habt, behaltet ihr auch, bei all den Dingen wird es kein zeitlich begrenztes Kaufen geben.
Und wenn wir schon beim Kaufen sind, die obligatorische Frage, wo denn jetzt der Spieler zur Kasse gebeten wird? Hier lautete die Aussage, dass alles, was spielentscheidend ist, auch gratis erspielt werden kann. Es wird keine besseren Waffen gegen echtes Geld geben, aber sehr viel visuelles Customizing. Wer seine Shotgun in Gold bevorzugt und dazu ein ganz tolles Cappy tragen möchte, der muss reales Geld auf den Tisch legen, wer mit Nato-Grau und regulärem Helm klarkommt, muss nichts bezahlen. Die spielerischen Werte sind bei beiden eh gleich.
Überraschend gut und eine echte Entschädigung für die Reise-Strapazen, das wäre wohl die Zusammenfassung der ersten Erfahrung mit Ghost Recon Online. Es ist free-to-play, aber mit der zumindest bei mir immer noch vorhandenen negativen Konnotation dieses Begriffs hat Ghost Recon glücklicherweise nichts mehr tun. Das hier spielte sich wie ein vollwertiges Game und es hat für die Stunden richtig viel Laune gebracht. Es dürfte später im Online-Betrieb entscheidend sein, mit wem ihr spielt und wie ihr euch abstimmen könnt, denn das Gelände, die Deckungsmechaniken und die Perks zielen alle auf echtes Teamplay ab. Wenn dieses für euch zustande kommt, dann erlebt ihr mit Sicherheit richtig gute Runden. Und das auch noch für lau. Ja, ich hätte es nicht erwartet, aber Ghost Recon Online war meine Zeit definitiv wert und sobald es in die Beta geht, kann ich euch nur raten, dann auch ein wenig von eurer dafür zu opfern.
Ihr könnt euch für die Beta von Ghost Recon Online hier anmelden, losgehen soll es noch diesen Monat.