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Ghostbusters Retrospektive

Was bisher geschah....

Ghostbusters II (PC)

Stellvertetend für die zahlreichen, damals erschienenen Heimcomputer-Umsetzungen schauen wir uns nochmal die PC-Version an – durchaus auch aus Nostalgie, schließlich habe ich selbst 1989 “Ghostbusters II” begeistert durchgespielt. Entwickler Dynamix mischte erneut fröhlich Genres und entlockte dem PC ein paar ganz ausgezeichnete digitalisierte EGA-Zwischensequenzen! Mit der Maus steuert Ihr das Fadenkreuz bei der Geisterjagd: Schwächt den Gegner, weicht seinen Attacken aus, versucht, nicht allzu viel Umgebung zu zerstören, und passt auf, dass der Protonenstrahl nicht überhitzt.

Eine erfolgreiche Jagd bringt Geld, schafft Ihr es nicht, wandert Euer Ghostbuster direkt ins Irrenhaus, wo Ihr ihn in einer nervenaufreibenden Kletteraktion wieder befreien könnt. Ebenso wichtig war das Sammeln von ordentlich Schleim: Dabei gilt es, umherzischenden Geistern und grimmigen Grabbelhänden auszuweichen, wer ein unfreiwilliges Schleimbad nimmt, findet sich auch gleich in der Zwangsjacke wieder.

Ist genug Geld verdient, den wichtigen Schleimwerfer zu basteln, geht’s in der Freiheitsstatue in Richtung Finale. Das ist zwar letzten Endes nur eine glorifizierte Passwort-Abfrage, überrascht aber mit einem exakt nachgezeichneten NES-Controller in der Hand Eures Geisterjägers. Insgesamt ein spaßiges Spiel von einem Entwickler, der in späteren Jahren noch mit tollen Adventures und RPGs von sich reden machte.

New Ghostbusters II (NES, Gameboy)

Kleine Sprites, aber trotzdem charmant.

Na also, es geht doch. Nicht nur im Vergleich zur Activision-Katastrophe liefert Hal eine clevere und spaßige Umsetzung von Ghostbusters II an. Zunächst wählt Ihr ein Zweierteam – dabei geht Ihr einfach nach Euren Vorlieben, da die Wahl der Figuren spielerischen keinen Unterschied macht. Und dann geht’s in der Vogelperspektive auf Geisterjagd. Die wurde kompetent umgesetzt. Euer erster Mann, den Ihr direkt steuert, lähmt die Gegner mit seinem Protonenstrahler, Euer zweiter Mann, der dem Anführer hinterher trottet, fährt dann die Falle aus und fängt den Geist ein. Ist ein Raum ausgeräumt, marschiert Ihr weiter zum nächsten, bis ein Level komplett gesäubert ist.

So ist New Ghostbusters II, das in der gelungenen Gameboy-Konvertierung ohne das „New“ daherkommt, ein spaßiger, wenn auch auf lange Sicht etwas eintöniger Zeitvertreib. Der Mangel an Extrawaffen und spielerischer Abwechslung nimmt dem stimmigen Titel in späteren Levels ein wenig Spielspaß, trotzdem konnten Fans mit dieser Umsetzung des zweiten Films tatsächlich zufrieden sein.

Nach Ghostbusters II gab es erst mal eine lange Pause für die Herren Geisterjäger. 1993 erschien noch The Real Ghostbusters für den GameBoy in den USA – aber das lassen wir hier einfach mal unter den Tisch fallen, war es doch eine billige Variation eines Hüpf-Puzzlers, der in Japan Mickey Mouse, in Europa Garfield, anstatt eines leidlich getroffenen Peter Venkman als Spielfigur bot. Da ist es keine große Überraschung, dass The Real Ghostbusters spielerisch praktisch nichts mehr mit dem Thema Ghostbusters zu tun hat. Also vergessen wir es gleich wieder. Und auch das letzte Ghostbusters-Spiel sollten wir ganz schnell wieder verdrängen...

Extreme Ghostbusters (GBA)

Sprites mit dicker Outline vor langweiligen Hintergründen – Nein danke!

Extreme Ghostbusters war 1997 ein Versuch, an den Erfolg der alten Serie anzuknüpfen. Das hat dann... nicht so ganz geklappt. Das lag einerseits am Look und Tonfall der Serie, der trotz Gastcharakter Egon Spengler kaum etwas mit dem Original mehr zu tun hatte. Zum anderen wohl an der neuen Truppe, die offensichtlich von den „political correctness“-Verantwortlichen des Studios gecastet wurde – ein Weißer, ein Schwarzer, eine Frau, ein Rollstuhlfahrer.

Ähnlich wenig inspiriert wie die Serie waren die Spiele, die für GameBoy Color, GameBoy Advance und PSone den Markt „bereicherten“. Die PSone-Fassung habe ich selbst nie zu Gesicht gekriegt, auf GameBoy Advance wird eine Mischung aus Fahrsequenzen und Jump’n’Shoot geboten. Hässliche Sprites, eintöniger Spielablauf – da konnte man damals und kann man auch heute noch gut drauf verzichten.

Fazit.....

Tja, das war's im Grunde. Ein paar fiese Gurken, ein paar Achtungserfolge, aber kein echter Hit – Schade, dass man bisher nicht mehr aus der tollen Lizenz rausgeholt hat. Da hat ein Spiel wie der Gamecube-Starttitel Luigi´s Mansion tatsächlich schon weit mehr mit einer zünftigen Geisterjagd gemeinsam als viele der offiziellen Umsetzungen. Na dann wollen wir doch einmal schauen, wie sich das neue Abenteuer so schlägt, vielleicht klappt’s ja dieses Mal mit dem definitiven Ghostbusters-Abenteuer.

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Thomas Nickel Avatar
Thomas Nickel: Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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Ghostbusters

iOS, PS3, Xbox 360, PS2, Nintendo Wii, PSP, PC, Nintendo DS

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