GoldenEye 007 Reloaded
Lizenz zum HD-Töten
Schon als ich im vergangenen Jahr die Wii-Version von GoldenEye 007 testete, wünschte ich mir nichts mehr als eine HD-Fassung des Ganzen. Deutlich hübschere und detailliertere Grafik, höhere Auflösung und vor allem kein nerviges Rumgefuchtel mit der WiiMote mehr... und siehe da, Activision erfüllt mein geheimes Begehren. Entwickler Eurocom bringt den letztjährigen Wii-Titel in einer überarbeiteten Fassung nun auch für die Xbox 360 und die PlayStation 3 auf den Markt – und das noch in diesem Jahr.
Passend zur Ankündigung des Titels konnten wir uns eine frühe Pre-Alpha-Version von GoldenEye 007 Reloaded bereits in der vergangenen Woche in München anschauen und selbst anspielen. Oder um es mit den Worten von Activisions Producer James Steer zu sagen: "The Godfather of FPS ist zurück und er ist besser als jemals zuvor."
Eine Behauptung, über die man nun sicherlich streiten könnte, aber ich will ja hier nun nicht allzu sehr ausschweifen. Grundsätzlich basiert GoldenEye 007 Reloaded auf der Wii-Fassung des letzten Jahres, allerdings hat Eurocom für die Veröffentlichung auf 360 und PS3 alles nochmal von Grund auf neu und auf einer eigenen Engine aufgebaut. Soll heißen: Euch erwarten knackscharfe Texturen, ein detailliertes Ebenbild von Daniel Craig als James Bond und 60 Bilder pro Sekunde.
Selbst anspielen konnten wir einen Teil des Levels, in dem sich Bond der Anlage in Severnaya nähert und mitten in den durch den GoldenEye-Satelliten ausgelösten EMP-Schlag gerät. Wer die Wii-Version schon gespielt hat, findet sich hierbei auch sofort zurecht, denn wirklich große Änderungen sind nicht zu erwarten. Bond arbeitet sich erstmal durch das dichte Schneetreiben voran und erledigt lautlos einen ersten Feind. Auch im Remake des Remakes – oder wie auch immer – habt ihr die Wahl, möglichst leise vorzugehen und wenig Aufmerksamkeit auf euch zu lenken. Oder aber ihr stürzt euch mitten ins Getümmel.
In diesem Fall gehe ich erst einmal leise vor, was dank Pistole mitsamt Schalldämpfer und überschaubarer Gegnerzahl auch noch recht einfach ist. Wenn ihr euch still und unbemerkt anschleicht, könnt ihr per Druck auf den rechten Stick zu einem Takedown ansetzen. Der fällt je nach Situation beziehungsweise Position des jeweiligen Feindes anders aus.
Einmal zieht Bond einen Widersacher nach hinten über eine Barrikade und schickt ihn dann mit einem kräftigen Faustschlag ins Reich der Träume, später packt er sich einen der Schurken und rammt dessen Kopf gegen eine Wand - das gibt später sicherlich Kopfschmerzen. Interessantes Detail am Rande: Jeder dieser Takedowns wurde mithilfe von Daniel Craigs Stunt-Double in Eurocoms Motion-Capture-Studio aufgezeichnet und ins Spiel übertragen.
Wenn es doch mal knifflig wird, packt ihr einfach das Sturmgewehr aus und gebt den Feinden Saures. Das alles fühlt und hört sich schon in dieser frühen Version ein gutes Stück intensiver an als auf der Wii. Explosionen hämmern wuchtig aus den Boxen, ebenso wie auch die Schüsse der nicht-schallgedämpften Schießeisen. Einzig und alleine die Steuerung reagiert derzeit noch etwas empfindlich darauf, wenn ihr den Stick zu weit in eine bestimmte Richtung drückt. Im Menü besteht zwar die Möglichkeit, die Sensitivität anzupassen, aber mal schauen, wie sich das später im fertigen Spiel verhält. Für meinen Geschmack sollte man die standardmäßige Einstellung noch etwas anpassen, um wirklich präzise zielen zu können - eben so, wie man es aus den meisten anderen Shootern gewohnt ist. Ansonsten verhält sich die Steuerung wie in jedem üblichen Konsolen-FPS auch, funktioniert gut und zuverlässig.