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GoldenEye 007 Reloaded - Test

HD-Vergnügen

Dieser letzte Level... Dieser. Verdammte. Letzte. Level. Ganz ehrlich, ich hasse ihn. Schon in der Wii-Version von GoldenEye 007 trieb er mich damals regelrecht auf die Palme und auch auf den HD-Konsolen hat sich das nicht geändert. Ein Zeitlimit, viele Gegner und besonders der nervige Checkpoint werden hier manche Spieler zur Verzweiflung treiben. Denn selbst, wenn ihr beziehungsweise eure Partnerin nach mehreren Minuten am dritten zu hackenden Terminal zu Gange seid und dann scheitert, dürft ihr den gesamten Abschnitt nochmal von vorne beginnen. Aufgrund des knappen Zeitlimits müsst ihr hier wirklich sehr schnell aufräumen, ansonsten verkommt die Aufgabe zum Geduldsspiel.

Aber okay... Ein Jahr nach der Wii-Version nun also die HD-Fassung. Wer bislang gewartet hat, dem kann ich nur sagen: Eure Geduld hat sich gelohnt. Sowohl steuerungstechnisch als auch optisch ist das Spiel auf Xbox 360 und PlayStation 3 deutlich überlegen, es bekommt hier einen ganz neuen Glanz. Klar, es ist vielleicht keine Referenz und hier und da sehen Texturen nicht ganz so toll aus, aber alles in allem hat man hier doch ein stimmiges Gesamtbild mit oftmals wirklich tollen Effekten und 60 Frames pro Sekunde vor sich. Und insbesondere Daniel Craig wurde als Bond sehr gut ins Spiel übertragen. Eigentlich schade, dass man ihn dann nur so selten zu Gesicht bekommt.

Rein inhaltlich steckt die Wii-Fassung praktisch 1:1 auch in der HD-Variante. In vielen Situationen bietet sich euch im Verlauf der Kampagne die Möglichkeit, leise oder laut vorzugehen. Schleicht euch an Wachen vorbei, schaltet sie aus, ohne Aufmerksamkeit auf euch zu lenken, oder ballert euch einfach mitten durch sie hindurch. Was ihr bevorzugt, liegt natürlich an euch, aber wählt ihr den Schleichweg, stehen euch dazu oft alternative Routen zur Verfügung, mit denen ihr unbemerkt in gewisse Räume vordringt, und ihr bekommt es, wenn ihr keinen Alarm auslöst, mit weniger Feinden zu tun. Im Gegenzug braucht ihr dazu Geduld, Timing und ein gutes Auge, um die entsprechenden Möglichkeiten zu entdecken.

GoldenEye 007 Reloaded - Gameplay-Video

Wie auch in der Wii-Version geht man das jedoch nicht gänzlich konsequent an. Bei einem Alarm wissen immer alle Gegner sofort, wo ihr euch befindet, selbst wenn ihr irgendwo in einer dunklen Ecke oder einem Gebüsch hockt. Macht ihr einen Fehler, seid ihr gezwungen, euch sofort den Weg gegen alle Feinde im jeweiligen Abschnitt freizuschießen. Ein Batman: Arkham City, in dem man sich verstecken kann und die Feinde ein wenig Aufmerksamkeit einbüßen, ist GoldenEye 007 Reloaded nicht geworden.

Einfach habt ihr es dabei ebenfalls nicht. Schon auf der zweiten Schwierigkeitsstufe können eure Widersacher wirklich gut zielen und schießen euch oftmals schnell über den Haufen, wenn ihr unvorsichtig und ohne Deckung durch die Gegend rennt. Je nach Situation und Schauplatz versuchen sie auch, euch zu flankieren oder euch mit Granaten ins Freie zu treiben. Überhaupt ist GoldenEye 007 Reloaded dahingehend recht fordernd, insbesondere für die Achievement-Jäger unter euch.

Viele Erfolge sind nur über den zweithöchsten Schwierigkeitsgrad "007" zu haben und zuweilen auch noch mit einem Zeitlimit für das Durchspielen eines Levels innerhalb einer bestimmten Zeit verknüpft. Das unterstreicht den Status des Spiels als knackiger Titel, durch den man sich eben nicht einfach so locker durcharbeiten kann. Obendrein laden versteckte Embleme und optionale Missionsziele (natürlich auch mit Erfolgen/Trophäen verbunden) zum erneuten Durchspielen beziehungsweise zum genauen Erkunden der Level ein.