Gottlieb Pinball Classics
Ball schön flach halten
Ich liebe es zu flippern. Früher gab es ja irgendwie an jeder Ecke Pinball-Maschinen und Spielhallen waren nicht ausschließlich Sammellager für Penner und Geldspielautomaten. Um meine Sucht auszuleben, greife ich heute eben auf die digitale Variante zurück. Gottlieb Pinball Classics für Wii kommt - was die Steuerung betrifft – der echten Flipperei ziemlich nahe.
System 3s PR-Meister schaute neulich mit einer Version der Pinball-Sim inklusive Wii-Konsole vorbei. Ich war ganz aufgeregt, da meine letzte Wii-Erfahrung schon einige Zeit zurück lag. Ich gestehe, dass ich kurz mit dem Gedanken spielte, den Mann unauffällig zu töten, um die Konsole behalten zu können. Er ahnte meine Absichten und war bemüht mir nie den Rücken zuzuwenden. Auch hastige Bewegungen vermied er. Die dargebotenen Getränke wurden von ihm kritisch nach Giftspuren untersucht, bevor er seinen ersten Schluck nahm. Mist, an Giftmord hatte ich gar nicht gedacht!
Zehn echte Klassiker
Gottlieb Pinball Classics, das ich ab jetzt mit GPC abkürze, bietet zehn digitale Nachbildungen klassischer Gottlieb-Flipper. Kenner des einstigen Familienunternehmens wissen, dass es sich dabei nicht gerade um die Mega-Super-Hightech-Teile handelt. In dieser Kompilation sind sogar Kisten vertreten, die über ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel haben. Ihr findet hier also keine Fantasie-Maschinen, sondern ausschließlich Geräte die es wirklich mal gab. Einer der Flipper existierte in der Realität übrigens nur als Prototyp, erklärte mir der PR-Mensch ganz fachmännisch.
Dass die Ballphysik realistisch und jederzeit nachvollziehbar bleibt, weiß man ja bereits von den PSP- und PS2-Versionen. Bei der Wii-Umsetzung interessiert viel eher, wie sich das Ganze mit Wiimote und Nunchuk steuert. So schaut's aus: Der linke Flipper wird mit dem Z-Button des Nunchuk betätigt. Der B-Knopf, der sich auf der Unterseite der Wiimote befindet, aktiviert den rechten Flipper. Um die Kugel ins Spiel zu bringen zieht Ihr den Stick des Nunchuck nach unten und lasst ihn dann nach oben schnalzen. Der Clou ist aber, dass Ihr die Kiste wie in der Realität von links und rechts anschubsen könnt, um den Kugellauf zu beeinflussen. Einfach Nunchuk oder Wiimote rütteln. Funktioniert super und wirkt weitaus dynamischer, als nur einen Button zu drücken.
Auch grafisch ist alles im grünen Bereich, wobei man bei einer Pinball-Sim in der Hinsicht ja nicht viel falsch machen kann. Gut ist auch, dass genug Kameraperspektiven zur Verfügung stehen. Mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht erzählen. Ist halt Oldschool-Flippern in Reinkultur, ohne elektronischen Schnickschnack und Eye-Candy-Schnörkel. Eines muss ich aber noch erwähnen: Wer sich für die Materie interessiert, wird sich auf jeden Fall über die zahlreich enthaltenen Infos und Bonusmaterialien freuen. Mehr dazu in unserem ausführlichen Test, der zum Verkaufsstart folgt.