Granblue Fantasy: Relink wird sehr wahrscheinlich nicht der letzte Konsolenhit von Cygames bleiben
Wir haben Cygames in Osaka besucht, um in eines der größten Motion-Capture-Studios in Japan zu blicken.
Diesen Februar, als unsere Spielekonsolen dank großer Spiele und unsere PCs mit Early-Access-Survival aus allen Schrauben platzten, schaffte ein Action-RPG seinen ersten Durchbruch in die Massentauglichkeit. Mit der spannenden Mischung aus JRPG-Action, einem geschmeidigen Kampfsystem, sogar einem bisschen Tiefgang und einem guten Multiplayer, der über die Geschichte hinaus unterhält, wusste Granblue Fantasy: Relink sich durchzusetzen. Den Weg, den dieser aufleuchtende Stern am Gaming-Himmel hingelegt hat, bin ich nachgegangen und was ich gefunden habe, deutet darauf hin, dass Relink erst Cygames' Anfang ist.
Auf meiner reise landete ich bei einem der größten Motion-Capturing-Studios Japans und in einem ganz besonderen Aufnahmeraum. Solltet ihr Cygames Studio in Osaka selbst betrachten wollen oder hören, wie Soundeffekte für Spielszenen hergestellt werden, schaut unbedingt im obigen Video vorbei!
Cygames wurde bereits 2011 in Tokyo gegründet, im selben Jahr gingen drei ihrer Mobile Games an den Start. Das Studio aus Osaka, dessen Team mich im Rahmen der TGS zu sich einlud, wurde im April 2015 erbaut. Die große Motion-Capture-Anlage gibt es aber erst seit März 2022. Es ist spannend, dass diese riesige Fläche, die einst eine Musikhalle war, jetzt als Aufnahmestudio für Anime-Spiele genutzt wird. Fokus von Cygames Osaka sind seit mittlerweile neun Jahren Konsolenspiele, doch für diesen Markt geht es für Cygames erst jetzt so richtig los: Ihr europäisches Team wurde beispielsweise auch erst 2023 aufgestellt.
Spielerische Substanz scheint den Entwicklern am Herz zu liegen. Einige Anekdoten, die uns Osakas Studio-Leiter Tsutomu Kokufu und General Manager Kazuhiro Tsuchiya erzählten, zum Beispiel, dass Relinks leitender Entwickler die Prozente von auftauchenden Bossgegnern sogar auf ein Hundertstel richtig schätzt, sollen das unterstreichen. Aber dass die Belegschaft, die seit dem Start von Cygames von fünf Mitarbeitern auf fast 3700 gewachsen ist, aus 30 % Designern und Künstlern besteht, lässt darauf hindeuten, dass auch auf dem Visuellen viel Augenmerkt bei der Entwicklung liegt.
Der Höhepunkt meines Besuchs war ein Blick ins Tonstudio.Dort durfte ich in Echtzeit erleben, wie Soundeffekte aufgenommen werden. Für eine kurze Szene werden mehrere Requisiten benötigt: Schwerter, Schuhe, Leder, Jacken und einiges mehr (alle Aufnahmen seht und hört ihr im Video). Zum Glück hat Cygames Osaka mehr als genug Requisiten zur Verfügung. Zur Not druckt man mal eben etwas mit dem 3D-Drucker im Zimmer nebenan. Im Gang vor dem Aufnahmeraum stand außerdem Schuhwerk aus mehreren Geschichtsepochen. Und auch diverse japanische Schwerter konnte ich selbst ziehen, um den unterschiedlichen Klängen zu lauschen.
All das und viel mehr waren die spannenden Erfahrungen, die ich vor Ort machen durfte, um mir Spielentwicklung anschaulicher zu machen. Cygames scheint jedenfalls gar nicht daran zu denken, eine Pause einzulegen. Das Multimedia-Unternehmen, das mittlerweile 13 In-House-Studios besitzt, möchte seine IPs weiter ausbauen und neue Marken, sowohl für Konsolen, als auch weiterhin für Mobile auf den Markt bringen. Wir sind gespannt, welche Ideen in diesem recht frischen Unternehmen noch schlummern. Falls ihr sehen wollt, wie SEGA in Tokyo Spiele entwickelt, schaut bei diesem Artikel vorbei.
Welches Videospiel-Studio würdet ihr gerne mal von innen sehen?