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Grand Theft Auto IV

Mit kleinen Schnitzern

Den Rest der Geschichte findet Ihr in unserem Xbox 360-Test. Wir wollen uns hier ganz bewusst auf die Steuerung, die technische Umsetzung und den Video-Editor konzentrieren. Dinge, die bei einer Konvertierung von entscheidender Bedeutung sind. Schließlich wollen auch Besitzer der Konsolen-Version – davon gibt es ja so einige – wissen, ob sich gar ein erneuter Erwerb lohnt, um ihrem Lieblingsspiel ein paar neue, einmalige Momente abzuringen.

Wer den Titel noch nie gespielt hat und keine Konsole besitzt, sollte erst gar nicht lange überlegen. So viel steht fest: Grand Theft Auto IV hat auf dem PC kaum von seiner Brillanz eingebüßt, doch es gibt aber ein paar Stolpersteine, die einigen Spielern doch die Suppe versalzen könnten.

Eine erste, kleine Hürde ist die Steuerung, die zwar unterm Strich hervorragend funktioniert, aber in den Fahrsequenzen unbedingt ein Joypad benötigt. Mit den WASD-Tasten lassen sich die realistisch bis schwammig gefederten Kisten nur sehr schwer durch den dichten Stadtverkehr lotsen. Vor allem, da Ihr die Verkehrsdichte ordentlich hochschrauben könnt, werdet Ihr bei einigen Missionen mit einer reinen Tastatur-Steuerung fluchen.

Und auch einige Nebenaktivitäten, wie zum Beispiel Bowling, sorgen anfangs für etwas Kopfzerbrechen. Im Gegensatz dazu funktioniert das Schießen fast zu gut. Die KI wurde nicht auf den Steuerungsvorteil von Tastatur und Maus angepasst. Mit etwas Übung gelingen Kopfschüsse am laufenden Band und einige Feuergefechte fallen deutlich zu leicht aus. Es ist kaum nötig, die Deckungsfunktion auszunutzen, da die Gegner kurz nach dem Auftauchen schon wieder zu Boden gehen.

Die Motorhaubenperspektive ist die einzig sinnvolle Ansicht bei Nutzung der Tastatur.

Natürlich könnt Ihr auch zum Ballern den Controller nutzen, doch dabei geht viel von dem neuen Spielgefühl verloren. Wer eine Mischform bevorzugt, wird sich freuen: Rockstar erlaubt es, zwischen den unterschiedlichen Eingabeinstrumenten ohne große Umschaltaktionen hin und her zu wechseln. Masochistisch veranlagte Spieler können sogar in den Kämpfen den Controller und beim Fahren die Tastatur einsetzen, wirklich Spaß macht es aber eher anders herum.

Neben der eben erwähnten Verkehrsdichte, lassen sich auch die Sichtweite sowie die Textur- und Render-Qualität einstellen. Das System limitiert Euch dabei ganz bewusst, um GTA nicht in eine Diashow zu verwandeln. Ohne eine nagelneue Grafikkarte mit vieeeeel Speicher, dürft Ihr erst gar nicht die hochauflösenden Polygon-Tapeten auswählen. Selbst auf unserem recht kräftigen System (Intel Core2Duo E8400 3Ghz, 4 Gbyte RAM, Radeon 4850, Auflösung: 1680x1050 – Wichtig: Neue Grafiktreiber installieren!) und genügsamen Qualitätseinstellungen, lief der Titel nur mit knappen 30 Frames. Ein paar Autos mehr oder gar ein paar Explosionen und der Frame-Counter wanderte langsam aber sicher in Richtung 10.

Auch auf dem PC ein schöner Anblick.

Einige unschöne Schattenkanten und selbst auf der höchsten Sichtweite hereinploppende Gegenstände versauen das ansonsten erstklassige Erscheinungsbild. Gerade die sauberen Texturen und die höheren Auflösungen stehen dem Titel verdammt gut zu Gesicht und machen die PC-Fassung zum deutlich hübscheren Spiel. Leider werden nur sehr wenige Spieler Grand Theft Auto IV in seiner vollen Pracht erleben können. So genial der Titel auch sein mag, was die Optimierung angeht, hat Rockstar sich nicht mit Ruhm bekleckert. Man muss aber eingestehen, dass der Titel auch auf den niedrigen Detailstufen noch hervorragend aussieht und dort auch deutlich weniger Probleme macht.

Nach diesem eher durchwachsenen Technik-Fazit zu einer erfreulichen Neuerung. Der Video-Editor ist wirklich so genial, wie es auf den ersten Blick den Eindruck machte. Ihr könnt während des gesamten Spiels einfach die F2-Taste drücken, um die letzten 30-60 Sekunden in Form einer Demo auf die Festplatte zu speichern.