Grand Theft Auto IV
Freundschaftsdienste!
Unsere Reise beginnt in Broker, der Fantasy-Variante von Brooklyn, wo wir auf unserem Handy einen Anruf von dem etwas unterbelichteten Brucie erhalten. Er möchte Euch wegen eines Auftrags in seiner kleinen Autowerkstatt treffen. Kaum hat Niko aufgelegt, erscheint das Ziel auf einer Übersichtskarte, die zusammen mit der Lebensenergie den linken unteren Bildschirm einnimmt. Das lange Suchen von Zielen und Personen entfällt fast komplett. Rockstar automatisiert bewusst viele Kleinigkeiten, um den Spielfluss zu verbessern. Dank detaillierter Adressen, einem Handy und einem eingebauten Navigationssystem könnt Ihr Euch voll auf den Inhalt konzentrieren und müsst Euch nicht mit der Orientierung herumschlagen.
Auf dem Weg zum Ziel geht im Spiel langsam die Sonne unter und in unserem Videospieler-Herzen wieder auf. Beeindruckt von den belebten Straßen, den sehr schön ausgearbeiteten Fahrzeugen und den niemals gleichen Gebäuden gibt es nur einen Fleck, auf der sonst so makellosen Weste: Die Federung. Die Animations- und Physikengine 'Euphoria' zeigt zwar bei jeder Bodenunebenheit mit einem Feedback des Fahrwerks beeindruckend Ihre Muskeln, doch das auf der ersten Blick schwammige Fahrverhalten sollte es nicht bei jedem Wagen geben.
Ob Polizeiauto, Geländewagen oder Limousine, bei jeder Kurve machen die wunderschönen Boliden einen tiefen Knicks. Egal wie Federungs-süchtig die Amerikaner sein mögen, das hier ist deutlich zu viel und wirkt wie ein Fremdkörper. „Auch das Fahrverhalten ist nicht final. Gerade solche Feinheiten werden erst am Ende ausgebessert“.
Trotz der Schaukelei sind wir inzwischen bei der Hinterhof-Klitsche angelangt und werden Zeuge der ersten Zwischensequenz. Gewohnt pointiert und mit schicken Gesichtsanimationen gesegnet, lernen wir den Aufschneider Brucie kennen, der Euch mit seiner großspurigen Dummheit recht schnell ans Herz wachsen wird.
Ähnlich größenwahnsinnig wie seine Sprüche ist dann auch sein Auftrag. Um an die Adresse eines Polizeispitzels zu kommen, müsst Ihr einfach einen Polizeiwagen stehlen und dort dessen Name im Fahndungscomputer eingeben. Da Euch die Polizisten nicht freiwillig Ihr Fahrzeug zur Verfügung stellen und bei einem direkten Car-Napping Versuch richtig Stunk machen, solltet Ihr Euer Verbrechergehirn auf Hochtouren bringen. Variante 1: Ihr fahrt so lange in der Stadt herum, bis Ihr auf ein parkendes Polizeiauto stoßt. Meistens ist der passende Bulle noch ganz in der Nähe, also schnell das Fenster zerschlagen, den Wagen kurz schließen und aus dem Verfolgungsradius verschwinden.
Dieser ist übrigens eine nagelneue Entwicklung und ergänzt das alte Wanted-System. Je nachdem wie dringend Euch die Ordnungshüter suchen und je nach Schwere des Verbrechens wird ein virtueller Radius um den Tatort gelegt, dem Ihr so schnell wie möglich entkommen müsst. Natürlich wird der lange Arm des Gesetztes mit jedem Stern auch etwas rabiater.
Ob Euch dann am Ende wie bei den Vorgängern gleich Panzerfahrzeuge an den Fersen hängen, wollten die Rockstar-Jungs noch nicht verraten. Auf jeden Fall wird es spätestens ab dem dritten Stern richtig ungemütlich, also besser etwas zurückhalten, Niko ist ja schließlich kein Mafia-Boss.
Das bringt uns zu Variante 2: Alternativ kann Niko auch schlicht die 911 auf seinem Handy anrufen und nach ein paar Multiple-Choice-Fragen auf einen Streifenwagen warten. Wie Ihr dann die Polizisten überwältigt oder ob Ihr sie einfach weglockt, bleibt Euch selbst überlassen. Habt Ihr den Wagen dann endlich in einer Seitenstraße platziert, müsst Ihr nur noch den Computer anwerfen und seinen Namen eintippen. Neben der genauen Adresse verrät uns der Fahndungscomputer ein weiteres Detail. Scheinbar gibt es eine Art Most Wanted-Liste, auf der Niko entweder auftauchen wird oder aber nach Kopfgeld jagen kann. Frage: Was ist das genau? Antwort: Kein Kommentar.