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Guerrilla Games: "Ego-Shooter können noch weiter wachsen und sich entwickeln"

"Niemand geht in dieses Segment, weil er Konkurrenz liebt."

Ihr findet, der Markt sei mit Shootern aus der Ego-Perspektive übersättigt? Nun, Guerilla Games' Steven Ter Heide, Game Director von Killzone: Shadow Fall, ist davon überzeugt, dass das Genre noch Raum zu weiterer Entfaltung bietet.

Bei unserem Studiobesuch im Vorfeld der Veröffentlichung des Koop-DLCs Intercept plauderten wir im Interview über die Marktsituation und darüber, ob die oft empfundene Shooter-Schwemme nur eine subjektive Empfindung ist.

Ter Heide räumte daraufhin erst einmal mit dem Gerücht auf, dass Entwickler und Hersteller immer nur mit Freuden in ein so prall gefülltes Marktsegment stießen:

"Ich glaube, alle Spiele existieren aus unterschiedlichen Gründen. Wenn man an einem Spiel arbeitet, denkt man nicht, OK, ich werfe mich jetzt in diesen gesättigten Markt hinein. Ich liebe das, weil ich gerne Konkurrenz habe'. Ich glaube nicht, dass die Leute diese Art von Entscheidung treffen. Sie entscheiden sich eher dafür, weil sie glauben, sie könnten etwas erschaffen, was die Spieler mögen werden."

Zudem sei Shooter ja nicht gleich Shooter, wie er fortfährt. "Man wird sehen, dass sich Shooter weiter auseinander entwickeln. Es wird mehr mit RPG-Einschlag geben und mehr erzählerische. Es gibt all diese unterschiedlichen Spielarten des Genres."

"Ich finde, die First-Person-Perspektive hat einen inhärenten Reiz, den viele Spiele anzapfen. Outlast zum Beispiel würde man keinen Ego-Shooter nennen, schließlich gibt es da keine Waffe. Die Perspektive ist aber einfach sehr wirkungsvoll", erklärt er den Reiz dieser Gattung Spiel. "Und Schießen ist einfach etwas, was die Leute gerne machen."

Diese Sorte Frage stellten sich Spieler ohnehin schon länger, und nicht nur in Bezug auf Ballerspiele.

"Autofahren ist ebenfalls populär, diese Diskussion gab es schon immer: Brauchen wir wirklich noch ein Rennspiel?"

Der Ball liegt also in der Hälfte der Spielentwickler, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln neue und interessante Dinge zu erschaffen.

"Es gibt noch immer Erlebnisse, die neu und andersartig sind. Aber wenn man in diesen Bereich vorstößt, weiß man einfach, dass man sich einige wirkliche Big Player vor die Brust nimmt. Da gibt's Battlefields und Call of Dutys, die viele Spieler anziehen. So weiß man immerhin, dass es eine Zielgruppe für diese Sorte Spiel gibt", erklärt er.

"Man kann also versuchen, es mit ihnen aufzunehmen - könnte klug sein, könnte aber auch weniger klug sein -, oder man bietet ein Erlebnis an, das sich von ihnen abhebt und dann sagt, 'du hast Call of Duty gespielt, dann probier mal das hier!'"

"Es gibt noch immer Chancen, obwohl es diese Big Player gibt. Da ist immer noch Raum für Wachstum, Innovation und Ergründung des Möglichen im First-Person-Bereich. Man muss nur die richtige Idee haben."

Aktuell arbeitet Guerrilla Games an einer neuen Marke, die bislang nicht vorgestellt wurde. Sollte es sich wieder um ein First-Person-Spiel handeln, hoffen wir, dass sie eine dieser "richtigen Ideen" hatten.

Killzone: Shadow Fall - Launch-Trailer

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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