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Guild Wars 2 - Vorschau

Beta-Ausflug nach Tyria

Ich mag keine Beta-Wochenenden. Erst recht nicht bei MMOs. Bei Star Wars: The Old Republic hat man das vor einigen Monaten gut gelöst. Pressevertreter kamen in die Beta und konnten munter drauf los spielen, durften bis zu einem gewissen Punkt in der Story und abgesehen von einigen anderen Dingen darüber berichten, waren aber ansonsten nicht auf die Beta-Wochenenden der "normalen" Tester beschränkt. Sich einen umfassenden Eindruck von einem MMO an einem einzigen Wochenende zu verschaffen, ist da für meinen Geschmack schon schwieriger, schließlich hat man an den beiden freien Tagen mitunter auch noch andere Dinge zu tun. Ganz abgesehen von den vielen Möglichkeiten, die MMOs bieten und die man gerne in aller Ausführlichkeit unter die Lupe nehmen würde, wie etwa bei Guild Wars 2, zu dessen Beta-Wochenende NCsoft in den vergangenen Tagen eingeladen hatte.

Aber genug gemeckert, widmen wir uns lieber dem Spiel und seinen Inhalten. Die größte Änderung im Vergleich zum Vorgänger beziehungsweise den Vorgängern ist sicherlich der Wechsel weg von einer vornehmlich instanzierten Welt hin zu einer offenen Landschaft, wie man sie aus den meisten anderen Online-Rollenspielen kennt. Einen wichtigen Aspekt gibt man dabei allerdings nicht auf. Auch Guild Wars 2 wird ohne monatliche Gebühren auskommen. Ihr müsst also lediglich einmal den Kaufpreis des Spiels zahlen, um in die Online-Welt eintauchen zu können.

Habt ihr das Spiel dann einmal gestartet, steht ihr schon vor der Qual der Wahl. Welche Rasse darf's denn sein? Und welche Klasse? In der Beta standen zwar nur Menschen, Charr und Norn zur Verfügung, später gesellen sich aber noch Sylvari und Asura hinzu. Bei den Klassen habt ihr die Auswahl zwischen Mesmer, Ingenieur, Dieb, Wächter, Nekromant, Waldläufer, Krieger und Elementarmagier - allesamt mit eigenen Hintergrundgeschichten und gewissen Details, die ihr bei der Erstellung des jeweiligen Charakters anpassen könnt.

Guild Wars 2 - Mesmer-Trailer

In der Beta entschied ich mich für eine menschliche Kriegerin. Die Geschichte beginnt hier in Shaemoor, das von Zentauren angegriffen wird. Ihr sollt bei der Verteidigung helfen und werdet, während überall im Dorf Kämpfe toben, zu einer Festung geschickt, um diesen strategisch wichtigen Punkt zu halten und Wellen von Angreifern zurückzuschlagen. Ist das getan, tretet ihr noch gegen einen Boss und ein gewaltiges elementares Wesen an, das ihr gemeinsam mit den anderen Spielern umhaut.

Die durch dessen Vernichtung erfolgende Explosion haut euch wiederum aus den Socken und ihr erwacht später in einem Krankenhaus, von wo aus ihr dann euer eigentliches klassenspezifisches Abenteuer startet beziehungsweise fortsetzt. Im Gegensatz zu anderen MMOs wirft euch Guild Wars 2 dabei nicht an jeder Ecke irgendwelche Nebenmissionen um die Ohren, ihr folgt primär eurer Story. Was aber nicht heißen soll, dass es nebenbei nicht noch genug zu tun gibt.

In bestimmten Bereichen könnt ihr Hilfe leisten, indem ihr beispielsweise Kreaturen um die Ecke bringt, Kühe füttert oder Löcher in einem Staudamm stopft. Das alles ist natürlich optional, beschert euch aber neben etwas zusätzlichem Geld auch Erfahrungspunkte. Damit euch nicht langweilig wird, sorgen zufällig auftauchende World Events für Abwechslung. Und das können verschiedenste Dinge sein. Mal sind das Sachen wie einen Bossgegner zur Strecke bringen, mal verteidigt ihr ein Dorf oder einen Außenposten gegen angreifende Zentauren. Versagt ihr, würden die NPCs, mitunter auch Händler, vorerst von hier vertrieben. Die Welt kann sich also dynamisch verändern. Und eingeladen sind dazu selbstverständlich alle Spieler, in der Beta klappte das schon sehr gut - ein weiterer Vorteil der offenen Welt. Man hilft sich gegenseitig und jeder wird belohnt.

Auch bei den Skills geht man etwas andere Wege. Wie gewohnt stehen euch am unteren Bildschirmrand zehn Slots (0-9) zur Verfügung, wobei die Hälfte für Waffenskills und die andere für zusätzliche Fähigkeiten reserviert ist - außerdem gibt es noch zwei Extrabuttons für einen Flurry-Angriff und ein Ausweichmanöver. Die Tasten 1-5 sind wie gesagt für die Waffenskills reserviert. Und mehr als diese Handvoll werdet ihr auch nicht bekommen. Immerhin habt ihr sie vergleichsweise schnell hochgelevelt, denn die einzelnen Fertigkeiten schalten sich nach und nach automatisch durch die Nutzung einer spezifischen Waffe frei. Zusätzlich zu eurer Primärwaffe, zum Beispiel Schild und Schwert, könnt ihr auch noch eine Sekundärwaffe festlegen und auf Knopfdruck (inklusive Cooldown im Kampf) wechseln. Heißt auch: Wenn ihr keine Lust mehr auf ein Schwert habt, schnappt ihr euch einfach eine Axt und levelt diese schnell hoch.

Die Tasten 6-0 entsprechen wiederum den Slot-Skills, für die ihr Skill Points braucht. Die bekommt ihr nicht einfach so, ihr müsst sie euch verdienen, indem ihr unter anderem Skill-Point-Herausforderungen in der Welt absolviert. Entsprechende Markierungen sind erfreulicherweise auf der Karte zu finden. Ihr erfüllt dann bestimmte Aufgaben oder tretet gegen den Auftraggeber an und schon erhaltet ihr euren begehrten Punkt. Die Zähler investiert ihr schließlich in die Bereiche Healing, Utility und Elite. Healing muss man wohl nicht näher erläutern, in den Utility-Bereich fallen Spezialaktionen wie zum Beispiel den Feind ein Stück weit von sich weg treten. Oder aber ihr verbessert einige eurer Werte. Die Elite-Fähigkeiten sind wiederum besonders stark und können im Kampf die Wende herbeiführen. Erwähnenswert wäre noch, dass nicht alle der letzten fünf Slots von Beginn an zur Verfügung stehen, jeweils einer wird auf Stufe 10, 20 und 30 freigeschaltet.

Zu guter Letzt hätten wir da noch die Traits, also einen weiteren Punkt, in dem ihr euren Charakter wieder in verschiedenen Bereichen individuell anpassen könnt. Diese werden werden ab Level 11 freigeschaltet und bescheren euch etwa mehr Stärke, lassen euch präziser zielen oder ihr erhaltet eine 33-prozentige Chance auf zusätzliches Bleeding bei einem kritischen Schlag. Somit bekommt ihr also noch mehr Möglichkeiten, euer virtuelles Alter Ego nach euren Wünschen zu formen. Ihr könnt zwar grundsätzlich skillen wie ihr wollt, aber logischerweise lohnt es sich, das Ganze auf eure Spielweise abzustimmen, wenn ihr etwa mehr den Tank abgebt, lieber ordentlich Schaden austeilt oder was auch immer. Punkte für die Traits verdient man sich durch Klassen-Herausforderungen, die in der Welt verteilt sind.