Halo 3
Multiplayer-Beta: Neuigkeiten von der Front
Erste Partie, Karte Valhalla, Spielmodus One Bomb: Ich bin hilflos. Mit der Bombe in der Hand renne ich den Hügel herunter und hoffe, dass mich kein Gegenspieler sieht. Als Bombenträger kann ich keine Waffe abfeuern und keine Fahrzeug besteigen. Ich werde lediglich durch meine Spartan-Rüstung mit aufladbarem Schutzschild geschützt.
Mein Team rennt hinter mir her und versucht, mich zu decken. Im Hintergrund sehe ich die Basis der Gegner. Schnell nähern wir uns dem östlichen Eingang, da bewegt sich ein Laser-Fadenkreuz auf mich zu. Hektisch versuche ich mich mit einem Sprung aus der Schusslinie zu befördern, doch der Spartan-Laser des Gegners hat das Ende seiner Aufladezeit erreicht und befördert mich ins Videospiel-Nirwana. Zehn Sekunden später werde ich in der Nähe unserer Basis gespawnt und renne zu den Abschlussplattformen. Im Funkverkehr rufen sich meine Mitspieler Kommandos zu, doch der Gegner kann die Bombe lange genug sichern und sie wird zurück teleportiert.
Diesmal warte ich auf mein komplettes Team und wir lassen uns von den Sprung-Energiefeldern über die halbe Karte schicken. Kurz vor dem Aufbruch habe ich mir noch ein Sniper-Gewehr besorgt und schütze nun damit unseren Bombenträger. Auf dem Dach der Feindbasis steht ein anderer Scharfschütze. Er ist abgelenkt. Ich visiere an und setze ihn mit einem Kopfschuss außer Gefecht. Sofort packe ich die Präzisionswaffe ein und eile meinem Team hinterher. Im Bauch der feindlichen Stellung gibt es schon hitzige Gefechte. Nachdem der Bombenträger ausgeschaltet wurde, werfe ich zwei Granaten in die engen Gänge, warte die Explosionen ab und stürme mit Dauerfeuer den Innenraum.
Mein Angriff ist von Erfolg gekrönt. Ich schnappe mir die Bombe und lege sie flink ab. Von oben jagen schon zwei weitere Verteidiger auf mich zu, doch eine weitere Granate bremst ihren Sturmlauf. Nur noch zehn Sekunden bis zur Explosion. Auf einmal höre ich einen dumpfen Schlag und mein Spartan-Soldat liegt tot auf dem Boden. - 9 - Ein Gegner hat mich von hinten niedergeschlagen. - 8 - Verzweifelt versucht er, die Bombe zu erreichen. - 7 - Ein weiterer meiner Teamkameraden ist eingetroffen. - 6 - Er wird in die Zange genommen und ausgelöscht. - 5 - Seine hastig geworfene Granate zerlegt einen der Verteidiger direkt nach seinem Tod. - 4 - Der letzte Mann stürzt sich auf die Bombe und beginnt, sie zu entschärfen. - 3 - Reicht es? - 2 - Ich sehe die Basis inzwischen aus der Entfernung. - 1 - Bumm!
Der erste Eindruck
Die erste Runde mit der Halo 3 Beta ist vorbei. Wir haben schon am Freitag Abend einen Beta-Key erhalten. Zusammen mit ein paar glücklichen Gewinnern verschiedener Halo 2-Wettbewerbe, tummeln sich nun schon ca. 2.000 Spieler auf den Beta-Servern. Nächsten Mittwoch werden dann alle Besitzer von Crackdown hinzukommen. Der ideale Zeitpunkt, um selbst einmal Bilanz zu ziehen und die Eindrücke der Mehrspieler-Beta zu vermitteln.
Auf den ersten Blick wirkt Halo 3 zumindest optisch nur wie ein Update. Die Grafik ist gelungen, protzt mit einer flüssigen Darstellung und hervorragenden Lichteffekten, doch für Spitzenklasse reicht es noch nicht. Mit schwachem Anti-Aliasing und mit recht wenigen Polygonen gesegnet, sind es allein die Texturen, die bei Halo 3 für Begeisterung sorgen. Auch Steuerung, Gameplay und Spielmodi unterscheiden sich unbedeutend von dem zugegebenermaßen genialen Vorgänger. Man kann nun mit den Schultertasten nachladen, kämpft mit neuen Waffen und bekommt mehr Spielmodi geliefert. Trotzdem ist man im ersten Moment etwas enttäuscht. Die drei spielbaren Karten High Ground, Valhalla und Snowbound bieten zwar jede Menge Abwechslung und ein hervorragendes Level-Design, optische Aha-Effekte bleiben aber weitgehend aus. Ist das Spiel nur ein lauwarmer Aufguss im hoch aufgelösten 3D-Gewand?