Halo 3
Eine Fahrt auf dem Tsavo Highway
Bäume und Sträucher wirken in ihren Texturen sehr realistisch und sind auch in der Nahansicht solide umgesetzt. Ein auffallendes, neues Feature sind die mit Raketenrucksack ausgerüsteten Brutes, die als gegnerisches Ziel eine echte Herausforderung darstellen. Sie sind immer in Bewegung und schießen dann extrem schnell und fliegen nahezu gerade in Richtung Himmel. Genauso senkrecht landen sie auch, jedoch oft nur wenige Meter vor dem eigenen Fadenkreuz.
Dieses Überraschungsmoment funktioniert immer wieder und dürfte im ganzen Spielverlauf extrem viel Abwechslung mit sich bringen. Ob die KI der Brutes, Grunts oder Jackal maßgeblich verbessert wurde, war beim spielen von „Tsavo Highway“ nur bedingt zu bewerten. Während früher die Gegner oft nach Klassen sortiert in einzelnen Wellen auftraten, war hier keinerlei festes Muster auszumachen. Andererseits lockert es sinnvoll die eher klassischen Gegnerwellen auf und die zuvor neu eingeführten Schutzschilder, die der Master Chief nach Bedarf aufstellen kann, könnten als gute Absicherung bei Munitionsschwund oder Gegnerübermacht funktionieren.
Nach den ersten kleineren Einzelkämpfen tauchen in „Tsavo Highway“ auch schon bald vereinzelte Wraith-Panzer auf, die man aber wie gewohnt durch entsprechendes Entern und Granateneinsatz unschädlich macht. Während der Warthog-Jeep für viele Spieler selbst noch nach längerer Fahrzeit in seiner Steuerung eine Herausforderung ist, kommt man mit dem neuen Brute Chopper wesentlich besser zurecht. Die zwei großen Antriebsräder sind ein guter Schutz gegen Frontalfeuer und walzen im Nahkampf besonders die beweglichen Ziele sicher nieder.
Auch in engeren Talabschnitten kann man mit dem Brute Chopper noch schnell wenden und selbst steile Anstiege meistert die galaktische Version der Harley Davidson langsam, aber gekonnt. Absolut unratsam sind Frontkollisionen mit anderen Brute Chopper, da fast immer nur ein eigener Trümmerhaufen übrig bleibt. Das Entern eines vorbeifahrenden Brute Chopper gestaltet sich auch eher schwierig, aufgrund des Tempos bleibt kaum Zeit für entsprechende Manöver. Dummerweise kam es in diesem Level beim Nahkontakt zu Fehlern bei der Kollisionsabfrage, so dass der Master Chief inmitten einer ganzen Texturwand stand und man schlussendlich die Übersicht im Kampfgeschehen verlor.
In zwei Passagen wird man mit dem Jeep oder dem Brute Chopper gezwungen, den zerstörten Highway zu verlassen und als Fußgänger den weiteren Levelverlauf zu erkunden. Jeweils zu den Eingängen der Highwaytunnel stellten aktivierte Energieschilder und größere Barrikaden dann die nächste Hürde da. Feuer aus aufgestellten Plasmakanonen und die hohe Gegnerdichte erfordern vom Master Chief genügend Beweglichkeit und Zielgenauigkeit. Auch die bereits aus Halo2 bekannten, übergroßen Libellen-Wesen fielen dann in mehreren Wellen über einen Pulk mitkämpfender Marines her.
In der leichten Schwierigkeitsstufe war diese Eingangstunnelabschnitte noch recht leicht zu bewältigen; in der Heroic-Einstellung wurde allein die Munition schon sehr schnell knapp und die Angriffsmuster wechselten deutlich, was dann jedoch um so mehr Spaß machte. Leider endete danach dieser Abschnitt von „Tsavo Highway“ und man hätte sich wünschen können, noch in wesentlich mehr Abschnitte einzutauchen.
Übrig bleibt der Eindruck, dass niemand Kompromisse oder eine Aufweichung des Gameplay befürchten muss, auch wenn wirkliche Überraschungen nicht zugegen waren. Aber vielleicht werden diese ja noch in anderen Levels offenbart.
Der Countdown läuft, wir zählen die Tage, Stunden, Minuten....