Halo 4: Entwickler verurteilen Sexismus auf Xbox Live
'Ich gehe davon aus, dass die meisten unserer Spieler ein solches Verhalten nicht unterstützen.'
Wer schon mal Multiplayer gespielt hat - ob nun auf Xbox Live oder irgendwo anders -, dem dürften sicher schon mal Beleidigungen um die Ohren geflogen sein. Und wenn das bei einem der Xbox-Live-Zugpferde wie Halo passiert, könnte man das auch negativ mit der Marke in Verbindung bringen.
Zwei Mitarbeiterinnen von 343 Industries haben sich nun öffentlich gegen ein solches Verhalten ausgesprochen, neben 343-Chefin Bonnie Ross auch die ausführende Produzentin Kiki Wolfkill.
"Es kann gefährlich sein, Jugendlichen einen Broadcast-Mechanismus zu geben", so Wolfkill gegenüber GameSpot. "Es gibt immer irgendwelche Idioten da draußen und wenn man ihnen die Möglichkeit bietet, diese Seite ihrer Persönlichkeit zu zeigen, ohne dass sie gesehen werden, wird man sehen, wie sich diese Verhaltensweise von selbst offenbart."
Beispiele für Beleidigungen oder Sexismus - inklusive des Absenders - trägt die Seite Fat, Ugly or Slutty zusammen. Oder anders gesagt: Eine Sammlung der nicht gerade hellsten Köpfe unter den Spielern.
Für Ross ist ein solches Verhalten "beleidigend und völlig inakzeptabel", was wenig überraschend sein dürfte. "Ich gehe davon aus, dass die meisten unserer Spieler ein solches Verhalten nicht unterstützen", fügt sie hinzu.
Um sicherzustellen, dass das Spiel selbst nicht solche Dinge fördert, achtete man bereits während der Entwicklung genau darauf.
"Bei Halo 4 waren wir sehr bedachtsam, als wir uns überlegten, wer ein weiblicher und wer ein männlicher Charakter im Spiel sein sollte", so Ross. "Und wenn es zu stereotypisch wurde, fragten wir uns wieder, was wir tun und warum."
"Die meisten Leute schauen sich ein Franchise wie Halo an und denken automatisch, dass ein Mann dafür verantwortlich ist", erklärt sie. "Es überrascht die Leute, wenn sie erfahren, dass eine Frau bei Halo 4 die Zügel in der Hand hält."
"Als Microsoft 343 Industries gründete, um Halo zu übernehmen, wurde mir als erstes die Leitung des Studios angeboten, weil ich mich selbst bewiesen hatte. Mein Geschlecht spielte keine Rolle dabei."