Halo-Film kam nie zustande, weil Microsoft die Regeln von Hollywood nicht verstand
Man verlangte scheinbar zu viel und wollte selbst nur wenig dazu beitragen.
Der geplante Halo-Film kam nie zustande, weil man bei Microsoft scheinbar die Regeln von Hollywood nicht verstand und zu viel verlangte, ohne aber selbst einen angemessenen Beitrag leisten zu wollen.
So steht es jedenfalls in dem Buch Generation Xbox: How Videogames Invaded Hollywood, Auszüge daraus findet ihr in einem längeren Artikel auf Wired.
"Um solch einen Deal aufzubauen, musste Microsoft bereit sein. Am wichtigsten war, dass sie ein Drehbuch brauchten, also zahlten sie Alex Garland (28 Days Later, The Beach) eine Million Dollar, damit er eines schreibt", heißt es.
"Das Ganze geschah unter der Aufsicht von Microsoft, was bedeutete - ob gut oder schlecht -, dass man sich relativ nah an der Mythologie des Spiels hielt. In jedem Fall hatte das Projekt nun einen Blockbuster-Drehbuchautor und basierte auf einem prominenten Videospiel-Franchise."
Gemeinsam mit Peter Schlessel, ehemaliger President of Production bei Columbia Pictures, und den eigenen Anwälten stellte man eine Reihe von Bedingungen auf, was diesen Deal im Grunde zum lukrativsten und teuersten in der Geschichte von Hollywood machte. "Denkt daran, dass keine anderes Franchise, nicht mal Harry Potter, das bekam [was sie verlangten]", sagt Larry Shapiro von der Creative Artists Agency.
"Microsoft, ein weltweiter Softwaregigant, der es gewohnt war, seinen Kopf durchzusetzen, wollte nicht vor Hollywood auf die Knie fallen", heißt es weiter. "Man wusste, dass Halo das Juwel der Videospiel-Filme war und es ein echter Blockbuster werden könnte."
Microsoft verlangte laut Variety 10 Millionen Dollar für einen Anteil von 15 Prozent der Einspielergebnisse, ebenso ein 75-Millionen-Dollar-Budget und eine schnelle Produktion.
Letzten Endes sei es am Geld gescheitert und daran, dass Microsoft nicht bereit war, seinen Anteil einzuschränken. "Dieser Film hätte Avatar sein können", sagt Shapiro.
Aber auch darüber hinaus habe Microsoft eine Reihe von Forderungen gestellt, wollte etwa das letzte Wort im Hinblick auf Regisseur und Schauspieler haben, ebenso hatte man nicht die Absicht, abseits der Million für Garland selbst weiteres Geld in den Film zu investieren, einen Vertrag über die Merchandising-Rechte abzuschließen und wollte jeden einzelnen Schnitt in der Post-Production sehen. Von den 60 First-Class-Flügen für Microsoft-Mitarbeiter und Gäste zur Premiere des Films mal ganz abgesehen.
Ob es also jemals einen Halo-Film geben wird? Zumindest in naher Zukunft wohl eher nicht.