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Halo wechselt zur Unreal Engine 5 und beeindruckt Technik-Experten mit erstem Video

Herausfordernd, aber nachvollziehbar.

Image credit: Halo Studio

Die Halo-Serie hat in den letzten zehn Jahren unter der Leitung von 343 Industries, dem Studio, das nach der Trennung von Bungie mit Microsoft eigens für die Weiterentwicklung der Reihe gegründet wurde, eine holprige Zeit erlebt. Zwar brachte 343 neue Halo-Titel und Remasters heraus, doch die Reise war turbulent, was sich in der verspäteten Veröffentlichung von Halo Infinite und Fragen hinsichtlich der Qualität und Bereitstellung neuer Inhalte widerspiegelte.

Nun scheint sich jedoch alles zu ändern: 343 Industries wurde in Halo Studio umbenannt und die eigens entwickelte Slipspace-Engine wird durch die Unreal Engine 5 ersetzt. Eine "Project Foundry"-Demo macht nach Ansicht von Digital Foundry Hoffnung auf diese ambitionierten neuen Entwicklungen.

Halo auf der Unreal Engine 5 ist eine Herausforderung

Der Wechsel zur Unreal Engine 5 ist demnach besonders bemerkenswert, da Halo bisher immer auf einer eigenen Engine basierte. Tatsächlich enthält der Slipspace-Code Teile, die bis zu 25 Jahre alt sind und auf das ursprüngliche Halo: Combat Evolved zurückgehen. Der Umstieg könnte also eine radikale Veränderung in der Art und Weise bedeuten, wie das Spiel präsentiert und entwickelt wird. Die ursprüngliche Vision von Halo Infinite wurde durch technische Herausforderungen nicht vollständig umgesetzt, was die Entscheidung, auf eine moderne, skalierbare Engine umzusteigen, besonders sinnvoll erscheinen lässt.

Mit der Unreal Engine 5 stehen den Halo Studios nun viele Vorteile zur Verfügung. Die Engine bietet eine hochmoderne Renderer-Technologie, die auf verschiedenen Plattformen genutzt werden kann. Zudem profitiert das Studio von der Erfahrung des Partnerstudios The Coalition, das als Meister der Unreal Engine gilt. Probleme der Slipspace-Engine, wie schwache indirekte Beleuchtung, Schattenqualität und Details, könnten durch UE5-Technologien wie Lumen und Nanite gelöst werden. Auch die Produktion wird durch den Wechsel effizienter, da die Unreal Engine besser für das moderne Arbeitsumfeld, etwa mit Vertragsarbeitern, geeignet ist.

Die Unreal Engine 5 bringt laut Digital Foundry zudem Vorteile bei der Charakterdarstellung mit sich. Während Halo 5 beeindruckende Figuren bot, ließ die Darstellung in Halo Infinite zu wünschen übrig. Technologien wie Metahuman könnten hier helfen, die Charaktere auf das Niveau moderner Spiele wie Hellblade 2 zu heben. Doch es gibt auch Herausforderungen: Unreal Engine 5 hat auf dem PC Probleme mit der Kompilierung von Shadern und sorgt oft für Ruckler. Außerdem könnte die Verwendung von Standard-Unreal-Effekten dem typischen Halo-Look widersprechen.

Die "Project Foundry"-Demo zeigt klassische Halo-Szenen, die in der Unreal Engine 5 realisiert wurden. Die Beleuchtung wirkt dort durch Lumen natürlicher, und Reflexionen sind dank Raytracing realistischer, wie man am Helm des Master Chiefs erkennen kann. Nanite könnte das Problem der Pop-ins lösen und stabilere Umgebungen ermöglichen. Dennoch muss die Engine natürlich speziell für Halo optimiert werden, um Ruckler in offenen Welten zu vermeiden. Am Ende könnte die Unreal Engine 5 laut Digital Foundry zudem den Weg für plattformübergreifende Veröffentlichungen ebnen, was wiederum für Microsoft strategisch sinnvoll wäre.

Es gibt auch native 4K-Screenshots von Project Foundry. Klickt auf die Bilder für die volle Auflösung.

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