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Halo: Reach

Das große Finale

Halo 3: ODST hatte für mich nur ein wirklich herausragendes Feature und das war der Firefight-Modus. Die Horde-Variante von Bungie überzeugte durch intelligent gestaltete Karten, ein erstklassiges Balancing und den Einsatz von Fahrzeugen. Doch gleichzeitig hatte es einen entscheidenden Nachteil. Angeblich wegen fehlender Zeit wurde kein Matchmaking eingebaut. Wer also keine Halo-Fans in seiner Freundesliste hatte, konnte nur alleine spielen. Und das war trotz der oben genannten Qualitäten nicht nur frustrierend, sondern schlicht langweilig. Diese Koop-Varianten leben nunmal vom Teamplay.

Umso mehr freute ich mich, als angekündigt wurde, dass dieser äußerst gelungene Multiplayer-Modus samt Matchmaking bei Halo: Reach sein Comeback feiert. Bungie baut diese Variante sogar gehörig aus und liefert nicht nur mehrere Modifikationen, sondern auch selbst gestaltbare Skull-Sets mit, um aus Firefight wirklich alles herauszuholen. Eine erfolgreiche Operation, die ich auf einem Event in München nicht nur bestaunen, sondern auch ausführlich anspielen konnte.

Doch bevor wir uns in die aufregenden Mehrspieler-Gefechte stürzen durften, gab es noch einmal die ersten 15 Minuten der Kampagne zu sehen. Und seit dem letzten Mal hat sich eine Menge getan. Die Grafik wirkt aufpoliert. Das Geschehen läuft flüssig, die Texturen haben ordentlich zugelegt und die Landschaften sehen wirklich fantastisch aus. Außerdem sind die Karten auf Reach endlich mit Leben erfüllt. Ihr trefft auf Zivilisten, die ihr beschützen müsst, die leiden und euch so noch mehr einem Grund zum Kämpfen geben, und auf Tiere, die ihr durch eure Feuergefechte aufscheucht.

Im ersten Abschnitt, einer Aufklärungsmission des Noble-Teams, stellt man euch eure Kollegen vor, die ihr als Number Six verstärkt, und macht euch mit dessen unterschiedlichen Rollen vertraut. Es gibt Jorge, einen Spezialisten für schwere Waffen, der mit einer Mini-Gun herumläuft. Jun, die Scharfschützin, Carter, der Anführer, Emile, das Frontschwein, und Catherine, die Schleichexpertin. Jeder Figur steht dabei eine andere Waffenpalette und eine entsprechende Spezialfähigkeit zur Verfügung. Ihr selbst seid praktisch der Joker, könnt im Laufe der Kampagne in unterschiedliche Rollen schlüpfen und das gesamte Arsenal des Multiplayer-Modus einsetzen.

Viel von der Kampagne gab es ja leider nicht zu sehen. Bei einem Kontrollflug zu einer Kommunikationsanlage entdeckt ihr ein Spähteam der Covenant. Die bunt gemischte Alientruppe möchte den Planeten ausspionieren und blockt geschickt euer Signal, damit ihr keine Verstärkung rufen könnt. Harte Feuergefechte entbrennen, die durch die Rüstungskräfte eine ganz andere Dynamik bekommen. Mit einer könnt ihr sprinten, mit einer anderen euch fast unsichtbar machen oder einen Heilschild aufbauen. Und auch die KI der Elite-Soldaten überzeugt. Geschickt fallen sie euch in den Rücken, werfen gezielt Granaten und lassen euch kaum zur Ruhe kommen.

Neben diesen erstklassigen Schlachten setzt vor allem die Atmosphäre Zeichen. Das beeindruckende Panorama, die schicken Beleuchtungseffekte und die deutlich erhöhten Details werden Halo-Fans die Sprache verschlagen. Technisch mögen andere Titel aufwändiger daherkommen, in puncto Art Direction ist Halo: Reach aber absolute Weltspitze. Selbst einige Innenräume haben zugelegt und wirken nicht mehr so steril wie bei den Vorgängern. Kurz: Bungie hat aus der Grafik-Engine das letzte bisschen Performance herausgeholt.

Auch die Forge aus Teil drei wurde für Halo: Reach komplett auf den Kopf gestellt. Mit dem Nachfolger Forge World könnt ihr nicht nur Objekte, Waffen und Spawnpunkte platzieren, sondern sogar Gebäude zusammenbasteln und so komplette Levelabschnitte generieren. Im Gegensatz zum restlichen Spiel werdet ihr in diesem kreativen Modus in einen gewaltigen Halo-Level geworfen, der ganz unterschiedliche Schauplätze liefert. Um die Fähigkeiten vorzuführen, entstand in Forge World eine recht gelungene Kopie des Blood-Gulch-Levels aus dem ersten Teil. Zwei Basen in einem Tal voll mit Waffen und Sprungschanzen. Eine herrlich einfach Karte, die ihr in Ruhe mit euren Freunden bespaßen könnt.