Halo: Reach
Das Ende der Straße
Das Plasma Rifle wurde überarbeitet und geht nun als Plasma Repeater ins Rennen. Wie sein Vorgänger oder die moderne Variante überhitzt das gute Stück, wenn ihr zu lange den Feuerknopf durchzieht. Doch anstatt dann für ein paar Sekunden komplett ausgeschaltet zu sein, feuert er langsam weiter und kann durch den Druck auf die Nachladen-Taste abgekühlt werden. Und last but not least feiert auch die Magnum-Pistole ihre wohlverdientes Comeback.
Von der Kampagne wurden bisher leider nur zwei kurze Missionen gezeigt. In der einen muss euer Team einen Außenposten überprüfen, zu dem die Verbindung abgebrochen ist. Mit einem Ladungsschiff werdet ihr in der Nähe der Siedlung abgesetzt. Äußerlich scheint alles ruhig. Siedler laufen zwischen den Gebäuden hin und her. Ein Novum. Bisher klammerte Bungie Zivilisten immer aus. Diesmal soll das Leiden der Bevölkerung dagegen eine wichtige Rolle spielen. Euer Kundschafter erspäht ein Schiff der Covenant, das sich im Anflug befindet. Endlich geht es zur Sache.
Euer Team unterstützt euch tatkräftig, als die ersten Schüsse fallen. Ihr erledigt mit eurem Sturmgewehr erste Grunts, werft Granaten und bolzt die Überlebenden mit dem Gewehrkolben nieder. Erstmals kann euer Charakter kurze Sprints einlegen, die in den weitläufigen Arealen die Reisezeit etwas verkürzen. Insbesondere mit Nahkampfwaffen wie dem Schwerkraft-Hammer oder dem Schwert der Elite gelingen so ein paar beeindruckende Kills. Steht übrigens mal kein Militärfahrzeug zur Verfügung, könnt ihr auch zivile Trucks und LKWs konfiszieren. Eine echte Erleichterung.
Außerdem fällt eine Überarbeitung der Lebensenergieanzeige auf. Genau wie im Multiplayer besitzt ihr zwar einen Schutzschild, doch geht dieser zur Neige, seid ihr noch nicht sofort Geschichte. Stattdessen wird eine weitere Anzeige reduziert. Wenn ihr also schnell genug Deckung aufsucht, könnt ihr dem Tod noch einmal von der Schippe springen. Die permanenten Verletzungen lassen sich dann anschließend an einer Heilstation wieder aus der Welt schaffen.
In der zweiten Mission muss das Noble-Team eine Bergfestung stürmen. Es ist stockfinstere Nacht und unsere Truppe schaltet die Nachtsichtgeräte ein. Sofort versprüht der Titel etwas ODST-Flair. Jun, der Scharfschütze, schleicht sich an eine Patrouille heran, steigt hoch und erledigt die erste Wache mit einer flüssigen Messerbewegung. Erstmals könnt ihr selbst schwer gepanzerte Gegner aus dem Hinterhalt mit einer einzigen Angriffsbewegung töten. Praktisch, weil der normale Angriff diesmal deutlich weniger Schaden macht und ihr so zum Beispiel im Multiplayer unvorsichtige Scharfschützen mit einer Attacke aus dem Weg räumt.
Doch zurück zur Bergfestung. Inzwischen wurde die Besatzung alarmiert und die Covenants stürzen sich auf das Noble-Team. Auch hier zeigt die KI, dass sie ihren Job versteht. Die Bewegungen wirken natürlich, die Angriffsmuster fast menschlich. Bungie stellt euch zuverlässige Partner an die Seite, die euch im Notfall auch mal aus der Scheisse holen, ohne die Kampagne zu einem Spaziergang zu machen. Nach und nach drängen die Spartaner die Feinde zurück und sind am Ende siegreich. Ein harter Kampf, der durch die offene Level-Architektur und die vielen Angriffswege zurecht an die besten Seiten des ersten Halos erinnert.
Optisch dürft ihr keine Wunder erwarten. Halo: Reach basiert auf der gleichen Engine wie seine Vorgänger. Trotzdem wird das Spiel besonders im Einzelspieler-Modus deutlich besser aussehen. Der Detailgrad der Figuren wurde stark erhöht. Unterschiedliche Rüstungskonfigurationen machen aus dem Noble-Team Individualisten. Und auch die Gegner überzeugen durch hochauflösende Texturen und ein noch aggressiveres Design. Überhaupt wirken die Kämpfe durch die neuen Motion-Capturing-Animationen deutlich flüssiger. Es ist eine wahre Freude, den Kämpfern bei ihren Angriffen zuzuschauen.