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Halo Wars

Es funktioniert!

Was den Ensemble Studios dabei wichtig ist, ist ein möglichst korrektes und originalgetraues Verhalten aller Einheiten. Also so, wie man es aus den drei bisherigen Halo-Titeln in Erinnerung hat. Demzufolge rast der Warthog nahezu mit den identischen Bewegungen über Grund und Boden. Soldaten und Grunts fliegen nach Explosionen gerne mal durch die Luft. Fahrzeuge zerlegt es spektakulär in ihre Einzelteile. Besonders dann, wenn man sie in voller Fahrt erwischt.

Apropos Vehikel. Die Spezialangriffe der Einheiten entsprechen ebenfalls exakt dem gewohnten Verhalten. Warthog-Jeeps überrollen mal eben komplette Soldatengruppen, während der Spartaner feindliche Kriegsmaschinerie kapert. Dazu wählt man ihn an, drückt auf die gegnerische Einheit und schon gehts zur Sache. Er hüpft auf das Objekt der Begierde – in diesem Falle ein Wraith – und klopft ein wenig darauf rum, bis die Luke zum Fahrersitz den Geist aufgibt.

Anschließend packt er sich den Kameraden im Inneren und befördert ihn nach draußen, um sich selbst ans Steuer zu setzen. Ein interessantes, schön anzuschauendes und witziges Detail zugleich. Und das ist noch nicht alles. Er ist außerdem dazu befähigt, sich an Bord eines eigenen Panzers zu begeben und so dessen Kampfkraft entscheidend zu stärken.

Das eigentliche Match dauerte letztendlich knapp 25 Minuten an, danach lag die KI zerstört am Boden. Der Multiplayer-Modus ist also defintiv auf schnelle und direkte Schlachten ausgelegt und mutiert nicht zu mitunter stundenlangen Sessions á la Age of Empires. Unmittelbar nach dem Start einer Partie ist man bereits in der Lage, die ersten Einheiten zu produzieren und sie an die Front zu schicken. Ein Richtweit von 30 Minuten pro Match dürfte somit locker hinkommen. Auf die Frage, wie sich Halo Wars im direkten Vergleich mit Age of Empires verhält, antworteten die Jungs wie folgt: „In Halo Wars geht es mehr um taktische Kämpfe, während Age of Empires sich ein wenig mehr um strategische Expansion dreht. Sie enthalten aber beide Elemente von beidem.“

Die Aliens führen bekannte Truppen aufs Schlachtfeld.

Dass Halo Wars von Grund auf für Konsolen gestaltet wurde, merkt man dem Spiel sofort an. Nach Angaben der Entwickler schaute man sich durchaus manche Spielelemente der bekannten PC-Strategietitel an, von denen man dachte, dass sie Spaß machen, und übernahm sie mit eventuell nötigen Anpassungen.

Ein entscheidender Punkt sind zum Beispiel die Schwierigkeitsgrade, die zumeist bei der Portierung auf die Konsolen nicht angefasst werden. Und das, obwohl die Konsolenspieler mit ihrem Gamepad nicht so schnell reagieren können wie PC-Gamer mit ihrer Maus und Tastatur. Nichtsdestotrotz möchte man die Leute auch in Halo Wars fordern und hat daher den Legendary-Modus integriert, der wie in Halo 3 eine echte Herausforderung sein soll. „Die meiste Zeit gewinnt man nicht. Und genau das ist der ganze Sinn der Sache.“

Halo Wars hat aber nicht nur spielerisch und steuerungstechnisch etwas auf dem Kasten, sondern lässt auch optisch die Muskeln spielen. Die gespielte Karte überzeugte mit allerlei Details, allen voran bekannte Architektur aus der Halo-Reihe. Selbst eine der bläulich schimmernden Energiebrücken ist in der Mitte des Schlachtfeldes vorzufinden. Ebenso überzeugend verhalten sich die Einheiten an sich, was speziell an den gelungenen Animationen liegt. Wenn ein Spartaner ein feindliches Fahrzeug erobert, zoomt man am liebsten nah ran und betrachtet das Geschehen. Im Hinblick auf die Effekte kann man ebenfalls kaum meckern. Vehikel zerspringen mit gleißenden Feuerbällen in ihre Einzelteile, während Spezialattacken wie der Bombenangriff eine Spur der Verwüstung auf dem Schlachtfeld hinterlassen. Und was noch besser ist: Alles läuft dabei ruckelfrei ab.

Eine Basis der Allianz mitsamt mehreren Einheiten.

Bislang war ich mir nicht ganz sicher, wie ich Halo Wars einschätzen sollte. Die Steuerung der bisherigen Strategiespiele ging zwar in Ordnung, war aber weit entfernt davon, perfekt zu sein. Nach der Multiplayer-Session kann ich eigentlich nur sagen, dass die Ensemble Studios es geschafft haben, einen RTS-Titel für Konsolen zu produzieren, der sich schnell und einfach steuern lässt.

Ungewiss ist natürlich, wie sich das ganze Paket letztendlich in der Kampagne spielt. Geht man vom Mehrspieler-Part aus, muss man sich zumindest spielerisch wohl keine Sorgen machen. Soweit sich das beurteilen lässt, bleiben die Entwickler dem Franchise treu und stellen eine möglichst originalgetreue Umsetzung auf die Beine. Ich für meinen Teil freue mich jetzt jedenfalls ein gutes Stück mehr auf den Release von Halo Wars.

Halo Wars erscheint im Frühjahr 2009 exklusiv für die Xbox 360. Eine Demo ist fest eingeplant.

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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Halo Wars

Xbox 360

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