Hanabi 2: Star Parodier & Cho Aniki
Dazu Gley Lancer, Metal Slug und PC-Engine-Crap
Auf der Virtual Console fehlt der leider, erhalten blieb aber der haltlose Spaß an Comic-Gewalt und Dauerfeuer. Ihr zerlegt in sechs Missionen alles, was Euch vor die Flinte kommt, ohne dass SNKs kleines Meisterwerk dabei in primitive Belanglosigkeit abdriften würde.
Ihr werdet mit jedem neuen Gegnertyp und jedem frischen Screen gefordert und leider bleibt damit gerade in letzten Leveln das Auswendiglernen nicht aus. Zumindest solange Eure Ehre es Euch verbieten sollte, ein Continue nach dem andren zu verheizen.
Metal Slug gehört zu den großen Träumen der 2D-Ära und genau deshalb solltet Ihr es im Virtual Console-Rahmen links liegen lassen. Es ist so gut, dass Ihr gleich zur Anthology greifen müsst. MÜSST, hört Ihr!?
Goldmünzen: 4 / 5
Gley Lancer
Plattform: Sega Mega Drive
Entwickler: CNS
Erschienen: 1992
Kostenfaktor: 900 Punkte
Wii-Mote Unterstützung: Ja
Gley Lancer, Dein Niedergang heißt 50 Hz. Was bei Metal Slug gerade noch durchging, schießt dieses eigentlich fantastischen Mega Drive Shoot´em´Up praktisch aus dem All. 20 % Tempoverlust drosseln den Spaß, sogar noch weit mehr als die nicht gerade schönen Balken. Solltet Ihr dass Modulvorbild nicht kennen, fällt es wahrscheinlich nicht ganz so auf, aber trotzdem: So nicht.
Beim Original hat damals das Intro bereits für offene Münder gesorgt. Wir haben kein Wort verstanden, aber die Animefiguren auf dem Screen sahen einfach gut aus. Selbst die PC-Engine mit ihrem CD-Rom konnte dagegen nur minimal auftrumpfen. Im Spiel angekommen erscheint der Shooter zunächst nicht ganz so spektakulär wie Thunderforce 4, aber je weiter Ihr kommt, desto kniffliger und hübscher werden die – normalerweise - pfeilschnell scrollenden Stages und immer mehr werdet Ihr von geschickt platzierten Formationen in den Bann gezogen.
Selbst auf der Virtual Console bleibt noch genug vom Glanz des Tempos, der Endgegner und des schicken Extra-Systems übrig, um eine verhaltene Empfehlung zu geben. Aber angesichts der dem Mega Drive millionenfach überlegenen Wii-Power dürfte es hier keine Einschränkungen geben. Schon gar nicht für 100 Punkte extra.
Goldmünzen: 3 / 5
Digital Champ
Plattform: PC-Engine
Entwickler: Naxat
Erschienen: 1989
Kostenfaktor: 700 Punkte
Wii-Mote Unterstützung: Ja
Oh Mann, und dafür hab ich mal 100 DM bezahlt. Klar, gegen Punch Out auf dem NES wirken Digital Champs riesige Sprites wie aus einer fernen, schönen Videospielezukunft. Leider haben wir diese Zukunft jetzt schon wieder viele Jahre hinter uns gelassen und so fällt der gnadenlose Blick auf das Spiel selbst.
Um ehrlich zu sein: Ich nehme lieber Punch Outs schwache Optik in Kauf als eine halbe Stunde mit Digital Champ zu vergeuden. Wenige Schläge, wenige Kämpfer und noch weniger Spielmodi, dazu noch eine träge Steuerung und schon geht der Digital Champ ziemlich angeschlagen in die Seile. Damals ein Blender, heute ein Nichts.
Goldmünzen: 1 / 5
Puyo Puyo 2
Plattform: Sega Mega Drive
Entwickler: Compile
Erschienen: 1994
Kostenfaktor: 900 Punkte
Wii-Mote Unterstützung: Ja
Habt Ihr schon Dr. Robotniks Mean Bean Maschine oder Kirbys Ghost Trap? Fein, dann habt Ihr auch Puyo Puyo, Teil eins. Zumindest in der eingewestlichten Form. Und Ihr solltet Puyo Puyo 2 dann auch nur in Erwägung ziehen, wenn Ihr häufiger zu zweit spielt. Und Ihr beide Euch dermaßen für herunterfallende Steinkombinationen begeistern könnt, dass Euch ein ganzer Schwung neuer Versus-Modi inklusive kleiner, aber feiner Regelveränderungen begeistern kann.
Ich selbst gehöre leider nicht in diese Kategorie und sehe nur einen begrenzten Mehrwert in dieser grundsoliden und komplett unspektakulären Erweiterung des Virtual Console-Angebots. Als normaler Neuzugang ganz ok, sofern Ihr nicht schon ein Spiel dieser Art besitzt. Als Hanabi-Titel ein Enttäuschung.
Goldmünzen: 3 / 5
Break In
Plattform: PC-Engine
Entwickler: Naxat
Erschienen: 1989
Kostenfaktor: 700 Punkte
Wii-Mote Unterstützung: Ja
Nintendo, warum vergeudet Ihr Hanabi?! Es gibt so vieles, was wir nicht kennen, was wir nicht gespielt haben, was zu Unrecht vergessen wurde! Warum gebt Ihr uns einen komplett belangslosen Billiardsimulator? Wer braucht so was?
Das absolute Minimum an Spielmodi, eine bestenfalls zweckmäßige 8-Bit-Optik und die ziemlich unpräzise und damit für ein Billiardgame tödliche Zielgenauigkeit versenken Break In als das Schlusslicht dieser drei durchwachsenen Hanabi-Wochen.
Goldmünzen: 1 / 5
Und nächste Woche...
...geht es zurück in heimische Release-Gefilde. Meines Wissens nach endet Hanabi diese Woche und wären da nicht Star Parodier und Gradius 2 gewesen, hätte mich das Festival geknickt zurückgelassen. Aber auch so hoffe ich auf ein bunteres Fest als dieses, wenn es irgendwann wieder „Hanabi!“ heißt.