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Happy Birthday, Game Boy

20 Jahre Spielspaß in Grün

Auch Knollennase Wario hat auf dem Game Boy seine Wurzeln. Zuerst fungierte er noch als böser Endgegner im grandiosen Super Mario Land 2, für Super Mario Land 3: Wario Land konnte er schließlich sogar die Hauptrolle ergattern und eine Karriere starten, die bis heute anhält.

Und dann ist da natürlich noch The Legend of Zelda: Link´s Awakening. Und das war direkt so gut, dass Fans bis heute streiten, welche 2D-Zelda-Episode die beste war – Link´s Awakening oder der SNES-Klassiker A Link to the Past. Ich persönlich würde sogar dem Game Boy-Zelda einen leichten Vorsprung zusprechen, aber egal wie man sich entscheidet, so kann man doch festhalten, dass Links erstes Handheld-Abenteuer ein echtes Erlebnis war und auch heute noch ist.

Mitte der 90er Jahre wurde es nach dem Release des Game Boy Players, mit dem man seine Mini-Module auch über das SNES auf dem Fernseher spielen konnte dann etwas stiller um Nintendos Kleinsten. Die 32-Bit-Generation hielt Einzug und ließ die kleinen Schwarz-Weiß – beziehungsweise Grün-Grün-Spiele – doch etwas obsolet erscheinen. Aber das war nicht lange so, in Japan war zu dieser Zeit bereits ein Gigant erwacht: Genau wie Tetris Ende der 80er den Game Boy bei Millionen Spielern etablierte, so bescherte der Überraschungshit Pocket Monster – gängiger bekannt als Pokémon – dem kleinen Kasten einen zweiten Frühling. Der schließlich auch die USA und Europa erreichte.

Keiner hätte es für möglich gehalten, dass das aufwändige R-Type auf Game Boy funktioniert.

Inzwischen war der klobige Ur-Gameboy vom handlicheren, eleganteren Game Boy Pocket abgelöst, der nicht nur bessere Bildqualität bot, sondern auch noch mal sparsamer im Batterienverbrauch war. In Japan erschien mit dem Game Boy Light sogar eine im Westen heiß begehrte Version mit Hintergrundbeleuchtung.

Der nächste Schritt war der Game Boy Color: Der brachte erstmals Farbe ins Spiel. Gut, allzu viele waren das nicht, trotzdem sorgte auch dieses Update noch einmal ordentliche Verkäufe für Nintendo. Auch die Hardware selbst wurde etwas aufgebohrt, Spiele wie Metal Gear Solid liefen nun exklusiv auf dem neuen Farb-Handheld und boten einiges mehr als das, was der Spieler bisher von seinem Game Boy gewohnt war.

Trotzdem war der Game Boy Color eher eine Übergangslösung, der Game Boy Advance stand in Japan bereits in den Startlöchern und bot technisch ein völlig neues Handheld-Erlebnis. Aber tot war der alte Game Boy deswegen noch lange nicht, konnten die Module doch dank Abwärts-Kompatibilität problemlos auf der neuen Hardware gespielt werden. Zudem schlichen sich einige neue Module auf den Markt - große Hits waren nicht mehr darunter, aber so manche Farb-Neuauflage beliebter Klassiker wie R-Type oder Zelda konnte auch dann noch überzeugen.

Das Ende des klassischen Game Boy markierte der Release des Game Boy Micro und des Nintendo DS. Beide Handhelds waren erstmals nicht mehr zu den alten Modulen kompatibel, obendrein wurde der Name Game Boy von Nintendo schließlich zugunsten des DS ad acta gelegt.

Leider ist dieser Screenshock des Game Boy-Bioshock nur eine geschickte Fälschung.

Doch selbst wenn der kleine Handheld heute tatsächlich Geschichte ist, so glaube ich nicht, dass das Schiff für den Game Boy abgefahren ist. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Game Boy-Spiele für den Download-Service des brandneuen DSi angeboten werden. Man darf gespannt sein, ob die Hits unserer Kindheit bei den jungen Spielern von heute so gut ankommen wie damals! Zeitlose Qualitäten kann man Klassikern wie Zelda und Super Mario Land aber allemal bescheinigen.

So bleibt uns nur noch, Nintendos grau-grünem Handheld zu gratulieren. Der Game Boy war maßgeblich für die Etablierung unseres Lieblings-Hobbys mitverantwortlich, hat Nintendo über dunkle Zeiten gerettet und war das erste Zuhause einiger auch heute noch beliebter Figuren und Serien.

Und wie es aussehen würde, wenn man mehr oder minder aktuelle Titel wie BioShock oder The Legend of Zelda: Twilight Princess auf den alten 8-Bitter konvertieren würde, zeigen uns die Werke findiger Pixelkünstler. Einfach, aber äußerst charmant!

Zum Abschluss noch ein kleines Schmankerl für die Spieler von Damals. Der erste Game Boy Werbespot. Lang, lang ist es her....

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Thomas Nickel Avatar
Thomas Nickel: Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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