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hart aber fair: 'Schule der Angst - was macht Kinder zu Amokläufern?'

Update: Die Sendung im Überblick

Update: Überblick der Sendung
In der ersten Hälfte der Sendung ging es vor allem um das Mobbing unter den Schülern, die Verantwortung der Politik, die Funktion des Internets und die Entstehung solcher Aussenseiter. Selbst von Killerspiel-Gegner Prof. Christian Pfeiffer kamen klare Worte zur Sorglosigkeit des Vaters beim Umgang mit Waffen und die Problematik moderner Internet-Plattformen wie Youtube (Verherrlichung von Amokläufen).

Ein ehemaliges Mobbing- bzw. Bullying-Opfer wurde interviewt, das von seinen eigenen Erfahrungen in einer neuen Klasse sprach. Er erzählte von Ausgrenzung, verbalen Erniedrigungen und Schlägen. Wichtigen Auslösern für eine solche Bluttat. Außerdem wurde das Thema Schul-Psychologe aufgegriffen, das auch nach dem ersten großen Amoklauf in Erfurt auf die Tagesordnung kam, aber nie umgesetzt wurde.

Dann kam das Thema Counter-Strike und seine Auswirkung auf Jugendliche zur Sprache. Nach den heftigen Reaktionen der Spieler-Szene nach dem letzten hartaberfair-Special, wurden erstmals Szenen des Spiels gezeigt. Tom Westerholt, der Computerspielexperte des WDR, sprach sich gegen die Vorabverurteilung von Shootern in einem solchen Zusammenhang aus, betonte aber auch, dass er die Freigabe "ab 16" zumindest für kritisch hält. Anschließend entbrannte eine hitzige Diskussion, um Sinn und Unsinn von Verboten.

Politiker Wolfgang Bosbach stellte die Frage, ob solche Spiele überhaupt nötig sind. Daraufhin konterte Tom Westerholt mit der Frage, ob er (Wolfgang Bosbach) solche Spiele schon einmal ausprobiert habe. Die Antwort: "Ja, muss ich denn ein Baum im Regenwald sein, um mich gegen das Waldsterben einzusetzen?" Auch Johannes Struzek sprach sich dafür aus, andere Gründe für die Tat ins Auge zu fassen und bezeichnete bei einem labilen Charakter Shooter als Tropfen auf dem heißen Stein. Ein Tropfen, den Prof. Christian Pfeiffer gern ausschalten möchte.

Vor dem Ende der Sendung wurde ein weiterer Einspieler gezeigt, bei dem zwei Jugendliche von 14- und 15-Jahren auf Spiele-Einkauf geschickt wurden. Dreimal versuchten sie jeweils ein Spiel "ohne Jugendfreigabe" und eines "ab 16" zu kaufen. Während dies bei den Titeln "ab 16" jedes Mal gelang, wobei zwei davon Strategie-Titel waren, wurde ihnen nur ein Titel "ohne Jugendfreigabe" verkauft, Grand Theft Auto IV.

Das Fazit der Runde: Statt neuer Verbote sollten erst einmal die alten Gesetze durchgesetzt werden. Mit Testkäufern und Bußgeldern, um die Verkäufer für das Thema zu schärfen. Tom Westerholt betonte aber noch mal am Ende, dass das oft geforderte Total-Verbot von so genannten Killerspielen durch die Globalisierung einfach nicht umzusetzen sei. Plasbergs Fazit: "Zusätzliche Verbote helfen nicht, stattdessen sind Eltern, Lehrer und Mitschüler gefragt, solche Straftaten zu verhindern."

Unsere Meinung zur Sendung, im Speziellen zur Aussage Wolfgang Bosbachs, erfahrt Ihr ab sofort in der Kolumne: Wie ein Baum im Regenwald.

Anlässlich des heutigen Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen ändert die ARD-Sendung hart aber fair ihr Thema und fragt: "Müssen wir uns an amerikanische Verhältnisse in Deutschland gewöhnen? Was machen Internet und Ballerspiele mit Jugendlichen?"

Zu Gast in der Sendung ist unter anderem Professor Christian Pfeiffer, der vielen Spielern bereits ein Begriff sein dürfte.

Nachfolgend seht Ihr sämtliche Gäste und eine zugehörige Kurzbeschreibung von der hart aber fair-Website:

Wolfgang Bosbach (CDU)
Der stellvertretende Fraktionschef der Union warnt: Der schreckliche Amoklauf darf nicht dazu missbraucht werden, voreilig Gesetze zu verschärfen. Es wäre falsch, unsere Schulen zum Hochsicherheitstrakt zu machen.

Rebecca Bondü
Die Diplom-Psychologin an der FU Berlin forscht über die Motive von Amokläufern und weiß: Die Täter haben sich in der Regel sehr lange mit exzessiver Gewalt beschäftigt - und die gibt es nun mal besonders in Killerspielen.

Johannes Struzek
Spielt regelmäßig Computerspiele. Der 19-Jährige Gymnasiast fordert externe Helfer, wenn Schüler in Konflikte geraten oder gemobbt werden: Mit dem eigenen Lehrer spricht man nicht so gern über solche Probleme, und viele wissen dann womöglich keinen Ausweg mehr.

Prof. Christian Pfeiffer
Direktor Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen. Der Kriminologe hat erforscht: Die Täter sind meist Einzelgänger und unsichere Persönlichkeiten. Die Tat vermittelt ihnen für den Augenblick den Triumph höchster Macht über Leben und Tod.

Tom Westerholt
Journalist. Der Computerspielexperte des WDR-Jugendradios Eins Live kritisiert: Nach Amokläufen stehen reflexartig Killerspiele am Pranger. Doch man sollte viel eher fragen, warum der Täter von Winnenden offenbar Zugang zu den Waffen seiner Eltern hatte.

Die Sendung beginnt um ca. 22:20 Uhr im Ersten.

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