Hideo Kojima: "Keines meiner Spiele stellte mich bisher komplett zufrieden"

Metal-Gear-Solid-Schöpfer Hideo Kojima war bisher noch mit keinem seiner eigenen Spiele vollauf zufrieden. Dies erzählte er nun im Gespräch mit unserer Business-Schwester gamesindustry.biz auf der Gamelab in Barcelona.

"Zunächst einmal, habe ich noch nie etwas erschaffen, das mich komplett zufrieden stellte", verriet er. "Ich glaube auch nicht, dass ich, trotz der Verbesserungen an der Technik, jemals etwas erschaffen werde, das mich komplett befriedigt."

"Etwas zu erschaffen, bedeutet unmögliche Dinge in mögliche Dinge zu verwandeln", fügt er hinzu. "Dinge die man machen können will. Wenn ich an dem Punkt angelangt bin, dass ich alles erschaffen kann, was ich will, dann werde ich vermutlich aufhören, Videospiele zu machen."

Die aktuelle Technologie ermögliche den Spieleschaffenden mehr Raum für Ausdrucksformen. Er vergleicht die Entwicklung mit der vom Stummfilm zum Tonfilm.

"Wir stehen jetzt vor einer ähnlichen Situation wie damals Charlie Chaplin. Er brauchte keine Worte, um sich in seinen Filmen auszudrücken, aber plötzlich musste er Worte gebrauchen, um relevant zu bleiben."

Nun sei es nur noch eine Frage, wie man diese Möglichkeiten einsetze.

"Damals, als japanische Game Directors noch japanische Settings nutzten, wie etwa Tokyo, da gab es keine kulturelle Barriere zum Rest der Welt, weil man wegen der Technologie gar nicht sehen konnte, ob es nun Japan war oder irgendein anderer Ort."

"Jetzt ist das möglich, daher wird es noch schwieriger. Anstatt japanische Settings zu nehmen, müssen Spiele mehr wie Hollywood werden."

Kojima Productions stellte zuletzt Metal Gear Solid: Peace Walker für die PSP fertig. Aktuell befinden sich unter anderem Metal Gear Solid: Snake Eater 3D und Metal Gear Solid: Rising in der Entwicklung. Weiterhin sind HD-Remakes von MGS (Teil 2, 3 und Peacer Walker in einer Box) und den beiden Zone-of-the-Enders-Spielen angekündigt.