Hideo Kojima: 'Vielleicht sollte ich damit aufhören, japanisch zu sein'
Er ist 'süchtig' nach Left 4 Dead
"Vielleicht sollte ich damit aufhören, japanisch zu sein", sagt Hideo Kojima in der neuen Ausgabe der Famitsu. Der Grund dafür ist scheinbar ganz einfach: Seiner Meinung nach erhalten japanische Spiele im Ausland nur wenig Aufmerksamkeit.
"Es gab kaum ein japanisches Spiel, das in diesem Jahr für die Video Game Awards von Spike TV nominiert war", sagt er. "Es traurig, wenn man mit ansehen muss, wie japanische Spiele im letzten Jahr in Amerika noch nichtmals registriert wurden."
Auch den Grund dafür, dass heimische Unternehmen Probleme mit der Konkurrenz aus Übersee haben, kennt Kojima scheinbar: "Weil sie japanisch sind. Japan macht seine eigenen Bücher, seine eigenen Filme und seine eigene Musik. Man kann von Japanern produzierte Unterhaltung in japanischer Sprache nicht exportieren, weswegen das alles mit einem Budget erstellt wird, das lediglich auf dem japanischen Markt einen Profit garantiert."
"Die Englisch sprechende Welt ist hingegen eine globale. Das erschreckendste Szenario, das ich mir vorstellen kann, sind Leute aus dem Ausland, die Ideen von japanischen Spielen nehmen, diese mit der 'Hollywood business merchandising machine' kombinieren und all die Gewinne einstreichen. Wenn das passiert, wird es keine neuen japanischen Schöpfer mehr geben."
"Die amerikanischen und europäischen Märkte sind sehr viel besser ausbalanciert", erklärt Kojima. "Es gibt Spiele, die jeder spielen kann - sie als 'Kinderspiele' zu bezeichnen, wäre wohl unangebracht -, doch es gibt auch eine Vielzahl an Core-Titeln, die zusammen mit Leuten aus der Filmindustrie produziert wurden und die Tiefen von High-Definition erforschen. Ich selbst bin gerade süchtig nach Left 4 Dead, allerdings sagen mir die Leute, dass dieses Spiel niemals in Japan funktionieren würde."