Historische Ereignisse und die Zukunft von Tom Clancy - Die Gaming-Woche vor 15 Jahren
Tom Clancy's Ubisoft.
Willkommen zur dritten Ausgabe von Replay, ein weiteres Mal blicken wir auf die Gaming-Woche von vor 15 Jahren zurück. Diesmal schon wieder mit Peter Molyneux, aber es geht auch um ein neues Medium und eine altbekannte Debatte.
Hier geht’s zur letzten Ausgabe: Molyneux' Überzeugungen und Spionage in RPG-Form - Die Gaming-Woche vor 15 Jahren
Die Woche vom 17. bis 23. März 2008
Die meisten dürften sich noch an den nicht sehr lange andauernden Kampf zwischen Microsoft und Sony im Hinblick auf das Nachfolgeformat der DVD erinnern. HD DVD versus Blu-Ray hieß es damals. Nun, Letztere sich deutlich durchgesetzt, Microsofts Chris Lewis bezeichnete die Blu-Ray damals als "historisches Phänomen". Dennoch war er sich sicher, dass die Leute "früher, als jeder von uns denkt", zu Downloads wechseln würden.
Heute ist es vermutlich mehr Streaming als Download, aber der Heimkino- und Serienmarkt hat sich definitiv gewandelt. Wie sieht's bei euch aus? Ich kaufe mir mittlerweile nur noch die Sachen, die ich wirklich in meiner Sammlung haben möchte, auf Disc.
Gewalt durch Videospiele? Das war nicht nur in Deutschland immer mal wieder ein Thema, auch in Großbritannien. "Es ist wichtig, anzumerken, dass es keine schlüssigen Beweise für eine Verbindung zwischen Videospielen und Gewalt im echten Leben gibt", hieß es damals, als es um ein potentielles Verkaufsverbot eines Spiels ging. "Uns geht es eher darum, dass nicht geeignetes Material von Kindern ferngehalten wird."
Letzteres ist natürlich nicht verkehrt. Was durch Spiele ausgelöste Gewalt anbelangt… Nun, ich kenne niemanden, der solche Spiele gespielt und nicht im Grunde ein friedfertiger Mensch wäre. Was natürlich nicht allgemeingültig sein muss. Es gibt immer jemanden, der für solche (und andere) Sachen anfällig ist, sich dadurch beeinflussen lässt. Aber dass Gewalt in Spielen per se schlecht ist, können wir wohl ausschließen.
Auf dem Erfolgsweg war damals indes das neue Super Smash Bros. Brawl für die Wii. 1,4 Millionen Verkäufe innerhalb der ersten Woche, letztlich wurden es circa 13,3 Millionen. Kein Vergleich zum aktuellsten Teil für die Switch, der derzeit bei rund 30,4 Millionen steht, aber auf jeden Fall ein riesiger Erfolg. Nintendo und Smash Bros, das zieht einfach.
Und dann wären wir wieder bei Peter Molyneux. Der sagte damals, er würde gerne ein neues Syndicate machen. "Ich bin sicher, dass sich eines Tages diese Möglichkeit ergibt und ich würde es liebend gerne tun", teilte er damals mit. Bis heute ist nichts passiert, zumindest nicht mit seiner Beteiligung. Und ich gehe mal davon aus, dass aus diesem Vorhaben auch nichts mehr wird. Wie seht ihr das? Sollte man Syndicate ruhen lassen oder noch einmal aufgreifen?
Woanders unternahm Ubisoft einen wichtigen Schritt, was eigene Portfolio anbelangt, und übernahm sämtliche Rechte am Namen Tom Clancy. Seitdem folgten zahlreiche, mal mehr, mal weniger erfolgreiche Spiele mit dem Namen des Autors im Titel. Ein Ende ist nicht in Sicht, aber vielleicht wäre es mal angebracht sich auf ein paar alte Stärken zu konzentrieren? *hust* GRAW, Splinter Cell *hust*
Die Tests der Woche
Treasure Island im Test. Dazu schrieb ich: "Um es vorweg zu nehmen: Treasure Island ist kein neues Monkey Island. Ist zwar schade, aber dafür fehlt es einfach an viel mehr Humor. Radon Labs' Adventure fährt – ähnlich wie Geheimakte Tunguska – eher auf der ernsthafteren Schiene, obwohl es natürlich hier und da die eine oder andere unterhaltsame Stelle gibt. Das macht Treasure Island natürlich nicht zu einem schlechten Spiel. Adventure-Fans kommen noch immer auf ihre Kosten und werden sicherlich ihren Spaß an der virtuellen Schatzsuche haben."
Bomberman Land im Test. Martin schrieb: "Wie bewerte ich jetzt so was? Der Battle-Modus bringt praktisch den gleichen Spaß, den ich dort seit so vielen Jahren habe. In geselliger Runde rockt er wie am ersten Tag und hier bekommt Ihr eine der nettesten Varianten. Dummerweise ist die aber nicht so überragend anders, als dass Ihr nicht einfach zu Bomberman ´94 für die Virtual Console greifen könntet. Kaum geringerer Mehrspielerfun für gerade mal ein Zehntel des Preises."
Jumper im Test. Dazu schrieb ich: "Was soll man dazu noch großartig sagen? Mal wieder eine versaute Umsetzung eines Kinofilms, die keiner haben muss. Es sei denn, Ihr wollt Euren Gamerscore erhöhen, das funktioniert mit Jumper recht gut. Aber ob dafür jemand knapp 60 Euro ausgeben möchte, halte ich für fraglich. Wenn man sich Jumper betrachtet, bleibt eigentlich nur die Hoffnung, dass die anderen Filmversoftungen von Brash Entertainment eine bessere Qualität erreichen. Ansonsten geht das muntere Verheizen von interessanten Lizenzen fröhlich weiter."
Dragon Quest Monsters: Joker im Test. Martin schrieb: "Und so nett das alles auch daherkommt: Meine Hoffnung, dass vielleicht das inzwischen dritte Monsters-Game des Dragon Quest Offspins sich seiner Rollenspielwurzeln besinnt und zusätzlich zu der grundsoliden, wenn auch alles andere als innovativen Sammeltriebförderung eine echte Handlung bietet, wurde wieder nicht erfüllt. Genrefans werden sich abermals durch die Monsterlevel metzeln, Ihr rafft die Viecher was das Zeug hält, aber am Ende geht es erneut um nichts anderes, als die Freude am virtuellen Besitz schnuffiger Monster."
Weitere Artikel der Woche
Vorschau: War Leaders: Clash of Nations. "Wie ein Damokles-Schwert schwebt der Release über diesem ambitionierten Projekt. Die aktuelle Version war zwar schon deutlich stabiler, doch für ein ungetrübtes Spielvergnügen muss Enigma noch ein wenig Arbeit investieren. Einen Total-War-Konkurrenten produziert man eben nicht mal so nebenbei, vor allem nicht mit so einem kleinen Team. Sind jegliche Fehlerquellen ausgemerzt, stehen die Chancen aber gut, dass aus War Leaders ein wirklich spaßiger Strategie-Epos wird."
Vorschau: Demigod. "Wenn es John Comes gelingt, alle seine Ideen und Visionen in die Realität umzusetzen, könnte er gleich mit seinem Erstling in den Olymp der Entwickler-Elite vorstoßen. Die Popularität der Vorlage beweist, wie begeistert die Spieler von dieser innovativen Mischung aus Action-Rollenspiel und Echtzeitstrategie sind. Gerade in Kombination mit dem überragenden Grafikstil könnte ein echtes Kleinod entstehen, das mit Hilfe der alternativen Vertriebskanäle zu einem echten Welterfolg wird."
Interview: Demigod. "Rezepte für Gegenstände sind eine Hardcore-Spielmechanik, die es in verschiedenen Modifikationen gibt. Wir wollen diese Systeme vereinfachen. Bei uns soll es die gleiche Tiefe geben, ohne aber den gleichen Komplexitätsgrad zu erreichen. Damit wollen wir den Titel für eine größere Zielgruppe öffnen."
Vorschau: Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs – Reich des Ostens. "Man kann nur hoffen, dass die neuen Features und die damit verbundenen Vereinfachungen nicht ebenso destruktiv auf den Orient wirken wie es seinerzeit beim Hauptspiel der Fall war. Die lebendigen Landschaften sind aber in jedem Fall ein willkommener Anblick für das Strategenauge und die Kampagne verspricht einige angenehm abwechslungsreiche Stunden mit Saraya und dem bitterbösen Kult."