Heute geht es bei Honkai: Star Rail weiter! Dieses Mal entscheiden sich unsere Weltenreisende für Amphoreus, den Planeten der Ewigkeit. Ich dachte dabei sofort an Zeitreisen, aber nein, die neue Welt wirkt eher wie eine Anime-Version des griechischen Olymps. Surreal wird's trotzdem, wie ihr im Video, in dem ich Update 3.0 für euch anspiele, sofort erkennt. Wie jedes vorherige Update bietet auch das Dritte neben der Geschichte einen Haufen neuer Spielelemente und mehr neue Figuren als je zuvor - und auch mehr Updates: Denn die Geschichte rund um Amphoreus soll sich innerhalb von acht Updates bis hin zu Update 3.7 erstrecken.
Die Geschichte von Amphoreus wird dominiert von Dichotomien: Götter gegen Sterbliche, Moderne gegen Antike, Wissenschaft gegen Glaube und Krieg gegen Frieden. Diese Gegensätzlichkeiten spiegeln sich auch in verschiedenen Figuren nieder. Am klarsten werden diese Gegensätze in den neuen Charakteren Phainon und Mydei reflektiert, die euch recht schnell in der neuen Welt begegnen. Der rechtschaffende und gastfreundliche Phainon führt euch durch das neue Reich, während der engstirnige und etwas barbarische Mydei erst im Dungeon seine starke Rolle einnimmt. Obwohl sich das Leben in Amphoerus mit seinen bezirzenden Thermen und fleißigen Bewohnern entspannt einpendelt, weisen einige Ereignisse bereits bei der Landung auf dem neuen Planeten darauf hin, dass nicht alles so ideal ist, wie es zunächst scheint. Das "Land der Ewigkeit" hat seine Bezeichnung wahrscheinlich nicht wegen seiner entspannten Badehäuser.
Aber zurück zu den neuen Charakteren, denn mit den Figuren möchte ein Gacha-Game natürlich besonders punkten. Während mir Phainon und Mydei und ihre Konkurrenz ums Heldentum und leider auch die Große Herta (5-Sterne-Figur) nicht egaler sein konnten, überzeugten mich viele der anderen Charaktere, darunter vor allem Aglaea, Tribbie und Castorice. Sie besitzen Eigenheiten, die über eine klassische Hintergrundgeschichte hinausgehen, denn sie haben massiven Einfluss auf ihre Umwelt. Dass unsere Hauptmission sich damit beschäftigt, zerstörerische Götter mit Menschen zu ersetzen, die zu Halbgöttern werden, hilft dabei, den neuen Figuren das gewisse Etwas zu verleihen, wie es zuvor bei Honkai: Star Rail nicht möglich war. Im Video kristallisiert sich heraus, warum, aber zu sehr spoilern wollte ich euch auch dort nicht.
Und dann gibt es da noch die neuen Spielelemente. Die sind zwar nicht komplexer als in den vorangegangenen Updates, aber das will ich bei den Hoyoverse-Spielen auch nicht. Kleine Minirätsel, wie zum Beispiel eines, bei dem euch euer Schatten folgt, den ihr in 5 Zügen richtig positionieren müsst, um ans Ziel zu kommen, bieten genau die richtige Abwechslung. Mit einem Gebet könnt ihr stellenweise tatsächlich sogar die Zeit manipulieren: Wenn ihr Zeit-Abschnitte zurückdreht, richtet ihr kaputte Statuen wieder zurecht. So erhaltet ihr manchmal Boni, Gegenstände, Ressourcen oder kleine Überraschungen, die Amphoreus weiter aufmischen. Und richtige Entdecker finden sogar einen diebischen Geist, der seine Schatzkisten erst rausrückt, nachdem man einfache Quick-Time-Herausforderungen besteht.
Insgesamt erhalten Fans von Honkai: Star Rail mit Update 3.0 eine ordentliche Erweiterung der Geschichte, frische Gegner, die das Kampfsystem aufmischen und allerlei kleinere Aktionen, die das Gefühl einer Spielzeugkiste wecken. Aber um mich emotional komplett aus den Socken zu hauen, hätte Amphoreus noch mehr an die Intentionen der Besatzung oder gleich an die Identität der Hauptfigur anknüpfen müssen. Obendrein wünsche ich mir etwas mehr Fokus auf das Intergalaktische - wann bekomme ich endlich richtige Aliens statt Figuren, deren Design hauptsächlich aus 'Eleganz' oder 'Coolness' besteht? Na ja, das Highlight berührt dafür den gesamten Gacha-Kosmos, denn das Spieltempo bei Honkai: Star Rail 3.0 ist beinahe zur Perfektion gelungen und bietet genau die Abwechslung sowie freie Führung, die ich mir von einem Free-to-play-Titel wünsche.