Hot Wheels Unleashed 2 im Test - So gut wie der Vorgänger oder doch ein Totalschaden?

Nach dem Überraschungserfolg von Teil eins dürfte es niemanden verwundern, dass Milestone mit Hot Wheels Unleashed 2: Turbocharged nachzieht. Und der Nachfolger bietet genau das, was der Vorgänger hatte, und noch ein bisschen mehr. Schnelle, kurzweilige Arcade-Rennen, eine Fülle an Hot-Wheels-Fahrzeugen, eine Kampagne, Multiplayer und mehr. Also alles gut?

Ihr gegen die Monster

Bei Teil zwei hat sich Milestone darum bemüht, für die Kampagne etwas mehr Substanz zu liefern, als einfach nur ein Rennen nach dem anderen zu absolvieren. Das Ergebnis ist… nicht viel anders. Ihr absolviert ein Rennen nach dem anderen, zwischendurch einen Bosskampf und seht hier und da ein paar Zwischensequenzen. Und nein, ein Meilenstein in Sachen Story ist Hot Wheels Unleashed 2 definitiv nicht. Ja, ein bisschen Spaß kann man mit diesen Cutscenes haben, manchmal dachte ich mir aber einfach nur "jaja, redet ihr nur", während ich mir einen Schluck Kaffee gönnte.

Die Kampagne trägt den Titel Creature Rampagne und erwartungsgemäß nehmt ihr es mit ein paar Monstern auf, die nicht etwa neu hinzuerfunden wurden, sondern zur Hot-Wheels-Geschichte gehören. Haie, ein Oktopus, Dinosaurier, damit habt ihr es hier zu tun. Ihr müsst sie davon abhalten, die Stadt zu zerstören. Das tut ihr, indem ihr um die Strecke rast und einfach nur eine bestimmte Zahl an Schildern über den Haufen fahrt, bevor der Boss zu viel Wut angesammelt habt. Nun ja, wie gesagt, die Krone der Story-Schöpfung ist das alles nicht. Am Ende beschäftigt euch die Kampagne vielleicht für zwölf bis 15 Stunden, wodurch ihr weitere Rennen mit mehr Herausforderungen freischaltet.

Alles in allem erwarten euch verschiedene Arten von Rennen, während ihr darum kämpft, die Stadt vor der Vernichtung zu bewahren. Erreicht einfach einen Platz auf dem Treppchen, absolviert Drift-Herausforderungen oder seht zu, dass ihr in der Eliminierung nicht zu den ersten zählt, die aus dem Rennen ausscheiden. Kurzweilige Unterhaltung ist dabei immer garantiert, während ihr durch die fünf neuen Locations - Dinosaur Museum, Backyard, Mini Golf Course, Arcade, Gas Station Diner - von Hot Wheels Unleashed 2 rast.

Die spielerischen Verbesserungen von Hot Wheels Unleashed 2

Spielerisch fährt sich Teil zwei erst einmal so wie der Vorgänger, es kommen aber neue Optionen hinzu, die ihr auch braucht. Ihr könnt einen normalen Sprung und einen Doppelsprung mit eurem Vehikel vollführen oder mit einem Dash nach links oder rechts zur Seite ausweichen. Das hilft euch dabei, Hindernissen auszuweichen oder über diese sowie über Lücken im Boden zu springen. Sie kommen regelmäßig zum Einsatz, manchmal gelangt ihr somit auch zu einer Abkürzung, die ihr ansonsten nicht erreicht hättet. Und den Dash könnt ihr natürlich nicht nur zum Ausweichen einsetzen. Rammt eure Konkurrenten von der Strecke, wodurch die in den Abgrund stürzen oder Checkpoints verpassen. Das verstärkt noch einmal das Wettbewerbsgefühl auf der Stecke. Und das Potenzial, sich zu ärgern. Das liegt so nah beieinander… Vereinzelt hat man den Eindruck, dass die Physik-Engine nicht zwingend zu eurem Vorteil arbeitet, aber das kommt eher selten vor.

Weiterhin hat sich Milestone bemüht, für mehr Abwechslung bei den Fahrzeugen zu sorgen. Mehr als 130 Stück sind vorhanden, darunter auch Lizenzfahrzeuge aus Knight Rider und Zurück in die Zukunft. Während ihr im Vorgänger nicht wirklich euer gewähltes Auto ändern musstet, verlangt der zweite Teil bei manchen Rennen, dass ihr auf bestimmte Fahrzeugtypen und Stufen setzt. Jedes Vehikel fällt in eine bestimmte Kategorie und lässt sich obendrein mit Upgrades verbessern, um spezifische Voraussetzungen zu erfüllen. Gleichzeitig könnt ihr so Duplikate haben, die verschiedene Anforderungen erfüllen, wenn ihr das möchtet.

Achten müsst ihr beim Fahren obendrein auf die Untergründe. Die Strecken und Schauplätze präsentieren sich abwechslungsreicher als im Original und immer mal wieder rast ihr über Gras, Sand, Holz oder Beton. Das wirkt sich entsprechend aufs Fahrverhalten aus, auf Gras rutscht ihr zum Beispiel deutlich mehr, was ihr beachten solltet, wenn ihr um eine Kurve driften möchtet und an deren Ende plötzlich immer weiter nach außen getragen werdet. Außerdem gibt es mehr Hindernisse. Nicht nur in Form von herumliegenden Golfbällen und ähnlichen Dingen. Ihr erinnert euch an die Netz-spuckende Spinne aus Teil eins… die ist wieder mit dabei. Darüber hinaus weicht ihr Feuer von Drachen oder Schlägen von einem Gorilla aus. Je nach Situation ist das zwar manchmal ärgerlich, wenn ihr davon erwischt werdet, über Upgrades könnt ihr dank Immunität jedoch effektiv dagegen ankämpfen.

Multiplayer und der ganze Rest

Neben dem Online-Multiplayer- kehrt der Splitscreen-Modus wieder zurück. Alle wichtigen Varianten aus der Kampagne stehen zur Verfügung und ihr könnt euch in eine der Playlists oder in private Lobbys stürzen. Nach einer Runde wird darüber abgestimmt, welche Strecke als nächstes kommen soll. Das funktioniert soweit ganz gut und ohne Probleme.

Anpassen könnt ihr eure Fahrzeugsammlung erneut in der Garage. Installiert Upgrades oder bastelt an der Lackierung herum. Der In-Game-Shop, in dem ihr eure im Spiel erhaltene Währung in neue Fahrzeuge investiert, ist wieder mit dabei, ebenso wie der Streckeneditor. Lootboxen wie im Vorgänger gibt es diesmal nicht mehr, ihr habt dafür im Shop ein rotierendes Angebot.

Im Großen und Ganzen fühlt sich Hot Wheels Unleashed einfach gut beim Spielen an. Die neuen Umgebungen und die Fahrzeugmodelle sind detailliert umgesetzt, die Musik unterstützt die rasanten Fahrten mit treibenden Beats. Indes macht die Performance keinerlei Probleme, spürbare Framedrops oder andere Bugs fielen mir beim Testen nicht auf. Beim Feinschliff hat Milestone sehr gute Arbeit geliefert.

Hot Wheels Unleashed 2: Turbocharged - Fazit

Wer mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, wird diesen auch mit Hot Wheels Unleashed 2 haben. Die gute Nachricht ist, dass nichts verschlimmbessert wurde. Im Gegenteil, die neuen Sprung- und Dash-Manöver ergänzen das Gameplay gut. Die Lootboxen sind erfreulicherweise rausgeflogen und es gibt immer noch eine Menge zu tun. Die Kampagne ist okay, aber sicherlich kein Meisterwerk des Geschichtenerzählens. Was vermutlich nicht zu erwarten war. Wie dem auch sei, letzten Endes liefert das Spiel kurzweilige und unterhaltsame Renn-Action, ganz egal, ob ihr alleine, im Online-Multiplayer oder gemeinsam auf der Couch mit anderen spielt.

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