Houser: Lieber Freiheit statt Respekt
Spiele sind einfach anders als Filme
Rockstars Dan Houser schätzt die Freiheit, die er bei der Arbeit in der Spieleindustrie empfindet. Außerdem würde er sie keineswegs gegen den Respekt gegenüber der Film- und TV-Branche eintauschen.
"Ich denke, das Medium ist noch immer sehr jung", sagt Houser. "Es ist kein Baby mehr, aber vermutlich noch immer ein Kleinkind. Alles wächst und entwickelt sich, während wir unseren Weg beschreiten. Und wir finden noch immer heraus, wie wir manche Sachen anstellen müssen."
"Filme, das Fernsehen und Bücher sind in der Art und Weise, wie sie an Dinge herangehen, sehr strukturiert geworden. Die Tatsache, dass wir nicht in diesem Umfeld arbeiten, gewährt uns eine enorme Freiheit. Ich würde lieber diese Freiheit behalten und auf den Respekt verzichten."
"Es gab mal den Gedanken, dass Filme irgendwie eine höhere Kunstform darstellen und die Videospiele anstreben könnten, genauso zu werden", sagt Houser zu den früheren Tagen der Spieleindustrie. "Heute denke ich, da wir und einige andere Unternehmen Produkte entwickeln, dass das nicht der Fall ist. Sie sind lediglich anders. Und Videospiele sind zu Dingen fähig, die Filme nich tun können."
"Ich dachte immer, dass es radikal anders wäre und im Vergleich zu jedem anderen Medium enorme Beschränkungen haben würde. Ich glaube aber, in Bezug auf die Limitierungen, die alle Medien haben, war ich einfach nur naiv."
"Es macht momentan wirklich Spaß, weil wir nicht in irgendeiner Akademie sind und das Medium nicht kodifiziert ist", so Housers Antwort auf die Frage, ob den Schreibern von Videospielen seiner Ansicht nach der selbe Respekt entgegengebracht wird wie den Autoren von Film und Fernsehen. "Es gibt keine allgemein anerkannte Vorgehensweise für irgendetwas von dem, was wir tun. Es bereitet uns ein enormes Vergnügen, weil wir es selbst zusammensetzen können, während wir unseren Weg gehen."