HTC: Das Virtual-Reality-Zeitalter ist nicht schon wieder vorüber, sondern hat gerade erst begonnen
"Wir sind genau da, wo wir sein wollen."
Die Zukunft des Virtual-Reality-Marktes ist je nach Befragtem entweder die verheißungsvollste aller modernen Technologien oder eine sichere Einbahnstraße. Zuletzt mehrten sich Stimmen des letztgenannten Lagers, was Vive-Hersteller HTC zu einem etwas hemdsärmelig verfassten Blogeintrag animierte.
Damit reagiert das Unternehmen auch auf einen Bericht, demzufolge Verkäufe von VR-Hardware auf Amazon zuletzt dramatisch zurückgegangen seien, was wiederum auf ein Ermatten des Nutzerinteresses hindeute. Die zugrundeliegenden Daten seien nicht falsch, erzählten aber nur die halbe Wahrheit, so HTC.
"[Die] Vive hat die erfolgreichsten Wochen mit den höchsten Verkaufszahlen ihrer Geschichte hinter sich und ist derzeit ausverkauft", erläutert der taiwanesische Konzern. Man könne die derzeitige Nachfrage nicht bedienen, was der primäre Grund für den Rückgang der abgesetzten Einheiten sei. Die Produktion soll entsprechend angekurbelt werden. Mit neuen Geräten sei bereits in den kommenden Wochen zu rechnen.
HTC blickt aber nicht nur aufgrund der jüngsten Verkaufszahlen optimistisch auf die kommenden Jahre. "Immer mehr Leute erkennen das breite Feld potentieller Anwendungsgebiete für virtuelle Applikationen", so das Unternehmen. "Die Mundpropaganda nimmt beständig zu, und mit ihr die Verkaufszahlen." Mittelfristig sei ein langfristig wachsender Markt mindestens ebenso wichtig wie die Zahl der abgesetzten VR-Brillen.
Weil sich Erfolg aber nun mal doch am besten anhand von Zahlen festhalten lässt, verweist HTC auf jene der International Data Corporation. Die IDC hat jüngst die Umsatzbeteiligung der am VR-Markt operierenden Unternehmen im ersten Quartal 2018 ausgewertet. Mit einem Marktanteil von 35,7 Prozent belegt die HTC Vive mit großen Vorsprung den ersten Platz. Es folgt Samsung mit 18,9 Prozent auf dem zweiten und Sony mit 12,6 Prozent auf dem dritten Platz.
Und trotzdem: HTC steht aktuell nicht grundlos im Fokus. Erst Anfang Juli hat das Unternehmen angekündigt, 1.500 Stellen in Taiwan zu streichen, was ca. 25 Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht. Auch wenn das Unternehmen an vielen technologischen Fronten agiert und die Sparmaßnahmen nicht zwingend Rückschlüsse auf das Geschäft mit Virtual-Reality-Brillen zulassen, ist dies doch ein gravierender Einschnitt.