Ich glaube nicht, dass Starfield das nächste Skyrim wird. Es hat das Zeug für mehr
Der Auftakt von Bethesdas zweitem Mega-Franchise?
Seit Jahren sagen wir, dass Bethesda endlich mal wieder ein Skyrim braucht. Ein definierendes Spiel, das die Rechnungen der Firma zahlt, wenn Arkane einen neuen Kritiker-Liebling auf den Markt wirft und dieser es ignoriert. Der offensichtliche Kandidat war lange Zeit Elder Scrolls 6, aber nach dem, was Starfield eben gezeigt hat… Die Welt von Elder Scrolls wirkt plötzlich ziemlich klein. Selbst die ganze Welt von Elder Scrolls, ist sie doch nur ein Planet.
In zehn Minuten bekamen wir kurze Eindrücke von einem Eisplaneten, auf dem sich ein paar Weltraum-Piraten verstecken. Ein Cyberpunk-Planet war dabei und einer, der wie eine Kreuzung aus Mass Effects, Star Treks und Guardians of the Galaxys Utopia-Planeten wirkt. Dazu gab es Planeten, deren Kruste von Lava aufgebrochen war, Wasser-Welten und dich bewaldete Gebiete. Alle sollen wir ansteuern können, landen, wo wir wollen, uns mit Fraktionen beballern, wie wir lustig sind.
Starfield klingt wie die größenwahnsinnigen Träume, die man zu Zeiten eines Privateer hatte, wie die Erfüllung der Versprechen eines Star Citizen. Kann das alles echt sein, kann Starfield das überhaupt abliefern? Nun, ja, ich denke schon. Jede einzelne der gezeigten Techniken ist nichts Neues. Prozedural generierte Welten gibt es zuhauf. Wenn man ihnen genug Variablen mitgibt und die wichtigen Orte von Hand gestaltet, dann ist das kein Problem. Auch die schiere Größe und Masse schrumpft dann auf wahnsinnig viel, aber machbare Arbeit zusammen.
Eine Raumschiff-Engine, die sehr flexibel ist und physikalisch umsetzen kann, was ihr da zusammenschraubt, das macht die X-Reihe schon lange. Nicht in so schön, aber die Technik ist auch hier nicht wirklich neu. Was man sonst saht, das Ballern am Boden, die Interaktion mit den Bewohnern des Uncanny Valley, die Aufknacken von Schlössern, das macht Bethesda seit Morrowind und Fallout 3. Also ja, nichts, was Starfield zeigte, ist für sich genommen umwerfend oder nie dagewesen.
Aber alles zusammen… Das hat so noch keiner hinbekommen. Nicht in Verbindung mit einer vollwertigen Story, die multiple Linien verfolgt. Sicher, alles andere hat man auch in Elite: Dangerous und dort ganz sicher physikalisch korrekter. Über 1000 Planeten kann ein No Man’s Sky nur lachen und sagt „Häng noch mal 10 Nullen dran!“. Aber alle diese einzelnen Aspekte dieser Spiele und 20+ Bethesda-Jahren in einem solchen Spiel vereint? Starfield hat das Potenzial nicht nur Bethesdas neues Skyrim zu werden, es hat das Zeug ihr neues Elder Scrolls zu werden, ihr neues Mega-Franchise. Fallout ist groß, sicher, aber es war nie Elder-Scrolls-groß. Die Chance hat es verpasst, als 76 in den strahlenden Sand gesetzt und zu spät befreit wurde, während Elder Scrolls Online sich jedes Jahr über neue Gebiete und viele, viele Spieler freut.
Starfield dagegen? Es ist alles da. Es ist alles irgendwo einzelne schon mal erprobt worden. Es muss sich jetzt nur noch in diesem einen Spiel zusammenfinden. Das ist so etwas von keine sichere Sache. Aber nach diesen zehn Minuten bin ich deutlich optimistischer, dass es klappen kann.