Indiana Jones und der Große Kreis beeindruckt mit seiner PC-Performance, aber eine Sache solltet ihr bedenken
Digital Foundry hat sich die PC-Version von Indiana Jones und der Große Kreis näher angeschaut und die Performance des Spiels überzeugt.
Die PC-Version von Bethesdas und Machine Games' Action-Adventure Indiana Jones und der Große Kreis präsentiert sich auf den ersten Blick als ein technisch hervorragend umgesetzter Titel. Besonders auffällig ist das Fehlen von Shader-Compilation-Stottern oder Unterbrechungen durch Ladeprozesse, was für eine flüssige Spielerfahrung sorgt. Das Spiel setzt allerdings eine Grafikkarte mit hardwarebeschleunigtem Raytracing (RT) voraus, da keine Software-basierte Alternative verfügbar ist.
Zudem unterstützt es "full ray tracing", eine Funktion, durch die die gesamte Beleuchtung via RT gerendert wird. Sie wird jedoch erst ab dem 9. Dezember freigeschaltet, was für frühzeitige Käufer enttäuschend ist. Dennoch beeindruckt das Spiel mit guter Performance und einer starken Optimierung, die sich eher auf die VRAM-Kapazität der Grafikkarte als auf die reine Grafikleistung stützt. Digtal Foundry hat sich das näher angeschaut.
Größtenteils exzellent, aber mit kleineren Schwächen
Im Vergleich zu Konsolen wie der Xbox Series X zeigt die PC-Version demnach ein deutlich natürlicheres Bild, insbesondere bei der globalen Beleuchtung (RTGI). Auf den Konsolen werden viele Objekte aus dem GI-Berechnungsprozess entfernt, was zu unnatürlichen Lichtverhältnissen führt, insbesondere in Dschungelgebieten. Auf dem PC gibt es diese extremen Downgrades nicht, selbst bei den niedrigsten Einstellungen, was laut Digital Foundry zu realistischeren Licht- und Schatteneffekten führt. Trotz der Möglichkeit, ähnliche Abstriche auf dem PC zu machen, ist dies meist nicht notwendig, da das Spiel bereits auf Mittelklasse-Hardware, wie der RTX 4060, mit guter Performance laufe, selbst mit RTGI auf höherer Qualität als auf den Konsolen.
Die VRAM-Nutzung spielt jedoch eine zentrale Rolle. Das Spiel ist auf eine Baseline von 12 GB VRAM ausgelegt, was bedeutet, dass Karten mit 8 GB oder 10 GB Kompromisse bei den Textur-Cache-Einstellungen eingehen müssen. Eine 10 GB-Karte wie die RTX 3080 stößt bei Ultra-Textur-Cache an ihre Grenzen, was die Performance massiv beeinträchtigt. Die Texturqualität wird dabei nicht überall gleichmäßig reduziert, sondern richtet sich nach der Nähe der Texturen zum Spieler. Spieler mit weniger VRAM sollten nach Angaben der Technik-Experten auch die Schatten- und Haardetails auf mittlere oder niedrige Einstellungen setzen, um Einbrüche bei der Performance zu vermeiden. Bei richtiger Anpassung sind selbst mit 8 GB VRAM flüssige 60 fps bei 1440p möglich, wobei die Texturen in den meisten Szenen weiterhin ansprechend aussehen.
Textur-Cache | 8 GB VRAM* | 10 GB VRAM | 12 GB VRAM |
---|---|---|---|
1080p | Mittel | Ultra | Very Ultra |
1440p | Niedrig | Hoch | Supreme |
2160p/4K | - | Mittel | Ultra |
* Die optimierten Einstellungen bewegen sich durchweg auf dem Maximum, abgesehen vom Textur-Cache. 8 GB GPU-Benutzern wird außerdem empfohlen, eine mittlere Schattenqualität und eine niedrige Haarqualität zu verwenden, um eine optimale Performance zu erhalten.
Trotz der starken Optimierung gibt es Verbesserungspotenzial. Die Level-of-Detail-Einstellungen sind selbst auf maximaler Stufe begrenzt, was zu auffälligem Pop-ins führe. Über die Entwicklerkonsole lässt sich dieses Problem beheben, allerdings sollte eine solche Option auch direkt im Menü verfügbar sein. Auch die Schattenqualität könnte mit einem noch höheren "Supreme"-Setting verbessert werden, da selbst die Ultra-Stufe eher enttäuscht. Diese Probleme könnten jedoch durch die kommende "Full ray tracing"-Funktion behoben werden, die jedoch eine erhebliche GPU-Leistung erfordert. Weitere fehlende Features sind FSR- und XeSS-Unterstützung sowie eine dynamische Auflösung, die auch mit DLSS kompatibel sein sollte.
Einige kleinere Schwächen trüben demzufolge die ansonsten flüssige Spielerfahrung. Checkpoint-Speicherungen führen zu kurzen, aber spürbaren Rucklern, insbesondere in bestimmten Bereichen wie dem Vatikan. Eine Option, die Häufigkeit der Checkpoints zu reduzieren, wäre wünschenswert. Auch die Zwischensequenzen benötigen weitere Verbesserungen: Animationen laufen teilweise nur mit 30 fps, und Kameraschnitte verursachen gelegentlich Frame-Zeit-Spikes von bis zu 100 ms. Diese Probleme stören die ansonsten hochwertige technische Umsetzung und könnten mit zukünftigen Patches behoben werden.
Insgesamt ist Indiana Jones und der Große Kreis laut Digital Foundry aber ein beeindruckender PC-Release mit starker Performance und sinnvollen Optimierungsmöglichkeiten. Trotz einiger Schwächen bei der Level-of-Detail-Darstellung, Schattenqualität und Zwischensequenzen bleibe es eine herausragende Umsetzung, die zeige, wie gut PC-Spiele für moderne Hardware optimiert werden können. Mit den richtigen Anpassungen biete das Spiel eine flüssige und grafisch ansprechende Erfahrung, die durch zukünftige Updates weiter verbessert werden könnte.