inFamous
Auf Du und Du mit der Demo
Über Stromleitungen, Dächer und Stahlkonstruktion schwingt sich Cole auf die Bahntrasse. Röstet mit kurzen Stromstößen die auftauchenden Gegner und lässt die blockierenden Autos mit einer statischen Schockwelle durch die Luft segeln. Kaum berührt er Metall oder setzt seine Fähigkeiten ein, springen Funken zwischen ihm und seiner Umgebung.
In einem rasenden Blitzgewitter entladen sich mächtige Attacke und fegen Autos, Kisten und Menschen aus dem Weg. Scheiben zerbersten, Propangas-Tanks explodieren und selbst der massive Betonbelag bekommt Risse. Habt Ihr zu wenig Blitz-Energie oder droht zu sterben, könnt Ihr einfach Fernseher, Klimaanlagen und Hochspannungsmaste anzapfen.
Auf dem Dach der S-Bahn geht es weiter. Angetrieben durch Coles Energie jagt das klapprige Ungetüm über die Schienen. Immer wieder lauern ihm Gang-Mitglieder mit Gewehren, Schrotflinten und Raketenwerfern auf. Fanatische Angreifer rennen mit brennendem Dynamit auf seine Stellung zu und ebenfalls übermächtige Anführer reißen mit ihren Fähigkeiten den Boden auf.
Abseits der prächtigen Spezialeffekt kann inFamous vor allem mit einem stimmigen Design punkten. Etwas zu viel grau und braun sorgt zwar nicht für eine freundliche Spielatmosphäre, doch zum verlassenen Empire City passt diese trostlose Häuser-Landschaft wie die Faust aufs Auge.
Nachdem Ihr die S-Bahn sicher bis zur Endhaltestelle geleitet habt, öffnet sich die Stadt. Drei riesige Inseln markieren die Grenzen Eurer Spielwiese. Anfangs sind dabei die einzelnen Territorien von Gangs besetzt. Um die Stadtteile zu befreien, müsst Ihr Nebenaufgaben annehmen und zum Beispiel ein Gebiet von Gegner säubern.
Alternativ könnt Ihr den Story-Missionen folgen und so die Hintergründe des Ausbruchs aufdecken. Nachdem Ihr eine Nachschub-Kiste vor Räubern beschützt habt, die sich Wellen-weise mit schweren Gerät auf Euch stürzten, bietet die Demo noch eine letzte brachiale Mission.
Eine der Gangs hat Treibstoff für ihre kruden Kampffahrzeuge in die Stadt gebracht. Eure Aufgabe ist es, den Tanklaster zu stoppen, bevor er sein Ziel erreicht. Beschützt durch starke Verbände, müsst Ihr Euch durch Gegnerhorden brutzeln. Ihr schockt, tretet und zappt Euch durch die Angreifer und schaltet im richtigen Moment eine brachiale Fähigkeit frei. Mit voller Energieleiste löst Ihr auf Digitalkreuz Unten einen Blitzsturm aus, der in gerader Linie eine Schneise durch die Feinde schlägt. Der ganze Bildschirm zittert und bebt. Autos werden durch die Luft gewirbelt und der letzte Einschlag zerfetzt den Tankwagen. Der Bildschirm wird schwarz und ich wütend. Noch über ein Monat bis zum Deutschland Release.
Alle Achtung. Wie es scheint, ist den Sly Racoon-Machern von Sucker Punch ein echter Überraschungshit gelungen, der vielleicht sogar Konkurrent Prototype alt aussehen lässt. Zumindest wenn die Vollversion hält, was die Demo verspricht, haben PS3-Besitzer wieder einen Exklusiv-Titel, auf den sie richtig stolz sein können. Optisch kann inFamous Grand Theft Auto IV zwar nicht ganz das Wasser reichen, dafür läuft das Superhelden-Abenteuer relativ flüssig und erlaubt Euch all die Spielereien, für die Ihr bei GTA einen Raketenwerfer braucht und ständig von der Polizei bestraft werdet.
Innovations-Wunder braucht Ihr aber nicht zu erwarten. Die meisten Elemente kennt man schon aus anderen Titeln. Von Knights of the Old Republic hat inFamous seine Karma-Anzeige, aus Assassin's Creed seine Kletterfähigkeiten und von dem im Einstieg erwähnten Titel seine Superkräfte. Auch das abgeriegelte Stadtgebiet erinnert gleich an ein Dutzend anderer Titel, doch die Art und Weise, wie diese Elemente verknüpft werden, ist wirklich einmalig. Wenn im späteren Verlauf genug Abwechslung auf die Platte kommt, stehen die Zeichen gut, dass inFamous sogar zu einem Must-Have aufsteigt. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt.
infamous erscheint am 19. Juni exklusiv für die PS3.